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Perry Rhodan - 2509 - Insel im Nebel

Titel: Perry Rhodan - 2509 - Insel im Nebel
Autoren: Horst Hoffmann
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Überzeugung, die Vorremar Corma an den Tag legte. Der kleine Mann schien tatsächlich zu glauben, was er sagte.
    Der Kandidat wandte sich an die Kameradrohnen. »Es ist der göttliche Plan von ES, uns Menschen im Stardust-System zu neuen Höhen der Entwicklung zu führen. ES hat uns den Goldenen Funkenregen geschickt zum Zeichen, dass wir bei ihm angekommen und willkommen sind. Denn die Zeit der Prüfungen ist zu Ende. Die Zeit ist gekommen, dass wir Menschen unsere wahre Bestimmung erkennen und uns nicht mehr dagegen sträuben. – Ja, es ist wahr. Seht auf diesen Menschen, seht auf Huslik Valting! Er ist der lebende Beweis für die Macht von ES!«
    Und der letzte Schwenk um Cormas Gesicht, der letzte große Zoom auf seine Augen, bis sie in hypnotischer Wucht das gesamte Bildfeld ausfüllten.
    »Darum gebt denjenigen keine Chance, die die Zeichen der Zeit missachten und den Plan durch Arroganz und Borniertheit zu sabotieren trachten. ES hat uns seine Hand gereicht, und nun ist es allein an uns, sie zu ergreifen oder abzuweisen.«
    Zoom zurück und ein wirklich allerletzter Schwenk auf das Mädchen, dessen Augen nun in purer Verklärung leuchteten.
    »Deshalb, meine Freunde überall auf den Planeten, wird meine Partei, die Paradiesvögel, alles daransetzen, um das Verheißene Kollektiv zu finden. Uns erwartet nicht nur das zweifache Ewige Leben in Form der versprochenen Zellaktivatoren, sondern das geistige Kollektiv der Superintelligenz an sich!«
    »Noch mal? Willst du es noch einmal sehen? Oder zweimal oder dreimal?«
    Timber F. Whistler zuckte leicht zusammen.
    »Es tut dir nicht gut, Timber.« Duncan Legrange schlug seinem alten Freund aufs linke Knie. »Verdammt, es zieht dich nur weiter runter.«
    Whistler schob die Hand zurück. »Es ist nicht die lächerliche Schau, Duncan«, sagte er missmutig. »Das weißt du. Es ist auch nicht die Tatsache, dass die Menschen immer empfänglicher für die Botschaft dieser Leute sind.« Er schüttelte müde den Kopf. »Nein, wir haben es nicht mit Sektierern oder Spinnern zu tun – dagegen könnten wir viel leichter kontern.«
    »Sie glauben daran«, versetzte Legrange. »Sie wünschen es sich sogar, haben Sehnsucht nach dem Nirwana in ES, wo es keine Ängste und Sorgen mehr gibt, sondern nur noch traute Glückseligkeit und ...«
    »Das, was sie unter Unsterblichkeit verstehen!« Whistler hob eine Faust. »Das ist es, darauf läuft alles hinaus. Zweimal Unsterblichkeit hat uns ES versprochen, zwei Zellaktivatorchips, zweimal ewiges Leben für die, die sie finden. In dreißig Jahren hat es noch niemand geschafft, die Hinweise in der Halle des Zweiten Galaktischen Rätsels zu lösen, aber die Verheißungen von ES schwären weiterhin in den Köpfen der Menschen – und wir sehen, was daraus geworden ist. Wir kämpfen nicht gegen einen Gegner mit anderen politischen Ansichten, wir kämpfen gegen die Propheten des ewigen Lebens und die von ihnen geschürte Massenhysterie.«
    »Und?«, fragte Legrange provozierend, während er sich an der Nase kratzte. »Was setzt du dagegen?«
    »Gib Gas!«, seufzte der Administrator. »Unser nächster Termin wartet auf uns.«

2.
    Der halbe Weg und das Ende

    Katarakt, der sechste Planet ...
    Es war nicht die freundlichste Welt im Stardust-System, wohl aber wahrscheinlich diejenige mit den meisten Geheimnissen.
    Katarakt war kalt. Zwischen 542 Millionen und 587 Millionen Kilometern von der Sonne entfernt, zog er seine Bahn am Rand der Biosphäre, in der noch genug Licht und Wärme vorhanden waren, um ein Leben im irdischen Sinn zu gewährleisten. Die Durchschnittstemperatur lag bei minus zehn Grad Celsius, was menschliches Leben zwar nicht unmöglich machte, aber auf harte Proben stellte. Permafrostböden, Berge von zehntausend Metern Höhe und mehr und riesige Gletscher prägten das Land.
    Auf der anderen Seite war Katarakt auch eine Welt der Vulkane. Das kochende Innere des Planeten bahnte sich mit regelmäßiger Wucht seinen Weg an die Oberfläche, wo sich die erkaltende Asche entweder zu hohen Barrieren türmte oder von den Stürmen über Tausende von Kilometern getrieben wurde, um dort niederzugehen und das karge Land mit neuem mineralischen Dünger zu versorgen.
    Das Leben hatte sich seinen Platz in allen geeigneten Nischen gesucht. Von den kahlen Gipfeln herab breiteten sich Moose und Flechten als immergrüner Teppich aus, der sich von den Polen weiter zog in die gemäßigten Zonen. Wo sie als Pioniere den Boden geebnet hatten,
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