Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol

Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol

Titel: Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol
Autoren: Michael Marcus Thurner
Vom Netzwerk:
Kopfschmerzen ließen ein wenig nach – das Chaos ringsum blieb.
    »Ras? Wuriu?« Er rief nach seinen Gefährten, rief einen Namen nach dem anderen. Er hörte seine Stimme kaum. Sie tönte wie aus weiter Ferne. Das Knacksen erkaltenden Holzes sowie die Blubbergeräusche der Schlammströme erschwerten es ihm, etwas zu hören.
    »Hier!«
    Rhodan drehte sich zur Seite. Etwa fünfzig Meter entfernt machte Chaktor auf sich aufmerksam. Er balancierte auf einem weiteren umgeknickten Baumriesen, der von Rhodan wegtrieb. Der Ferrone hatte zwei Menschen bei sich, die sich eben benommen aufrichteten. Ras Tschubai und Alexander Baturin.
    Wieder raste ein Torpedo über sie hinweg. Rhodan war zu müde, um zu reagieren oder auch nur darüber nachzudenken, was er gegen die Gewalten tun konnte, die die Echsenähnlichen entfesselten. In aller Demut schloss er die Augen und wartete auf das Unvermeidliche. Auf Krach und Schallwellen und aufgewühlten Schlamm, der ihn verschluckte und niemals mehr wieder hergeben würde.
    Doch es geschah nichts. Die Topsider unternahmen allem Anschein nach nur einen Erkundungsflug. Womöglich suchten sie nach Wärmesignalen. Ein schwieriges Unterfangen angesichts der vielen Glutnester ringsum, die erst allmählich erloschen – und der Tatsache, dass Rhodan wie auch seine Begleiter über und über mit kühlendem Schlamm bedeckt waren.
    Dann herrschte Stille. Todesähnliche Stille, wie sie in Gebieten absoluter Zerstörung vorkam. Wenn hier noch etwas lebte, dann verhielt es sich ruhig.
    »Ihre Gefährten sind wohlauf«, rief ihm Chaktor nach einer Weile zu. »Auch Ihr Freund mit der seltsamen Haarpracht lebt. Ich habe ihn dort« – er deutete hinter sich – »aus dem Nahrungsnass geborgen.«
    Nahrungsnass – was für ein seltsamer Begriff. Offenbar scheiterte der Translator an einer adäquaten Übersetzung.
    »Holen Sie ihn. Ich komme ebenfalls rüber.«
    Chaktor bestätigte mit einem Laut, der einem Rülpser ähnelte. Rhodan hangelte sich von einer Wurzel zur nächsten. Das eine Ende des Baumstamms, auf dem Tschubai und Baturin saßen, war nicht weiter als zehn Meter von ihm entfernt. Mit den Zehen tastete er nach festem Untergrund – und hatte Glück. Da war Boden. Rhodan stand hüfthoch im Schlamm. Wenn er sich anstrengte und sorgfältig einen Schritt vor den anderen setzte, konnte er die anderen rechtzeitig erreichen, bevor sich der umgeholzte Baum wegdrehte.
    Jeder Schritt wurde zur Qual. Schweiß drang in Rhodans Augen, vermengte sich mit kratzigem Sand und behinderte seine Sicht. Er sah kaum noch, wohin er sich bewegte. Die Arme waren schwer, seine Brust schmerzte.
    Der Baum trieb an ihm vorbei, langsam und behäbig. Tschubai war bis an sein Ende gerutscht und streckte eine Hand nach ihm aus, er selbst wurde vom russischen Kosmonauten festgehalten.
    Und dennoch fehlte ein Meter. Rhodan stak fest. Seine Beine ließen sich nicht mehr aus dem Boden befreien. Ihm fehlte die Kraft, um auch nur einen einzigen Schritt zu tun.
    Was habe ich hier bloß zu suchen? Warum bin ich nicht auf der Erde geblieben, dort, wo man mich viel dringender braucht, um die Vision einer geeinten Menschheit so rasch wie möglich Realität werden zu lassen?
    Etwas – oder jemand! – platschte neben Rhodan ins Wasser. Chaktor. Er kümmerte sich nicht darum, dass er rasch einsank und dass der Schlamm dem Kleineren bald bis zum Kinn reichen würde. Er packte Rhodan mit jener urtümlichen Kraft, die der höheren Schwerkraft geschuldet war, in der er aufgewachsen war.
    Mühelos riss Chaktor ihn an sich und schob ihn hin zum Stamm, auf dem mittlerweile auch Wuriu Sengu Platz gefunden hatte. Rhodan wuchtete sich in die Höhe, wiederum mit Unterstützung des Ferronen, und griff dankbar nach Ras Tschubais Armen.
    Rhodan legte sich auf den Rücken. So erschöpft wie jetzt war er selbst nach dem härtesten Belastungstraining in der Zentrifuge nicht gewesen.
    »Wir lassen uns treiben, bis Sie wieder bei Kräften sind«, sagte Chaktor, der nun ebenfalls auf dem Baumstamm Platz nahm.
    »Das geht mir zu langsam«, sagte Rhodan, obwohl er kaum die Kraft zum Reden fand, geschweige denn, sich aufzurichten. »Was, wenn die Topsider zurückkommen? Sie werden uns entdecken.«
    »Unmittelbar voraus ist ein Bollog,« unterbrach ihn der Ferrone. »Es wird stürmischer werden, als uns lieb ist.«
    »Ein Bollog? Was ist das ...?« Mühsam reckte er den Kopf hoch und folgte mit Blicken dem ausgestreckten Zeigefinger Chaktors.
    Er verstand. Voraus
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher