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Perry Rhodan - 2510 - Die Whistler-Legende

Titel: Perry Rhodan - 2510 - Die Whistler-Legende
Autoren: Hubert Haensel
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ein Routineflug.
    Sie hatten ihre Raumanzüge geschlossen.
    Legrange verließ die Bodenschleuse der Space-Jet als Erster. Mithilfe seines Antigravs landete er aber nicht in der offenen Schleusenkammer, sondern auf der Hülle des Sterns.
    »Alles in Ordnung«, meldete er über Helmfunk. »Ich spüre auch jetzt nichts von einer Barriere zwischen dem Eis und dem metallischen Objekt.«
    »Handelt es sich wirklich um ein Raumschiff?«, fragte Lexa. »Vielleicht haben wir eine uralte Bodenstation vor uns. Aber ausgerechnet auf diesem ungemütlichen Mond?«
    Er ging als Zweiter. Furtok folgte unmittelbar hinter ihm. Legrange schwang sich inzwischen schon durch das offene Schott.
    »Wir haben Glück. Das Innenschott ist ebenfalls geöffnet.«
    Gemeinsam drangen sie weiter vor. Das Entdeckungsfieber hatte sie endgültig gepackt. Vor ihnen erstreckten sich dunkle Räumlichkeiten, die im Licht der Helmscheinwerfer ebenso bernsteinfarben aufleuchteten wie die Außenhülle.
    Ein gigantisches Labyrinth tat sich auf, um ein Vielfaches größer als die Decks und Räumlichkeiten der NIKE QUINTO. Überall waren Geräte, Maschinen und mächtige Aggregatblöcke zu sehen, nichts davon wirkte irgendwie bekannt. Um ihre Funktionen herauszufinden, würden selbst Spezialisten Monate und Jahre brauchen. Wenn sie es überhaupt schaffen konnten.
    Blaugrau bis silbern schimmerndes Material und weiche, fließende Formen. Unaufhörlich setzte Sean seinen Anzugorter ein.
    »Formenergie«, stellte er schließlich anerkennend fest. »Anders kann ich etliche Anzeigen nicht deuten.«
    »Unglaublich«, sagte Furtok. »Formenergie, die wer weiß wie lange schon Bestand hat. Seit der Hyperimpedanz-Erhöhung können wir diese Technologie nicht mehr einsetzen. Das bedeutet, die Fremden sind ...« Er räusperte sich. »Sie könnten uns überlegen gewesen sein. Aber wahrscheinlich existieren sie seit langer Zeit nicht mehr.«
    »Hier wurde gekämpft«, erklang Legranges Stimme aus den Helmlautsprechern. »Die Spuren lassen keinen anderen Schluss zu.«
    »Hast du Tote entdeckt?«, platzte Furtok heraus.
    »Bis jetzt nicht.«
    Legrange war schon ein Stück weit vorausgeflogen, bis zur anderen Seite des großen Maschinenraums, den sie erst vor Minuten betreten hatten. Sie hatten sich bislang nur wenige hundert Meter von der offenen Außenschleuse entfernt und waren nahezu geradlinig vorgedrungen.
    Als sie seitlich ausschwärmten, fanden sie weitere Anzeichen gewaltsamer Zerstörung. Offensichtlich war in der Station wirklich ein erbitterter Kampf ausgetragen worden. Aufgerissene Wände und zerschmolzene Aggregate ließen keine andere Vermutung zu.
    Aus der Art der Zerstörung auf die eingesetzten Waffensysteme zu schließen, war dennoch kaum möglich.
    »Dass wir keine Toten finden, nicht einmal Überreste, heißt wohl, dass sie von Überlebenden weggeschafft wurden«, gab Furtok nach einer Weile zu bedenken. »Sag mir einer, wann das geschehen ist.«
    »Weit genug in der Vergangenheit, dass die Station seitdem vom Eis eingeschlossen werden konnte«, erwiderte Legrange.
    Kurz darauf erreichten sie eine ausgedehnte Halle.
    Bläuliches Dämmerlicht herrschte dort, im Gegensatz zu den sonst in absoluter Finsternis liegenden Räumlichkeiten. Lexas Blick glitt in die Höhe. Etwa hundert Meter, verriet ihm der Anzugorter. Die Halle erstreckte sich also über etliche Etagen der Station.
    Die Decke war transparent. Lexa hatte das wegen des fahlen Lichteinfalls schon vermutet. Gebannt blickte er nach oben. Er brauchte einen Moment, um zu verstehen, dass er das ewige Eis des Mondes sah. Es schimmerte im Widerstreit von Blau und zartem Braunton, Risse und Einschlüsse brachen das spärliche Licht in vielfältigen Facetten. Ein Anblick, der Lexa zugleich vor Augen führte, wie klein und verletzlich er war. Allein über der Hallendecke lagerte Millionen Tonnen Eis. Wer sagte ihm, dass die unsichtbare Barriere nicht schon in den nächsten Sekunden zusammenbrechen würde?
    Erst einen Augenblick später registrierte er, dass der blaue Widerschein nicht aus der Höhe kam.
    Vier riesige, anscheinend energetische Röhren verliefen dicht über dem Hallenboden. Staunend stellte Lexa fest, dass jede von ihnen gut fünfzig Meter durchmaß. Allerdings hatte er keine Vorstellung davon, wofür sie dienen konnten.
    Sie führten nicht quer durch die Halle, vielmehr befand sich im Zentrum ein freier Platz von gut zweihundert Metern. Erst im Anschluss daran begannen die Röhren, und sie
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