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Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter
Autoren: div.
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war.«
    Pao seufzte. »Was meinst du?«
    »Was ich meine? Worüber?«
    »Über diese Zukunftsvision natürlich.«
    »Was soll das? Sind wir hier, um über Perry Rhodan zu sprechen? Über das Mutantenkorps des alten Solaren Imperiums?«
    »Was hältst du von Perry Rhodan? Nicht von diesem Holo natürlich, sondern von dem leibhaftigen.«
    Schimkos zuckte mit der Achsel. »Er ist eben da. Immer da gewesen. Unvermeidlich.«
    »Und seine Zukunftsvision? Das, was er Marshall gesagt hat?«
    »Das hat er eben gesagt. Ein Einfall. Wie ein Kick vom Vurguzz. Solche Einfälle gehen eben unter im Alltag.«
    »Oder sie werden verraten, nicht wahr?«
    »Mag sein«, gab er ohne jede Begeisterung zu und fragte sich, was er hier tat. Was tat er in diesem Gasthaus, was hatte er überhaupt in Los Angeles verloren?
    Widerwillig blies er die Luft durch die Nase aus, als könnte er damit die ganze Pao aus sich austreiben. Es funktionierte nicht. Sofort war eine Lücke in seiner Wahrnehmung, ein Riss. Er atmete sie tief ein, Limette und Eis und den Beigeschmack einer blutenden Wunde.
    Pao musterte ihn amüsiert. »Du willst mich lieber küssen?«
    Er lachte. »Das wäre besser, als noch einmal das Holo zu sehen.« Rhodan und Marshall waren eben verschwunden und es würde nicht lange dauern, da würde Rhodan wieder durch die Tür treten, und das Spiel würde von vorn beginnen.
    Pao erhob sich, ging um den Tisch, zog einen anderen Stuhl herbei und setzte sich eng neben Schimkos. Sie legte ihren Kopf schräg und küsste ihn eine Weile lang.
    Dann nahm sie ihren Kopf zurück und betrachtete sein Gesicht. »So ist das«, sagte sie.
    Er nickte. Was sollte er sagen.
    »Warte«, bat sie. »Ich habe dir doch von dem Zeug erzählt, das wir hier haben, ja? Dem Tau-acht.«
    »Du hast nicht erzählt, dass es Tau-acht heißt.«
    »Hab ich das nicht?«, murmelte sie geistesabwesend. »Doch, Tau-acht. So heißt es.« Sie öffnete ihre Hand, die sie zur Faust geballt hatte. In der Hand hielt sie eine schmale Dose. Sie tippte den Deckel an, der sich daraufhin mit einem ganz leisen Geräusch hob und dann leicht zur Seite drehte. Schimkos sah, dass die Dose eine winzige Menge eines feinen, kristallinen Pulvers enthielt. Die Pulverstäubchen opalisierten vom Blauen ins Grüne.
    Mädchenkram, dachte Schimkos.
    Pao benetzte mit der Zungenspitze ihren Zeigefinger und stippte ihn behutsam in den unwirklich feinen Stoff. Dann fuhr sie sich mit der Kuppe des Zeigefingers über die Lippen. »Küss mich noch einmal«, sagte sie.
    Sie schmeckte anders als eben. Ein wenig bitter, aber auf sonderbare Weise belebend. Ihm war, als gingen ihm die Augen auf – für ihre unsägliche Schönheit, für die alles andere ausblendende Vitalität ihres Leibes, für den berauschenden Hauch ihres Atems.
    Als sie ihren Kopf zurückbog, griff er mit den Händen nach ihren Wangen, um sie zurückzuziehen, aber sie entwand sich ihm lachend. »Gehen wir spazieren.«
    »Wozu?«, fragte er.
    »Ich mag den Sternenhimmel sehen.«
    Er wehrte ab. »Ich komme nicht mit. Es sei denn, du ...«
    Sie lachte, beugte sich über ihn und küsste ihn wieder. Jeder Widerstand brannte nieder. »Was bist du?«, fragte er.
    »Honovin«, sagte sie.
    Er schüttelte den Kopf und folgte ihr. Er verstand sie nicht. Und dennoch hatte sie sich ihm ins Leben gesenkt wie ein Findling, unverrückbar.
    Draußen vor dem John's. Der Duft der Nacht.
    Die Sterne standen über der Stadt, aber so, wie sie dort standen, hatte er sie noch nie gesehen. Er spürte, wie er die Augen aufriss, wie sich sein Mund öffnete. Ihm war, als hätten sich ihm die Gestirne geöffnet, als wären sie ihm unsäglich nahe gerückt, als müssten sie jeden Augenblick in ihn eindringen wie sanfte Geschosse und in ihm versinken.
    Ihr Licht überflutete ihn, doch blendete es ihn nicht. Im Gegenteil: Es erleuchtete ihn. Er sah das Band der Milchstraße, in die Milliarden Einzelstücke zerlegt; er sah die Venus und meinte, die Hitze zu spüren, die aus ihren Dschungeln stieg; und er sah – und diesen vor allem – den Jupiter, diese gewaltige, übermächtige Welt. Schon dem bloßen Auge erschien Jupiter normalerweise als eigenartiger Planet, eine goldgelbe Welt inmitten der weißen Gestirne. Aber nun sah Schimkos ihn genauer. Er sah den Wirbel des Roten Sturms, sah die belebten Bälle seiner Trabanten, die feuerspeiende Io, den ozeanbergenden Mond Europa, aus Eisen und Stein Kallisto, und Ganymed mit den Atmosphärenkuppeln seiner Städte, diesen
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