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Perry Rhodan - 2523 - Am Rand von Amethyst

Titel: Perry Rhodan - 2523 - Am Rand von Amethyst
Autoren: Christian Montillon
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beide Parteien zum Abwarten zwang. Kardo Tarba eilte zum Rand des Trainingsfelds, wo sein Stellvertreter bereits auf ihn wartete.
    *
    »Die letzte Auseinandersetzung war ein Barihch«, sagte er kurz darauf, als sie die Baustelle halb umrundet hatten und in Richtung der mobilen Einsatzzentrale eilten, die hinter den Maschinen und dem halb fertigen Endprodukt lag. Ein ehrloses Gemetzel. Für einen echten Krieger der Jaranoc gab es kaum einen abfälligeren Begriff.
    Vuran Khitar, sein Stellvertreter in der Leitung der vierten Division, wandte den Blick ab. Wie immer, wenn er nach den richtigen Worten suchte. »Wir haben Zugriff auf die Wandernde Stadt erhalten und zugleich die Fremden vertrieben.«
    Ein Kleinstgleiter zog über sie hinweg und landete vor einer Hundertschaft Soldaten, deren Körper wie ein einziger, gigantischer Organismus vor dem allgegenwärtig bläulichen Hintergrund der feindlichen Riegelfelder wirkten, die die Stadt, den Bauplatz und damit auch den einzigen Brückenkopf der Jaranoc auf diesem Planeten umschlossen.
    »Das Ziel wurde erreicht«, gab Kardo zu. »Aber mit welchen Mitteln! Ehrlos! Eines Jaranoc nicht würdig. Es sind die Mittel unserer Feinde, ihre Gegner ohne Sinn und Verstand abzuschlachten. Ist es richtig, wenn wir uns mit ihnen auf eine Stufe begeben? Sind wir denn nicht mehr als die Klonsoldaten? « In dem letzten Wort lag all die Verachtung, zu der er fähig war.
    Sein Stellvertreter rieb die Schnabelhälften aufeinander; ein raues, knirschendes Geräusch. Vuran wurde alt, auch wenn man es seinem wachen Geist nicht anmerkte. Das fleckig werdende Graubraun des Schnabels jedoch zeugte deutlich davon.
    »Um die Klonsoldaten geht es hier nicht. Die Fremden gehörten nicht zu ihnen. Sie sind nicht der wahre Feind . Dennoch spielen sie eine wichtige Rolle im Geschehen, denn sie sind offenbar die beherrschende Macht in diesem System, in dem ein Polyport-Hof existiert. Und eines darfst du nicht vergessen. Wenn VATROX-VAMU nicht überlebt, werden auch wir Jaranoc nicht überleben.«
    »Warum erwähnst du das?«
    »Ist das korrekt oder nicht?«
    »Selbstverständlich entspricht es der Wahrheit. Aber es gibt keinen Zusammenhang zu dem letzten Kampf um die Wandernde Stadt!«
    »Gibt es den tatsächlich nicht?« Khitars Stimme war nun wieder die des militärischen Ausbilders, der die jungen Soldaten nicht nur einer Generation auf die Zukunft vorbereitet hatte. Kardo Tarba war einer von ihnen gewesen, vor langer Zeit, scheinbar in einem anderen Leben.
    Und genau wie damals, als Vuran Khitar eine Autorität gewesen war, der man ganz einfach nicht widersprach, fühlte sich Kardo wieder wie ein junger Jaranoc, unsicher einerseits, voller Eifer andererseits, um für sein Volk Großes zu leisten.
    Doch die Zeiten hatten sich geändert. Kardo hatte den ehemaligen Lehrmeister längst überflügelt. »Diese anderen, über die wir noch immer nichts wissen – sie hatten die Wandernde Stadt nur beobachtet. Sie kamen auf uns zu, als wollten sie uns freundlich willkommen heißen. Aber was taten wir? Sag es mir, Khitar – was taten wir?«
    Als sein Gegenüber schwieg, fuhr er fort: »Unsere Attacke gegen diese Wesen war kein ehrbarer Kampf, sondern ein Gemetzel. Sie haben unseren Brückenkopf auf diesem Planeten zurecht mit ihren Riegelfeldern umschlossen.«
    »Wir haben getan, was getan werden musste. Es herrscht Krieg auf Katarakt.«
    Darauf musst du mich nicht hinweisen! »Du hast die Bezeichnung unserer Gegner für diesen Planeten übernommen?«
    »Sie ist so gut wie jede andere. Es zählt nur eins – der Überraschungsangriff ist gelungen, wir haben Zugriff auf eine der Wandernden Städte, selbst wenn wir eingeschlossen sein mögen. Es zählt, dass wir hier sind ... Wir – und nicht die anderen.«
    »Der Preis war zu hoch.«
    »So viel Abscheu in deiner Stimme, mein ehemaliger Schüler?«
    Komm mir nicht damit! Versuch gar nicht erst, dich wieder als mein alter Lehrer zu positionieren, dem ich zu gehorchen habe.
    Er beschloss, auf ein Thema umzuschwenken, das wichtiger war als eine moralische Diskussion über die Taten der Vergangenheit. Es lag erst wenige Tage zurück, aber es ließ sich nicht mehr ändern.
    »VATROX-VAMU benötigt genaue Einzelheiten über die Position des Sonnensystems und wir müssen ...«
    »Lenk nicht ab«, forderte Khitar.
    »Wer lenkt von den eigentlich bedeutsamen Fakten ab? Diese Diskussion tut nichts zur Sache.«
    »Ganz im Gegenteil – sie ist von entscheidender
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