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Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter
Autoren: div.
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tragen.«
    »Nein«, antwortete Schimkos »Ich kann selbst gehen.«
    »Ich werde dich tragen«, wiederholte der Engel, trat hinter ihn und griff ihm unter die Arme. Schimkos ließ ihn gewähren. Da ich müde bin, dachte er, ist es vielleicht gut.
    Und der Engel trug ihn den Boulevard der Dämmerung entlang zurück Richtung Westen.
    Er setzte Spiros Schimkos vor der Tür des John's ab. »Wir sind also da«, sagte Schimkos. »Bin ich dir etwas schuldig?«
    »Nein«, antwortete der Engel. »Ich arbeite, wenn ich dir glauben darf, für Gotteslohn.«
    Schimkos lachte und ließ den Engel stehen. Für einen Moment hatte er das verrückte Gefühl, dadurch seinem irgendwie richtungslosen Leben eine besondere Wendung zu geben. Er hielt inne, schaute über die Schulter zurück; der Engel, der sich Schneeweiß nannte, war schon fort.
    Schimkos betrat das Gasthaus. Der Saal war voller als bei seinem ersten Besuch vor – ja, vor wie lange? Einer halben Stunde vielleicht? Er schaute auf seine Uhr. Nein. Über drei Stunden waren vergangen. Über drei Stunden hatte Pao ihn warten lassen. Über drei Stunden war er mit dem Engel über den Boulevard der Dämmerung flaniert.
    Wie die Zeit verflogen war.
    Wie herzlos lange sie ihn hatte warten lassen.
    Er wäre gerne wütend geworden, aber das misslang. Denn dort saß sie. Sie hatte die Füße, die wieder nur in der Gazefolie steckten, auf den Tisch gelegt und winkte ihm. Er sah den Mann erst, als er ihren Tisch erreicht hatte. Es war der Hagere mit dem Bürstenhaarschnitt, der sie schon in Terrania begleitet hatte und der nun neben ihr saß.
    »Wer ist das?«, fragte Schimkos ohne jede Höflichkeit und wies mit dem Kinn auf Paos Begleiter. Ihren Paladin.
    »Basil«, stellte sie ihn vor. Schimkos fand im Klang ihrer Stimme keinen Anhaltspunkt, wie sie tatsächlich zu diesem Mann stand.
    »Belästigt er dich?«, fragte er.
    »Niemand belästigt mich.« Sie lachte und versank für einige Augenblicke in die Betrachtung ihrer Zehen, die sie in der durchsichtigen Lauffolie spreizte.
    Schimkos sah ihr zu. Es war ein merkwürdig inniger Moment. Wie ein gemeinsames Aufwachen nach einer Nacht voller einander verschwiegener animalischer Träume. Träume, in denen es keine Raumschiffe gab und keine Städte, keine Zivilisation, nur Hunger und Haut und Begehren. Er spürte, wie ihre Aura wieder von ihm Besitz ergriff, ihr Duft nach Eis und Blut und frischer Limette.
    »Geh weg«, forderte Schimkos den Mann auf.
    Zu seiner Überraschung stand der Hagere auf und entfernte sich grußlos.
    Schimkos setzte sich. »Ich bin also nach Los Angeles gekommen«, sagte er überflüssigerweise.
    »Natürlich. Warum auch nicht«, erwiderte Pao. »Wie gefällt dir die Stadt?«
    »Etwas stimmt nicht mit ihr.«
    »Was stimmt nicht mit ihr, deiner Meinung nach?«
    »Ich weiß es noch nicht.«
    Pao wandte sich von ihm ab und richtete ihre Aufmerksamkeit auf die Holoszene, für die das Gasthaus berühmt war. Rhodan sagte soeben zu John Marshall: »Sie sind der Gedankenleser, Mr. Marshall? Sie saßen neben mir am Tisch und fingen meine Gedanken auf. Es ist schon gefährlich, seine Gedanken frei spazieren gehen zu lassen.«
    Pao stieß verächtlich die Luft aus. »Das ist alles geschönt. Weißt du, dass der echte Rhodan damals maskiert war? Er war ja in geheimer Mission unterwegs, ein Deserteur und Staatsfeind. Ein gefährlicher Krimineller. Er hatte Homer G. Adams die Flucht aus dem Gefängnis ermöglicht, einem verurteilten Wirtschaftsverbrecher.«
    Schimkos nickte desinteressiert. »Mag sein. Freust du dich, dass ich gekommen bin?«
    Die Frau betrachtete ihn eine Weile. Dann schaute sie wieder Richtung Rhodan. Dieser sagte: »Veränderung der Erbmasse, meist erblich. Der Strahlungseinfluss wirkte auf Ihr embryonales Gehirn, bevor Sie geboren wurden.«
    »Findest du das wirklich spannend?«, fragte Schimkos und spürte etwas wie Eifersucht – Eifersucht auf ein Hologramm von Perry Rhodan!
    »Spannend? Sehr sogar.« Pao legte den Zeigefinger über die Lippen. »Hör jetzt genau zu!«
    Die Szenerie hatte sich bereits wieder verändert. Rhodan saß neben dem wie entrückt wirkenden Marshall und sagte ins Off der Szene, als könnte er über Zeit und Raum hinaussehen, hinausdenken: »Das war meine Zukunftsvision: Mutanten. Eine völlig neue Perspektive. Wenn es mir gelang, die fähigsten natürlichen Mutanten der Erde zu finden und für mich zu verpflichten, konnte ich eine Truppe aufstellen, die nicht zu schlagen
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