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Perry Rhodan - 2510 - Die Whistler-Legende

Titel: Perry Rhodan - 2510 - Die Whistler-Legende
Autoren: Hubert Haensel
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Kraters Herakles galt als hyperphysikalisch extrem aufgewühlter Bereich. Seit Jahrzehnten wurden dort unvermindert heftige Strahlenstürme angemessen.
    Stuart Lexa fühlte ein eisiges Prickeln unter der Kopfhaut, als Legrange einen ungewöhnlich niedrigen Kurs einschlug und die Space-Jet ausgerechnet in den über Herakles tobenden Sturm hineinraste.
    Gut dreitausend Meter ragten die schroffen, scharfkantigen Kraterränder auf. Mit nur wenigen Metern Abstand zog die Space-Jet über die Grate hinweg. Legrange ignorierte den aufheulenden Distanzalarm.
    Lexa sah, dass der Pilot wie gebannt auf die Kontrollen starrte, und er konnte einen warnenden Aufschrei nicht mehr unterdrücken, als Sean den Diskus noch tiefer zog. Zweifellos, um dem tobenden Orkan so wenig Angriffsfläche wie nur möglich zu bieten, aber zugleich ein Manöver, das vor ihm wohl noch keiner gewagt hatte.
    Furtok stieß eine Verwünschung nach der anderen aus, aber er hatte nicht mehr die Position des Kommandanten. Folglich konnte er Legrange nicht befehlen, die halsbrecherischen Manöver zu stoppen.
    Und Lexa dachte nicht daran, den Freund aufzuhalten. Schon gar nicht, als er Kraton Furtoks leichenblasses Gesicht sah.
    Dann voller Gegenschub. Mitten im rasenden Flug bremste Legrange die Space-Jet mit vollem Gegenschub ab und riss sie in einer engen Schleife herum.
    »Was soll denn der Unsinn?« Furtok schnaufte zornig. »Wir hätten es schaffen können – aber du versaust unsere Chance, Sean.«
    Das Schiff hing nun über dem riesigen Krater. Zwischen den peitschenden Schwaden aus Staub und Eiskristallen zeichneten sich zerklüftete Gletscherflächen ab. Schmutzig braun füllten sie das Kraterinnere, eine bizarre Landschaft aus Rissen, Klüften und übereinandergetürmten Schollen, die den Eindruck erweckten, ein Riese habe hier gigantische Blöcke zertrümmert und umhergeworfen.
    »Worauf wartest du eigentlich, Furtok?«, rief Legrange mit sich überschlagender Stimme. »Analysiere endlich deine Ortungsanzeigen! Wenn mich nicht alles täuscht, liegt da unter uns, tief im Eis eingeschlossen, sehr viel Metall – es scheint eine verdammt große Masse zu sein.«
    *
    »Wir verlieren unnötig Zeit!«, drängte Furtok. »Wenn Sean schon verrückt genug ist, über dem Krater zu verharren, denkt auch mal daran, dass ich liebend gerne die Flugprüfung bestehen möchte. Jede Verzögerung ist Wahnsinn.«
    »Hast du was in der Anzeige oder nicht?«, fragte Lexa heftig.
    »Ja, doch, da ist etwas.«
    »Ein normales Erzvorkommen?«
    »Wahrscheinlich nicht«, murmelte Furtok gerade so, dass es noch verständlich war. »Ich wiederhole mich, aber ...«
    »Momentan bin ich der Kommandant, Oberleutnant Furtok.« Lexas Tonfall ließ keinen Zweifel daran, dass er keinen Widerspruch dulden würde. »Wer sagt, dass wir nicht mit einer zusätzlichen Prüfungsaufgabe konfrontiert sind? Wenn wir Seans Feststellung ignorieren, würde das Punkteabzug bedeuten.«
    »Das glaube ich nicht.« Furtok schüttelte den Kopf.
    »So verlieren wir wirklich Zeit«, sagte Lexa schneidend. »Was hast du in der Ortung, Oberleutnant?«
    »Eine größere Metallansammlung. Das Ergebnis bleibt jedoch eigenartig diffus – als arbeite die Ortung nicht exakt.«
    »Was für meine Theorie einer Zusatzprüfung spräche.«
    Legrange hatte mittlerweile die Space-Jet tiefer sinken lassen. Der Diskus schwebte dicht über dem schmutzigen Eisfeld.
    »Ich habe den Eindruck, dass eine Art Schleier über dem Gebilde liegt«, stellte Furtok fest. »Die Ortung ist alles andere als gut. Offenbar handelt es sich um eine künstliche Struktur. Massiv, sternförmig, etwa vier Kilometer durchmessend und mindestens zweihundert Meter dick. Mehr lässt sich beim besten Willen nicht erkennen.«
    »Dieser Stern liegt mehr als einen Kilometer tief im Eis«, ergänzte Legrange, dem an seinem Pilotenplatz die Komplettortung zur Verfügung stand. Er hatte nur nicht die Fülle der Zugriffsmöglichkeiten, welche die Ortungsstation bot.
    »Ja, es scheint so zu sein«, bestätigte Furtok. »Ich kann der Behauptung nicht widersprechen. Aber ich bleibe dabei, dass wir uns um Kopf und Kragen bringen. Weg hier! Wenn Sean das Letzte aus der Jet herausholt, können wir hoffentlich noch passabel abschneiden.«
    »Eigentlich ein Wunder, dass dieses Gebilde bisher nicht entdeckt wurde«, sagte Lexa nachdenklich. »Ausgerechnet Sean muss es finden, das ist mehr als seltsam.«
    »Wir sollten uns fragen, weshalb«, wandte Legrange ein. »Die
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