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Perry Rhodan - 2515 - Operation Hathorjan

Titel: Perry Rhodan - 2515 - Operation Hathorjan
Autoren: Rainer Castor
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zu tun war und sie zusammen in einer Weise an einem Strang zogen, dass es für Außenstehende fast unheimlich wurde ...
    »Respektlos?«, grollte Icho. »Wie kommst du darauf, Kleiner? Außerdem – wer ist ›man‹? Ich bin ich.«
    Icho war der Ruhigere der beiden, Fancan deutlich lebhafter und draufgängerischer als sein Geschwister.
    »Kinder!« Lingam als der Kleinste im Bunde des halutischen Trios – wenngleich Elter der beiden –, versuchte mit gedämpfter Stimme zu besänftigen.
    Als »Zwerghaluter« hatte er nicht die geringsten Minderwertigkeitskomplexe normalgroßen Artgenossen gegenüber – im Gegenteil, er huldigte sogar einer Göttin namens Yuba, der angeblichen Schutzpatronin der »Kleinen«.
    Nur bei seinen Nachkommen hält sich der Erfolg in Grenzen, wisperte der Extrasinn spitz. Vielleicht sollte er weniger auf diese Yuba, sondern mehr auf sein Planhirn hören.
    »Meine Planhirnauswertung prognostiziert einen Anstieg seiner Innentemperatur um mindestens fünf Grad, sollten wir so weitermachen«, behauptete Fancan wie zur Bestätigung meiner inneren Stimme, während seine drei ausgestreckten Augenstiele vom Blick auf den Elter zu Icho schwangen.
    »Also alles noch im gefahrlosen Bereich, Kleiner.« Den Mund zum breitesten Grinsen verzogen, sodass die Reihen der Kegelzähne sichtbar waren, sah Icho zu dem deutlich Größeren hinauf.
    »Bei Yuba und allen Schutzgeistern der Kleinen – reißt euch zusammen!« Lingams Stimme donnerte mit der Lautstärke uralter Impulstriebwerke, weil ihm mein kaum merklicher Blick zur Zeitanzeige nicht entgangen war.
    Nicht nur ich stocherte nun etwas indigniert in den Ohren, woraufhin Lingam schuldbewusst nochmals um etliche Zentimeter kleiner zu werden schien – und gleichzeitig noch ärgerlicher auf seinen Nachwuchs.
    Ich war mir sicher, dass die beiden später unter neun Augen eine der obligatorischen »Standpauken« zu hören bekommen würden. Mit ihrer »burschikosen Art« schaffen sie es, ihren Elter mitunter zur Verzweiflung zu treiben. Und das umso mehr, wenn sie mit einem zweistimmigen »ja, Papi« und »ja, Mami« antworten ...
    Beide gehörten zu den knapp 50.000 Junghalutern, die aufgrund der Bevölkerungspolitik ihrer Spezies – die Bevölkerungszahl möglichst konstant auf etwa 100.000 Individuen zu halten – in den letzten Jahrzehnten geboren worden waren. Nach dem Abzug der Terminalen Kolonne TRAITOR hatte sich ihre Zahl beinahe halbiert: Nur 51.302 Haluter hatten ihre Heimatwelt Halut wiedergesehen. Zu viele waren gestorben, andere von ihren Vorstößen nach Andromeda und Pinwheel nicht zurückgekehrt.
    Diese jungen Haluter, alle weniger als 115 Jahren alt, hatten meist ganz andere Vorstellungen als ihre Elter – im Fall von Icho und Fancan bedeutete das unter anderem, dass sie der allgemeinen Gepflogenheit des Duzens als der üblichen Anrede folgten statt der höflichen halutischen Art, Artgenossen wie Fremde unterschiedslos zu siezen. Persönliche Sympathie zeigten sie dagegen wie alle Haluter, indem die Silben »-tos« oder »-os« an den Namen angehängt wurden.
    Icho und Fancan waren tatendurstig, dynamisch, körperlich stark, bestens geschult und geistig auf der Höhe, zwar Vertreter einer alten, abgeklärten Zivilisation, aber wegen ihrer Jugend auch bis zu einem gewissen Grad »Traditionsbrecher«. Ein vergleichbarer Prozess hatte es seit dem lemurisch-halutischen Krieg nicht mehr gegeben.
    Trotz oder gerade wegen der körperlichen und sonstigen Überlegenheit der Einzelindividuen waren Haluter quasi für eine »Mentoren-Rolle« prädestiniert, folgten damit dem ausgeprägten Verantwortungsgefühl ihres Volks für das Schicksal der Heimatgalaxis – und genau deshalb suchten die meisten Jungen ihren eigenen Weg. Sie hielten wenig von der Zurückhaltung ihrer Elter, drängten in Ämter des Galaktikums oder wurden an anderer Stelle aktiv.
    Sehr zum Leidwesen der Alten, dachte ich, denn als weiterer Aspekt kommt hinzu, dass sie kaum den individualistischen, einsiedlerischen Lebensstil pflegen, sondern vermehrt in Teams, kleineren wie auch größeren Gruppen auftreten.
    In gewisser Weise lassen die Junghaluter damit für sich das zum Normalzustand werden, was sonst Krisenzeiten vorbehalten ist, ergänzte der Logiksektor. Nämlich trotz ausgeprägter Individualität koordiniert in großen Gruppen zu agieren.
    Unabhängig von diesen veränderten Verhaltensweisen waren und blieben auch die Junghaluter hochintelligente und im Normalfall
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