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Perry Rhodan - 2539 - Schreine der Ewigkeit

Titel: Perry Rhodan - 2539 - Schreine der Ewigkeit
Autoren: Marc A. Herren
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Lokopter als Wächter der Blütenblätter vergangen waren.
    Wie oft haben die Wachablösungen bereits stattgefunden? Zehn Mal? Hundert Mal? Tausend Mal? Syrst schluckte schwer. Zehntausend Mal?
    Er versuchte sich einzureden, dass er sich keine Sorgen zu machen brauchte. Selbst wenn es nur hundert Zeremonien gegeben hatte in der Geschichte wes halb sollte ausgerechnet bei seiner eigenen etwas schiefgehen?  
    Trotz der überzeugenden Logik seines Gedankenganges wurde Syrst nicht ruhiger. Zu viele Gegenargumente standen dem Gesetz der Wahrscheinlichkeit im Wege.
    Seine Ernennung zu einem Auserwählten beispielsweise, die für ihn nach wie vor keinerlei Sinn ergab.
    Dazu kam das unterschiedliche Verhalten der Kishschwaden bei ihm, Svage und wahrscheinlich allen anderen siebenundvierzig Auserwählten, die noch übrig waren.
    Dann war da diese Leere in ihm, wo er doch zumindest eine Spur der Mentalimpulse der anderen sechs inklusive Keffiras! wahrnehmen, fühlen sollte!
    Syrst sah blinzelnd nach oben.
    Das blutrote Wabern in der Öffnung zu dem Blütenblatt der Zeitrose verschaffte ihm auch keine Zuversicht. Im Gegenteil. Das Wallen erschreckte ihn geradezu er hatte keine Ahnung, wie er auf den Gedanken kam, doch er meinte zu fühlen, dass im Blütenblatt etwas fehlte.  
    Das war selbstverständlich eine irre Idee er hatte keine Ahnung, wie die Zeremonie in allen Details ablaufen sollte. Man hatte ihnen nur den Sprechgesang und den rituellen Tanz gezeigt und die Kish-tar-Ak in die Hände gedrückt. Der Rest würde sich ergeben, hatte es geheißen.
    Syrst wünschte sich, er hätte dem Vortrag des Geschichtsprofessors beigewohnt. Dann hätte er wenigstens etwas mehr als nichts gewusst und bräuchte nicht wie ein Holloko vor dem Flugsack zu stehen und zu rätseln, was wohl gewollt war und was falsch lief.
    Er seufzte tief.
    Anstelle des Vortrages hatte er zusammen mit Keffira die Fitnessräume besucht und war mit ihr auf den Sandbändern um die Wette gelaufen.
    Traurig blickte er auf das türkisfarbene Leuchten der Kristallspitze. Nie hätte er gedacht, dass er innerhalb weniger Tage solche Gefühle für eine andere Person entwickeln konnte noch dazu für eine Frau, die bei ihrer ersten Begegnung einen geradezu abschreckenden Eindruck gemacht hatte.  
    Die Fanfare erklang ein drittes Mal.
    Syrst und die restlichen 48 Auserwählten hoben den Kish-tar-Ak hoch. Die glühenden Spitzen zeigten auf das wallende Rot des Blütenblattes. Wieder fragte er sich, was auf sie wartete.
    Ob die sieben alten Wächter wohl in diesem Moment auf ihn herabblickten und darüber diskutierten, weshalb ein Hochstapler überhaupt an diesem Platz sein konnte und es sogar in die zweite Runde geschafft hatte?
    Syrst schielte in die Zuschauerränge. Die Lokopter hatten sich längst wieder gesetzt und sahen in teils ehrfürchtiger und teils gespannter Haltung zu ihnen herab.
    Er schluckte erneut und blickte geradeaus. Svage nahm kurz Blickkontakt mit ihm auf und zwinkerte Syrst aufmunternd zu.
    Der Lokopter war froh, dass der verhurrschte Philosoph in seiner Nähe war. Damit war sichergestellt, dass ihm keine andere Möglichkeit blieb, als im Ruf aufzugehen. Es stand außer Zweifel, dass nur Svage Kittel Lokop als einer der Letzten Sieben übrig bleiben würde.
    Er kannte zwar die anderen fünf seiner Gruppe nicht, doch in den letzten Tagen hatte er den verhurrschten Dünnfedrigen, den früheren Außenseiter, auf eine neue Art kennengelernt: Als einen Lokopter, der die Tradition achtete und sich in den Dienst der Gemeinschaft stellte.
    Svage war der Siebte, dessen war sich Syrst sicher. Derjenige, der ihn erlösen würde von den Zweifeln und quälenden Gedanken. Derjenige, der ihn mit Keffira vereinen würde.
    Ein Schrei erklang. Damit nahm der zweite Kish'Ah seinen Lauf.
    Syrst tanzte. Die Schritte waren ihm und allen anderen Auserwählten innerhalb weniger Stunden in Fleisch und Federn übergegangen als wären sie bereits in seiner DNS abgespeichert gewesen und hätten nur auf ihre Aktivierung gewartet.
    Wie beim ersten Durchgang steigerte sich die Intensität kontinuierlich. Die Schnäbel klapperten, die Hälse ruckten hin und her, die Augen rollten und die Füße stampften auf den Arenaboden, als wollten sie Löcher hineinschlagen.
    Die Zuschauer wurden ebenfalls mitgerissen. Sie johlten und klatschten, ließen die Schnäbel klappern und scharrten wild mit den Füßen.
    Syrst fühlte ungeahnte Energien in sich aufsteigen. Er schloss die Augen,
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