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Perry Rhodan - 2509 - Insel im Nebel

Titel: Perry Rhodan - 2509 - Insel im Nebel
Autoren: Horst Hoffmann
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es auf und tat ihm den Gefallen – zum dritten Mal seit ihrem Aufbruch aus der Hauptstadt.
    Es war passiert, als sie das Sendegebäude verlassen hatten und schnell zu ihrem Gleiter wollten. Timber F. Whistler war bedient. Nein, nicht enttäuscht, denn er kannte den Ablauf solcher Sendungen, die Argumente und die Tricks. Dass Vorremar Corma ihm in der Wählergunst auf den Fersen war, stand ebenfalls fest.
    Was ihn herunterzog, war vielmehr das Wissen, dass er es nicht aufhalten konnte. Die Entwicklung der Stardust-Menschheit geriet aus dem Ruder. Immer mehr Menschen folgten den Aussagen des Siganesen, glaubten ebenfalls an das, was ihrer Meinung nach ihrer Anwesenheit im Stardust-System zugrunde lag. ES schützt uns für alle Ewigkeit, wir sind hier in Sicherheit und können uns den schönen Dingen des Lebens widmen. Wir sind die neue Menschheit ...
    Whistler lachte humorlos, als er auf die Bilder wartete. Leider waren die Menschen keine Spinner. Sie waren mit Zielen und Sehnsüchten. Egal ob ES-Gläubige oder die Extremisten der Starken Hand, ob Pazifisten oder Säbelrassler, sie alle machten sich Gedanken und entwickelten Visionen der Zukunft.
    Rikoph Furtoks Partei der Interstellaren Achtung fiel in letzter Zeit stark in den Umfragewerten zurück. Das wunderte insofern wenig, als bei sämtlichen Erkundungen im Kugelsternhaufen Far Away bislang kein einziges »Fremdvolk« gefunden worden war, mit dem sich die Menschen hätten auseinandersetzen können. Sämtliche Völker dieses Raumsektors schienen geballt im Stardust-System zu leben: Terraner, Indochimi und Rokinger.
    Somit fuhr der Wunsch nach militärischer Stärke ins Leere – es gab nun mal keinen Gegner. Damit verlor aber auch die durchaus berechtigte Sorge an Boden, die im Kern darauf hinauslief, dass ES nicht bedingungslos vertraut und geglaubt werden durfte und der vermeintliche Schutz in Form des Sextadim-Schleiers schon morgen in sich zusammenbrechen konnte.
    Sigurd Echnatom und seine Partei Bruderhilfe waren total abgeschlagen und fast schon eine der vielen politischen Splittergruppen. Sie spielten keine Rolle mehr bei der Entscheidung, wer die Menschen in den nächsten fünf Jahren führen und verwalten würde. Ihr Wunsch, den Kontakt zur Milchstraße und zum Solsystem wiederherstellen zu wollen, war längst überholt. Es gab keine Möglichkeit, diesen Wunsch umzusetzen, die Verbindung war mit dem Erlöschen der Teletrans-Weiche unwiderruflich beendet worden.
    Der härteste Gegner blieb Corma mit den Paradiesvögeln. Daran ging kein Weg vorbei.
    Sie alle suchen nach einem Sinn , dachte Whistler. Sie alle glauben, den richtigen Entwurf für sich und uns alle gefunden zu haben – genauso ehrlich und überzeugt wie wir. Wir haben kein Recht, sie zu verurteilen. Wenn wir die bessere Vision haben, müssen wir sie überzeugen.
    »Schläfst du?«, riss ihn die Stimme des Freunds aus den Gedanken. »Du wolltest die Kleine sehen, wie lange soll ich sie noch eingefroren lassen?«
    Der Administrator nickte und holte tief Luft. Und da war sie wieder, ein Kind dieser Welt, ein Stardust-Kind ...
    *
    Er kannte nicht einmal ihren Namen. Das Mädchen, nicht älter als zehn Jahre, hatte auf sie gewartet, während sie zu den geparkten Gleitern gingen. Vorremar Corma, nun wieder in seinem Roboter, und sein Zugpferd Huslik Valting waren bei ihnen gewesen. Gemeinsam waren sie für den Sender friedlich Seite an Seite einem Pulk Demonstranten entkommen, die gegen Sigurd Echnatom und dessen Bruderhilfe auf die Straße gegangen waren. Echnatom war, bei allem, was ihn auszeichnete, nie ein Sympathieträger gewesen, und genau das machte ihn zu einem beliebten politischen Feindbild aller möglichen Gruppierungen.
    Timber F. Whistler hütete sich, allzu deutlich Stellung zu beziehen. Echnatom war tüchtig in seinem Fach und ein wertvoller Mitarbeiter gewesen, ehe er mit Gründung seiner eigenen Partei aus der Regierung ausgeschieden war. Auf der anderen Seite stand er für Behäbigkeit, das althergebrachte Establishment und die Bindung an einen Auftrag und eine Erde, die beide so fern schienen wie das andere Ende des Universums.
    Immer mehr Stardust-Menschen wollten davon nichts mehr wissen. Sie waren nicht bereit, weiter in einer Hoffnung und Verpflichtung zu leben, die ihnen mehr und mehr als irreal erschienen. Terra, die Urheimat, war aller Wahrscheinlichkeit nach durch den endlosen Heerwurm der Chaosmächte vernichtet worden, damit hatten sie sich innerlich längst
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