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Perry Rhodan - 2523 - Am Rand von Amethyst

Titel: Perry Rhodan - 2523 - Am Rand von Amethyst
Autoren: Christian Montillon
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volltönend und dumpf. Seine drei Augen glühten rot wie Feuerstellen in der dunklen Haut des Gesichts. »Eritrea Kush?«
    Wie Feuerstellen , dachte sie. Als würden sie brennen. Sie vertrieb alle Assoziationen, die damit einhergingen.
    »Die bin ich, und euer Besuch ehrt mich«, sagte sie und dachte daran, was sie über Haluter wusste. Deshalb verbesserte sie sich rasch: »Ihr Besuch. Ihr Besuch ehrt mich.«
    Kaum waren die Worte draußen, fand sie, dass es dank dieser doppelten Verbesserung noch unpassender klang, unbeholfen und unsicher. Warum hatte sie sich auch nicht sofort daran erinnert, dass es für die Haluter ein Zeichen grundlegender Höflichkeit war, sich zu siezen?
    Weil es ungewöhnlich ist. Weil du noch nie auf ein Volk getroffen bist, dessen Angehörige sich siezen lassen und sich sogar untereinander siezen.
    Timber F. Whistler streckte ihr die Hand entgegen, die sie ohne zu zögern ergriff. Der Druck seiner Finger war fest, beinahe schmerzhaft. »Ich sehe, du erinnerst dich an mich.«
    Ist das etwa ein Wunder? Umgekehrt ist es schon eher erstaunlich. Sie zog die Hand zurück. »Wer würde den Administrator nicht erkennen?«
    »Ich habe deinen Namen gelesen, als ich die Berichte über Katarakt studierte. Ich glaube, nun ist jene besonders wichtige Aufgabe gekommen, von der wir damals gesprochen haben.« Der Administrator zeigte ein feines Lächeln, das auch seine klaren blauen Augen erreichte.
    Blau wie Eis und Wasser und so gar nicht an Flammen erinnernd. Lass sie die schrecklichen Bilder auslöschen.
    »Und das Seltsamste daran«, fuhr er fort, »ist wohl, dass unsere Begegnung genau ein Jahr zurückliegt. Exakt ein Jahr, auf den Tag genau.«
    »Wenn ich es nicht besser wüsste, könnte man direkt an eine Art Schicksal glauben.« Sie fragte sich sofort, ob ihre Worte naiv klangen.
    Immerhin stand Icho Tolot vor ihr, ein Wesen von wahrhaft kosmischer Bedeutung, das viele Wunder des Alls gesehen und tiefer in die Struktur des Universums vorgedrungen war als fast jeder andere. Vor allem als sie, Eritrea Kush, Soldatin aus Überzeugung für die Stardust-Menschheit und einfache Sterbliche. Wie konnte sie sich also anmaßen, über das Schicksal und leitende Mächte zu philosophieren?
    Der Haluter beugte sich zu ihr herab und legte zwei seiner mächtigen Hände auf ihre Schultern. Die Berührung war überraschend sanft, als fürchte er, ihr die Knochen zu brechen. »Sie haben recht. Man könnte es manchmal tatsächlich.«
    Als er die Arme zurückzog, kam sie sich angesichts ihrer beiden Besucher nicht mehr wie ein kleines Mädchen vor, das sich erstaunt fragte, woher der Sandmann all die Träume holte, die er den Kindern schickte.
    »Wie kann ich Ihnen helfen?«
    *
    Rings um Amethyst-Stadt waren die sechs Basisschiffe der ersten und zweiten Raumlandebrigade im Einsatz – Schlachtkreuzer der ARES-Klasse mit je 500 Metern Durchmesser. Sie übernahmen die Projektion der Paratron-Riegelfelder, die die Invasoren hinter der Schutzkuppel isolierten.
    Zusätzliche Luftunterstützung boten 15 Schwere Kreuzer der ARTEMIS-Klasse und 30 Leichte Kreuzer der HERMES-Klasse. Als direkte Bodenstellungen kamen insgesamt 30 Kompanien zum Einsatz; 5400 Raumlandesoldaten, 4300 STARA-Kampfroboter der Version Uh-III, 540 Shifts und Kampfgleiter sowie dreißig Kommando-Space-Jets.
    Eritrea konnte diese Daten selbst dann sofort aufzählen, wenn man sie aus dem Tiefschlaf weckte – sie als Elf-Dreiundzwanzig war nichts weiter als ein Rädchen im Getriebe, das diese Maschinerie am Laufen hielt. Zugegeben, kein ganz kleines Rädchen, aber auch keines, das man von außen sofort bemerken würde. Dennoch hatten sich Whistler und Tolot an sie gewandt; und das nicht einmal aus Zufall, sondern weil sich der Administrator an jenes Gespräch im »Sandizellent« vor einem Jahr erinnerte.
    Damals, als Eritreas Leben jenen Wendepunkt nahm, an den sie sich nicht gern erinnerte. Es hatte einige Scherben hinterlassen, die ...
    »Die Invasoren aus der Immateriellen Stadt bauen etwas«, riss die Stimme des Haluters sie aus den Gedanken. »Wissen Sie mehr darüber?«
    »Nein. Alle relevanten Daten werden sofort nach Ares-Alpha weitergeleitet. Nur eins steht fest: Aus der Immateriellen Stadt trifft immer noch Nachschub ein. Am Südrand der Stadt materialisieren ... Aggregatblöcke scheinbar aus dem Nichts.«
    »Warum hast du gezögert?«, fragte Whistler.
    »Wir sind überzeugt, dass das Wort nicht exakt zutrifft. Mangels einer besseren Bezeichnung
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