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Perry Rhodan HC 123 - Terra im Schussfeld

Perry Rhodan HC 123 - Terra im Schussfeld

Titel: Perry Rhodan HC 123 - Terra im Schussfeld
Autoren: PERRY RHODAN
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kräftig, jeder Zoll ein Raumfahrer, der Hunderte von fremden Planeten besucht und vielen Gefahren getrotzt hatte. Seine imposante Erscheinung verblasste dennoch an der Seite des Mädchens.
    Auch der Dritte, ein Matten-Willy, der sehr grotesk einen menschlichen Körper imitierte und normalerweise für Aufsehen gesorgt hätte, kam neben dem Kind nicht zur Geltung.
    Das Mädchen war fremd in Shonaar, denn zweifellos hätte sich jeder an eine Begegnung erinnert. Es war fremd, aber es zeigte nichts von der Unsicherheit, die Fremde in einer ihnen unvertrauten Umgebung oft erkennen ließen. Die Heranwachsende bewegte sich stolz und würdevoll, sodass jeder Beobachter ohne Weiteres bereit war, sie wie eine Erwachsene zu akzeptieren.
    Ihre Augen, die offen umherschauten, waren von jugendlichem Feuer erfüllt und gleichzeitig weise. Es waren die dunkelsten Augen, in die die erstaunten Passanten, die der Gruppe an diesem Morgen begegneten, jemals geblickt hatten. Männer und Frauen blieben auf der Straße stehen, um den drei Gestalten nachzusehen. Menschen, die einander kaum kannten, fragten einer den anderen, wer das seltsame Kind sein mochte.
    »Sie gehört sicher zu den Evakuierten«, war die am häufigsten zu hörende Antwort, trotzdem wollte niemand so recht daran glauben.
    Das Mädchen schritt wie eine dunkle Flamme durch die kleine Stadt, und es war tatsächlich eine Ahnung wie von schwarzem Feuer, die im Bewusstsein aller Beobachter entstand.
    Am stärksten loderte dieser Eindruck in Jakob Ellmer, und er fragte sich, ob tatsächlich er die Richtung bestimmte, in der sie sich bewegten.
    »Da ist es«, sagte er gleichsam entschuldigend und deutete auf das Gebäude der Stadtverwaltung. Klinocs, der lädierte alte Roboter, der längst zum Inventar von Shonaar gehörte, öffnete soeben den Hauptzugang.
    Ellmer blieb stehen und rieb sich sein borstiges Kinn. »Vielleicht wäre es besser, wenn wir uns über gewisse Dinge einigen könnten, bevor wir hineingehen«, sagte er. »Du hast uns bisher nur deinen Namen genannt, Srimavo. Das ist alles, was wir von dir wissen. Natürlich wollen wir dir helfen, aber du machst es uns nicht gerade leicht.«
    Das Mädchen sah ihn an. Srimavos Atem kondensierte in der Winterluft, hing sekundenlang wie ein feiner Schleier über ihrem Gesicht.
    Ellmer räusperte sich. »Wir sollten wissen, woher du kommst und wer deine Eltern sind, damit wir ihnen mitteilen können, dass wir dich gefunden haben. Bestimmt machen sie sich größte Sorgen deinetwegen.«
    »Niemand macht sich meinetwegen Sorgen.« Srimavos Stimme erhob sich über jedes andere Geräusch, obwohl sie sanft und nicht besonders laut sprach. Es lag eine Lebendigkeit in jeder gesprochenen Silbe, fremd und vertraut zugleich, aber auch an tief verborgene Empfindungen der Zuhörer rührend.
    Musik, dachte Ellmer, und das schwarze Feuer in seinem Verstand griff um sich. Ihre Worte sind wie Musik!
    »Wenigstens solltest du uns sagen, woher du kommst«, bat er.
    »Woher?«, echote sie, und das Wort aus ihrem Mund wuchs zu unvorstellbaren Räumen, zu Abgründen und unermesslichen Weiten.
    Ellmer gewann den Eindruck, dass sie zum Wandergebirge hinaufschaute.
    »Ich glaube, von dort oben«, sagte Srimavo.
    »Aber das ist doch Unsinn«, wehrte er ab. »Oder hast du zusammen mit deinen Eltern dort oben Urlaub gemacht?«
    Srimavo schüttelte den Kopf.
    »Ich muss die Behörden einschalten«, sagte der Raumfahrer resignierend. »Ein Kind, das nachts allein ist und nackt im Park schläft, noch dazu bei dieser Kälte, ist ein Fall für die Stadtverwaltung. Du kannst froh sein, dass Parnatzel dich gefunden hat, sonst wärst du vermutlich erfroren.«
    »Nein«, entgegnete sie entschieden. »Mir wäre nichts passiert.«
    Ellmer seufzte. Er glaubte ihr. Srimavo wäre nicht erfroren. Kälte konnte ihr nichts anhaben.
    »Guten Abend«, begrüßte Klinocs die drei Besucher mit seiner blechernen Stimme. »Das statistische Amt erwartet euch schon.«
    Ellmer musterte den Roboter belustigt. Eineinhalb Beine, die verbeulte, fleckige Ynkeloniumhülle und ein zerbrochenes Auge – die Maschine sah wie die Karikatur eines Roboters aus.
    »Es ist früher Morgen«, belehrte er Klinocs. »Wir sind auch nicht auf dem Weg zum statistischen Amt, sondern zur Einwohnermeldebehörde.«
    »Ist jemand krank?«, erkundigte sich der Roboter höflich.
    »Natürlich nicht«, versicherte ihm Ellmer.
    Der Roboter humpelte ihnen voraus die Stufen zum Eingang hinauf. Plötzlich gab es
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