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Perry Rhodan - 2510 - Die Whistler-Legende

Titel: Perry Rhodan - 2510 - Die Whistler-Legende
Autoren: Hubert Haensel
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Pflichtmanöver.
    Durchflug mit Handsteuerung unter Vermeidung jeglichen Risikos. Der Autopilot ist desaktiviert und wird nur im äußersten Notfall eingreifen.
    Lexa hörte immer noch Seans schallendes Lachen, als sie in ihrer Unterkunft die Richtlinien diskutiert hatten. »Wenn wir Risiken vermeiden sollen, dürften wir dem Ringsystem nicht einmal nahe kommen. Und dann auch noch die Zeitwertung ... Nun gut.« Seit dem Moment wusste er, dass der namenlosen Space-Jet eine Belastungsprobe bevorstand.
    »Okay«, sagte Furtok. »Ich weiß zwar nicht, warum ich meine Fähigkeiten an der Ortung vergeuden soll, aber es ist Zeit für den Wechsel.«
    »Du meinst, der Platz des Kommandanten wäre dir weiterhin angemessen«, bemerkte Lexa.
    »Genauso ist es. Aber wenn du bald Unterstützung brauchst, darfst du mich natürlich um Hilfe bitten. Ich denke, es kommt darauf an, dass wir gemeinsam die Prüfung absolvieren. Mit Bravour, Kadett Legrange.«
    Weder Legrange noch Lexa hielten es für nötig, das zu kommentieren. Allerdings schüttelte Lexa schon Augenblicke später wütend den Kopf.
    »Furtok, warum hast du verschwiegen, dass wir bereits siebzig Sekunden hinter der Zeit sind?«
    »An dem Sachverhalt ist deine schlechte Leistung als Pilot schuld, Stuart. Außerdem sollte dir das ohnehin bekannt sein.«
    Du kannst mich ... , dachte Lexa bitter.
    Er beobachtete interessiert, wie Sean geradezu mit den Instrumenten zu verschmelzen schien. Die Space-Jet war dem
    Ringsystem des Gasplaneten mittlerweile bis auf wenige hunderttausend Kilometer nahe. Die ersten Eisbrocken zwangen Legrange zu Ausweichmanövern. Sie waren keineswegs groß genug, um die Schutzschirme des Diskusschiffs durchschlagen zu können, aber die Aufzeichnungen der Bordpositronik würden die Kollisionen nachweisen, und das hatte Minuspunkte in der Gesamtwertung zur Folge.
    Mit traumwandlerischer Sicherheit wich Sean den ersten größeren Asteroiden aus. Gleichzeitig beschleunigte er. Die Space-Jet jagte schneller werdend dem Ring zu.
    Weitere Felsen rasten vorbei, manche bedrohlich nahe. Legrange riskierte viel, aber er schaffte es.
    Das Schiff tauchte ein in den schmalen, von der Außenkante her gesehen messerscharf wirkenden Ring. Der Durchflug selbst war nicht mehr als ein flüchtiger Augenblick. Fünf bis zehn Kilometer dick war das Ringsystem. Unmöglich, dass ein Mensch mit seinen Sinnen gefährliche Hindernisse wirklich erfassen konnte. Aber Sean Legrange trieb den Diskus ohne Kollision hindurch. Besser, glaubte Lexa, hätte es auch der Autopilot nicht vermocht.
    Irrläufer, die das Ringsystem in größerem Abstand begleiteten, machten das Navigieren weiterhin schwierig. Legrange wechselte dennoch abrupt den Kurs. Krian, der größte Mond des Gasplaneten, erschien im Zentrum der Bilderfassung und wuchs schnell an.
    Eine Umrundung des Mondes war in der Prüfungsordnung vorgeschrieben. Eintauchen in die dichte Stickstoff-Methan-Atmosphäre, automatisierte Entnahme einer Gasprobe, dann Rückflug zum Ausbildungs-Mutterschiff, das auf der Umlaufbahn des achten Stardust-Planeten wartete. Die Zeit endete erst, sobald die Space-Jet eingeschleust hatte und wieder fest auf ihrem Platz verankert war. Entscheidend war neben der Flugzeit auch die Präzision der Flugmanöver.
    Mit beachtlich hoher Geschwindigkeit jagte Legrange den Diskus in die bräunlich-orangefarbene dunstreiche Atmosphäre, die in Bodennähe einen Druck von zwei Bar erreichte.
    Krian war zweifellos ein unfreundlicher Ort, nicht unbedingt lebensfeindlich, aber doch für die Siedler von Stardust abstoßend, allein schon bedingt durch die Nähe des Riesenplaneten Zeus und dessen Strahlungs- und Magnetfeld. Induzierte elektrische Ströme in der Größenordnung von tausend und mehr Gigawatt sorgten für heftige Ionisierungsvorgänge in der oberen Atmosphäre. Mit seinem Durchmesser von 10.256 Kilometern war der Mond zudem groß genug, dass er einen vergleichsweise umfangreichen und heißen Kern aus Eisen und Eisensulfiden sowie weitere Wärmequellen in Form radioaktiver Minerale aufwies. Starke Gezeitenkräfte hielten heftige tektonische Reaktionen und Verschiebungen im Gange. Krians Vulkane spuckten jedoch kein zähflüssiges Gestein, sondern zähflüssige Eismassen.
    Inmitten dieses chaotischen Tobens lagen eine Reihe von Hyperkristall-Fundstätten, deren heftige Strahlung selbst abgeschirmte Raumschiffsaggregate beeinträchtigen konnte. Insbesondere das Gebiet des rund 2300 Kilometer durchmessenden
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