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Perry Rhodan Neo 010 - Im Licht der Wega

Perry Rhodan Neo 010 - Im Licht der Wega

Titel: Perry Rhodan Neo 010 - Im Licht der Wega
Autoren: Christian Montillon
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über. Der japanische Teleporter-Mutant griff sich an den Hals. Das Gesicht lief blau an, er wankte, die Arme ruderten hilflos in der Luft. Er suchte nach einem Halt, den er jedoch nirgends fand.
    Im nächsten Augenblick sackte er in sich zusammen. Der Kopf prallte auf die Füße der Telekinetin Anne Sloane, die noch versucht hatte, ihn zu stützen. Die Zähne schlugen krachend aufeinander.
    Als Rhodan sich neben ihm bückte, bildete sich eine kleine rote Blase vor den Lippen des Japaners. Der Mund öffnete sich. Ein einzelner, dunkler Blutstropfen perlte auf der Zunge, die nach hinten in den Rachen rutschte. Tako Kakuta würgte, und die Augen verdrehten sich.
    In seinem Zustand drohte ihm die Gefahr, daran zu ersticken. Vorsichtig überstreckte Rhodan Kakutas Kopf, doch es half nichts. Die Zunge blieb zu weit im Rachen und verstopfte die Luftröhre. Der japanische Teleporter versuchte zu atmen, schnappte nach Luft, doch es gelang ihm nicht. Ein gurgelndes Geräusch drang aus seinem Mund, Arme und Beine zuckten krampfhaft. Die Pupillen waren nicht mehr zu sehen, nur noch der Rand der Iriden und viel zu viel von dem Weiß, durch das sich kleine, blutig rote Adern verästelten.
    Ohne zu zögern, umklammerte Perry Rhodan Kakutas Kiefer, presste Daumen, Zeige- und Mittelfinger auf die Gelenke und drückte den Mund auf. Der Kopf bebte in seinem Griff, zuckte krampfhaft hin und her.
    »Ruhig, Tako, ich helfe dir.« Er wusste nicht, ob der Japaner ihn hörte. Rasch packte er zu, fasste Kakutas Zunge, zog sie nach vorne. Mit Blut vermischter Speichel klebte zwischen seinen Fingern.
    Der Teleporter gurgelte. Die Kiefer entwickelten erstaunliche Kraft, als sie im Reflex zuschnappten. Rhodan vermochte sie mit der freien Hand nicht zu halten, es gelang ihm auch nicht, die Hand rechtzeitig vollständig zurückzuziehen. Schmerzhaft bohrten sich die Zähne des Japaners in seinen Daumen.
    Jemand packte plötzlich Kakutas Kopf. Ras Tschubai zog die Kiefer auseinander, Rhodan konnte seine Finger befreien. Pochender Schmerz jagte durch die ganze Hand. Der kurze Krampfanfall des Teleporters endete, der Körper streckte sich und blieb reglos liegen.
    »Ohnmächtig«, erklärte Tschubai, ohne ein weiteres Wort über den Vorfall zu verlieren, »aber er atmet. Keine akute Gefahr.«
    »Sicher?«
    »Ich bin kein Arzt und habe noch nie einen Überlichtflug mit einem arkonidischen Beibootraumer hinter mich gebracht ...«, Tschubai kicherte ohne einen Funken Amüsement, »... aber ja, ich bin mir ziemlich sicher.«
    Rhodan unterdrückte das Zittern seiner verletzten Hand. Kleine Fleischwunden, nicht mehr. Er konnte die Finger bewegen. »Danke!«
    Der Sudanese lachte, diesmal klang es echt und aufrichtig. Die tiefschwarze Gesichtshaut rund um den Mund legte sich in Falten. Ein Schweißtropfen glitzerte am Ansatz seines kurz geschorenen Kraushaares. »Keine Ursache. Wenn Anne ihre telekinetischen Fähigkeiten weiter perfektioniert, kann sie einen Mann, der an seiner Zunge zu ersticken droht, vielleicht mit reiner Geisteskraft retten, ohne mit den Händen zuzugreifen. Bis dahin müssen wir auf die guten alten Methoden zurückgreifen.«
    »Du hast eine völlig falsche Vorstellung von Telekinese«, erwiderte Anne Sloane. Dann stutzte sie und verschränkte die Arme vor der Brust. »Oder – vielleicht hast du sogar recht. Ich muss meine Fähigkeit perfektionieren, um sie noch besser lenken zu können!« Sie klang voller Tatendrang. So hatte Rhodan sie kennen gelernt, ausgelassen, spontan, fast etwas überdreht, als wolle sie damit das Unfassbare überspielen, das die telekinetische Gabe ihrem Leben verlieh. In ihr lag ein großes Potenzial verborgen, und sie besaß den starken Willen, den eisernen Charakter, den sie benötigte, um es freizulegen.
    »Es geht ihm also gut, ja?« Mitleid lag in Thoras Stimme, eine Empfindung, die Rhodan noch vor Kurzem bei ihr für unmöglich gehalten hatte. Ihr Verhältnis zu Tako Kakuta war ohnehin ein besonderes: Der Teleporter hatte ihr das Leben gerettet, als sie im abgestürzten Arkonidenschiff nach dem Kampf mit Clifford Monterny zu verbrennen drohte. »Ich kenne derlei Symptome bei Transitionssprüngen. Jeder geht mit dem Schmerz anders um. Ihn hat es extrem hart getroffen.«
    »Aber er wird es überstehen«, betonte Ras Tschubai noch einmal.
    »Dann kümmern wir uns jetzt um die aktuellen Informationen über dieses Sonnensystem«, sagte Thora. Mit einem Mal war sie wieder viel distanzierter, erinnerte an die
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