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Perry Rhodan - 2523 - Am Rand von Amethyst

Titel: Perry Rhodan - 2523 - Am Rand von Amethyst
Autoren: Christian Montillon
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sprang mir ihr Name geradezu entgegen. Sie erscheint mir die Richtige, um Sie zu unterstützen, Tolot. Die Frau für besonders heikle und wichtige Aufgaben, sozusagen.«
    »Es ist immer gut, wenn man weiß, wem man vertrauen kann. Und wer könnte im Stardust-System besser Bescheid wissen als Sie?«
    »Oh, ich bin ihr lange nicht begegnet. Aber jemand hat sie mir empfohlen, auf dessen Meinung ich sehr viel gebe.«
    »Und wer ist diese Wunderfrau?«
    Whistler lächelte, als er den Namen nannte.

2.
    Auf Katarakt: Kardo Tarba
    Jaranoc/Conaraj

    »Jaranoc«, sagte er und begann die neunte Trainingsrunde. Er umging die erste Paralyse-Salve, während er die einfachste Version flüsterte: »Conaraj.«
    Den Abgrund übersprang er mit »Norajac«, prallte auf, ließ sich zur Seite rollen, schnellte in die Höhe und überflog die Hürde samt ihrer glänzenden Klingen mit »Racojan«.
    Ein kleiner Blick zurück – er hatte sich tatsächlich nicht getäuscht. An einer der Klingen klebte etwas Blut, noch nicht einmal vollständig getrocknet. Sein direkter Vorgänger in dem improvisierten Trainingsfeld hatte offenbar einen Fehler begangen. Wer war es nur gewesen?
    Als Kardo Tarba »Ornacaj« sagte, fiel ihm der Name ein: Lutbo Merad. Ein Neuling. Natürlich, wer sonst könnte schon während dieses einfachen Programms versagen, das sie am Rand des Bauplatzes für spontane Schulungen errichtet hatten?
    Lutbo Merad ... Er beschloss, diesen Namen für weitere Konzentrationsübungen zu verwenden. Es war Kardos ganz eigene Art, dem Programm eine besondere Würze zu verleihen. Wenn er seinen Geist vor eine zweite Herausforderung stellte, waren die notwendigen Übungen nicht ganz so eintönig. Sein Körper musste das Training sozusagen automatisch und selbstständig absolvieren, während der Verstand sich um anderes kümmerte. Um wichtigere Dinge. So, wie es im Ernstfall, in einem Kampfeinsatz, auch verlangt wurde.
    »Borut Ladem.« Er wich der heransausenden Stange aus. »Tel Bomadu.« – Ein Fehler! »Tel Bomadur«, verbesserte er sich. Es folgte der Spurt durch stark erhöhte Gravitation und einen Boden, der Treibsand nachempfunden war; einer der Standards im Soldatentraining.
    Das Maß der Anstrengung hielt sich in Grenzen, weil die starke Konzentration ihm innere Freiheit schenkte. Schon immer vertrat er die Auffassung, dass ein klarer Verstand ebenso viel wert war wie ein voll geladener Handstrahler.
    Oder noch einiges mehr.
    »Stufe zwei!«, rief er der Steuereinheit zu, und Runde zehn begann unter erschwerten Bedingungen. Die Paralysesalve feuerte einen unvorhersehbaren Rhythmus, die Grube verbreiterte sich, und die Klingen über der Hürde stießen wechselweise in die Höhe.
    Auch Kardo Tarba erschwerte die Bedingungen seines Spiels. Statt willkürlicher Buchstabenkombinationen ließ er nur noch sinnvolle Worte zu.
    Er musste vor der Hürde stoppen und den Rhythmus der Klingen auf sich wirken lassen. Aus dem Stand schlug er einen Salto und parierte eine zustoßende Schneide mit dem Nackenschild. Noch in der Luft fand er zufrieden die erste Lösung: »Darbo Temul.«
    Darbo – nach dem Anführer der dritten Jara-Division.
    Temul – der vitalisierende Nektar der wilden Tem-Pflanze.
    Die Kombination beider Begriffe amüsierte ihn und er wich ohne nachzudenken der Stange aus, die in Stufe zwei auf mehrere hundert Grad erhitzt war, was erst am vergangenen Tag die obere Schnabelhälfte eines Jaranoc völlig verschmort hatte.
    Kardo Tarba konnte sich nicht erinnern, wann er zuletzt während des Trainings verletzt worden war.
    »Dringende Nachricht«, drang es unvermutet aus dem Empfänger in seinem Ohr. »Eines der bläulich transparenten Riegelfelder der Feinde ist erloschen. Deine Anwesenheit wird benötigt.«
    Die Mitteilung brachte ihn aus dem Gleichgewicht. Während er im Geiste noch die Buchstaben sortierte, erreichte ihn der erste zuckende Schwerkraftausläufer und riss ihn von den Füßen. Kardo Tarba, Anführer der vierten Jara-Division mit insgesamt 10.000 Soldaten und 300 Kampfgleitern, verlor den Halt und schlug hart auf.
    Die Trainingsautomatik schaltete sich ab. Auch die akustische Abschirmung erlosch. Der Baulärm überflutete ihn, das Surren der robotischen Montageeinheiten, das Krachen der sich verankernden Metallplatten, das Zischen, mit dem Laser Einzelteile verschweißten.
    Ein erloschenes Riegelfeld – das bedeutete eine Veränderung in der Frontlinie und möglicherweise ein Ende des militärischen Patts, der
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