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Perry Rhodan - 2526 - Die Gespenster von Gleam

Titel: Perry Rhodan - 2526 - Die Gespenster von Gleam
Autoren: Michael Marcus Thurner
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seinen Wissensstand, während sie weiter in Richtung Stadtzentrum vordrangen.
    »Major? Hier Hanussen. Kampfgruppe Festung drei.«
    »Sprich!« Peta Hanussen. Blond, groß gewachsen, attraktiv. Er erinnerte sich, dass sie ihm einmal ihre körperliche Zuneigung angeboten – aufgedrängt wäre das bessere Wort dafür – und er es abgelehnt hatte. Es entsprach nicht seiner Vorstellung der von ihm geführten Einheit.
    »Wir haben die Festungsanlage weitgehend gesichtet«, sagte Peta mit ihrer dunklen Stimme. »Das Fort ist energetisch tot, niemand ist zu sehen. Es dürfte während der letzten Jahre nur sporadisch gewartet worden sein. Wir vermuten, dass es in den anderen Festungen genauso aussieht ...«
    »Auf Vermutungen gebe ich nichts. Wie sieht es mit der Stationspositronik aus?«
    »Tot. Unser Spezialist meint, dass die Abschaltung von den Anlagen im Kommandodeck von PC-I erfolgt sein muss. Um ehrlich zu sein: Die Sicherheitstechnik ist hoffnungslos veraltet.«
    »Habt ihr Spuren eines Kampfes entdeckt?«
    »Negativ. Wie gesagt: Hier hat sich offenbar seit Jahren kein Mensch mehr aufgehalten, und die Anlagensteuerung wurde von PC-I aus vollzogen.«
    »Wie sieht es mit den Robotern aus?«
    »Wir aktivieren einige und sondieren ihre Speicher. Mach dir aber nicht zu viel Hoffnung, Major.«
    »Ich erwarte regelmäßige Meldungen, Peta. Shettle, Ende.«
    Er unterbrach den Funkkontakt und konzentrierte sich wiederum auf die Umgebung. Das Stadtzentrum war nahe, der Zustand der Gebäude verbesserte sich. Anais Berkoff ging voraus, wie er es ihr befohlen hatte. Sie wirkte ruhiger, entspannter. Ihre Selbstsicherheit wuchs, je länger sie sich auf Gleam aufhielten. Gut so.
    Von der Peripherie kommend, mündeten mehrere Straßenzüge im Zentrum auf einen riesigen Platz. Aus allen Richtungen näherten sich Kampftruppen, TARAS und Shifts. Zögerlich, immer wieder nach den Seiten sichernd. Ein Gutteil der TARAS schwebte in der Luft und überwachte die Gebäude, während eine Korvette mit einigen Kampfgleitern den Luftraum sicherte.
    Lethem Shettle folgte dem Signal Anais’ und trat auf die offene Fläche. Ein sanfter Windstoß wehte Papier und Verpackungsmüll über den Platz, dessen Boden aus verschiedenfarbigen Pflastersteinen bestand. Nur aus einer Höhe von mehreren hundert Metern offenbarte sich das Muster, das mithilfe dieses anachronistisch anmutenden Belages erzeugt wurde: Es stellte das alte, seit mehr als einem Jahrhundert nicht mehr gebräuchliche Symbol der Liga Freier Terraner dar.
    Bestandteil eines der Symbolkreise waren Obelisken, jeder von ihnen mindestens 30 Meter hoch. Lethem Shettle musste nahe herangehen, um die winzigen eingravierten Schriftzeichen zu erkennen. Für einen Augenblick vergaß er seine Pflichten und hielt seltsam berührt inne. Der Name jedes einzelnen Soldaten, der im Kampf gegen die Meister der Insel gefallen war, war in diesen Säulen verewigt worden.
    Er trat einen Schritt zurück. Würden irgendwann auch Namen seiner Leute irgendwo in der Weite des Universums so verewigt stehen?
    »Alles gesichert, Sir.« Carlos Roca trat neben ihn, den SERUN-Helm geöffnet. »Keine Gefahr.« Seine Nüstern blähten sich, der Theuretzaner witterte. Nach und nach trafen die Anführer weiterer Kampftruppen ein und gaben ihre Meldungen ab.
    Anais Berkoff wollte sich diskret zurückziehen, Lethem hielt sie zurück. Es war wichtig für ihre persönliche Entwicklung, dass sie auch seinen Blickwinkel zu sehen und zu spüren bekam. Sie sollte wissen, mit welcher Form der Verantwortung er es bei einem Außeneinsatz zu tun hatte.
    Schiffskommandant Quaty meldete sich; in wenigen Stichworten lieferte Lethem eine Situationsanalyse. Anschließend widmete er sich wieder seinen Gruppenkommandanten. Leutnant Ono Carrincha stellte sich wie immer in den Vordergrund. Lethem nahm es gelassen.
    Gedanklich zog er ein erstes Resumee. Eines, das nur für ihn bestimmt war. Lethem musste sich eingestehen, dass sie bislang so gut wie nichts über die auf Gleam herrschenden Zustände herausgefunden hatten. Am wahrscheinlichsten erschien ihm, dass ein Gast, der freundlich begrüßt worden war, die Angehörigen der LFT überrascht und überwältigt hatte. Das Schiffswrack vor den Toren der Stadt passte nicht so recht in diese vage Theorie, ebenso wenig wie das rätselhafte Verschwinden der Stationsangehörigen. Lethem glaubte nicht, dass sie den Tod gefunden hatten. Die Anzeichen sprachen vielmehr für eine Entführung.
    »Also
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