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Perry Rhodan - 2528 - Transmitter-Roulette

Titel: Perry Rhodan - 2528 - Transmitter-Roulette
Autoren: Christian Montillon
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heraus. Das kleine Lesegerät an meinem linken Handgelenk bestand nur noch aus Trümmern.
    Und ich war wieder waffenlos. Zwar waren meine Gegner ebenso gehandicapt wie ich, aber sie gingen schon wieder zum Angriff über – und sie waren klar im Vorteil.
    Das war der Moment, in dem ein Desintegratorstrahl in den Boden vor meinen Füßen fuhr.
    *
    »Rien ne va plus, Ronald Tekener«, wiederholt die Stimme. »Es schmerzt, wenn man verliert, nicht wahr?«
    Der galaktische Spieler fragt sich, ob seine Karriere ihr Ende erreicht hat, aber das Roulette dreht sich unablässig weiter, und es wird Zeit, Freund und Feind unter den Mitspielern zu erkennen:

6.
    Bericht Belar tan Picas

    Der grüne Desintegratorstrahl aus meiner Handfeuerwaffe jagte wenige Zentimeter vor Aerga Egrega in den Boden – aber weit genug entfernt, um ihm nicht gefährlich zu werden. Ein winziger Metallsee bildete sich und erhärtete sofort wieder.
    Als Signal genügte das wohl; der Angriff stockte, die Kontrahenten blieben stehen und rührten sich nicht mehr.
    Ich richtete die Waffe auf einen der beiden Akonen, der mit einem Messer in der Linken nur zwei Meter von Egrega entfernt stand. Seine Rechte hing wie ein nutzloses Anhängsel am Arm.
    »Wer sich bewegt, ist tot!«, rief ich. Es wäre kaum notwendig gewesen, aber mit diesen Worten verlieh ich meiner Wut einen Kanal. Was ging hier vor sich? Das Geschehen war mir ein einziges Rätsel.
    Keine zehn Sekunden später entwaffneten meine Männer die beiden Akonen und nahmen sie in Gewahrsam. Beide würden von einem Mediker behandelt werden müssen, genau wie Egrega.
    Die Leiche ließ ich – vorerst – liegen. Der Griff des Messers schien direkt aus dem Kehlkopf zu ragen; der tefrodische Ermittler hatte trotz seiner Schmerzen erstaunlich gut gezielt, was für eine Menge Übung und eiserne Disziplin sprach. Wie viele Männer wären wohl zu einem solch gezielten Angriff in der Lage, direkt nachdem sie einen extrem brutalen Tritt und eine Schnittwunde quer über den Oberkörper erlitten hatten?
    Ich hatte Egrega mit einer winzigen Flugdrohnen-Kamera überwacht und schon nach wenigen Minuten entdeckt, dass ich ihn nicht als Einziger beschattete. Die drei Akonen, die ihn heimlich verfolgten, hatte ich nie zuvor gesehen. Als ich dann mit ansah, wie der Tefroder in diese Laborsektion eindrang, hatte ich mich sofort auf den Weg gemacht und zwei meiner Männer ebenfalls vor Ort beordert.
    Ich beugte mich über den verletzten Egrega. Die Verletzung zog sich von der Schulter bis zur Mitte des Brustkorbs. Der blutige Kampf hatte weniger als eine Minute gedauert, kaum genug Zeit, um über den Korridor hin zu dieser Lagerhalle zu rennen. Die Flugkamera hatte mir unerbittlich Bilder von der gnadenlosen Auseinandersetzung gesendet. »Fast wäre ich zu spät gekommen.«
    Der Tefroder erhob sich mit schmerzverzerrtem Gesicht. Er zeigte ein grimmiges Lächeln. »Immerhin hast du den beiden noch das Leben gerettet.«
    »Ich bewundere deinen Optimismus.«
    »Optimismus? Glaubst du etwa, sie hätten mich besiegt?« Vorsichtig hob er den blutdurchtränkten Stoff seiner Kleidung von der Wunde. »Als ich noch dachte, es wären deine Männer, war ich enttäuscht, wie schlecht du sie ausgebildet hast.«
    »Du musst verarztet werden.«
    Er musterte den langen Schnitt; es war jedoch kaum etwas zu sehen, da noch zu viel Blut floss. »Ich werde das selbst erledigen, wenn du mir einen Notfallkoffer zur Verfügung stellst. Vor allem benötige ich ein Mittel, das die Blutung stillt.«
    Im selben Moment schwebte der Medorobot, den ich gerufen hatte, durch die Tür.
    Wenigstens etwas, das glattgeht , dachte ich.
    *
    Zwei Stunden später saß ich Aerga Egrega in meinem Büro gegenüber.
    Der Sonderbeauftragte der Regierung von Neann Ocis hatte die Verletzung erstaunlich gut weggesteckt und war schnell wieder zu Kräften gekommen. Wie angekündigt, hatte er sich weitgehend selbst verarztet.
    Auf meine Frage hin hatte er etwas von schlechten Erfahrungen mit Medo-Robotern gemurmelt, was ihn allerdings nicht daran hinderte, die Mittel zu nutzen, die dieser spezielle Robot ihm bot. Ein Regenerationspflaster unter dem Verband würde für eine rasche Heilung sorgen, die keine Narbe zurückließ.
    Egregas Gesichtshaut war etwas bleicher als zuvor. Er trug die Uniform eines meiner Männer, die ich ihm noch in der Medostation zur Verfügung gestellt hatte – seine eigene Kleidung war zerrissen und blutverschmiert in einem Konverter gelandet.
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