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Perry Rhodan - 2509 - Insel im Nebel

Titel: Perry Rhodan - 2509 - Insel im Nebel
Autoren: Horst Hoffmann
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hast den Antrieb unseres Gleiters manipuliert und den Absturz bewusst herbeigeführt. Du bist schuld an unserem Unfall und daran, dass ich heute bin, was ich bin. Warum, Duncan? Wir sind ... waren doch Freunde, oder war auch das nur von dir gespielt?«
    »Ich war es nicht, Timber«, sagte Duncan Legrange einfach. Die Bitterkeit in der Stimme klang echt, und so war Legrange immer erschienen: aufrichtig. Aber er sah Whistler nicht an. Sein Blick war auf den Fußboden gerichtet. Die Schultern hingen kraftlos herab. »Ich war es nicht. Wie kannst du nur so etwas von mir denken?«
    Whistler antwortete nicht, sondern warf den Speicherkristall zu Legrange hinüber.
    Lange saßen sie schweigend da, wie Menschen, die einander alles gesagt hatten und nun darauf hofften, dass ein Wunder geschah.
    Manchmal trafen sich ihre Blicke, dann wieder verloren sie sich in den unbekannten Fernen des Nichtbegreifens und der grenzenlosen Verbitterung.
    »Ich wünschte mir, Sigurd Echnatom hätte mir den Speicherkristall nie gegeben«, brach schließlich Whistler die Stille. »Aber er hat es getan, weil er es für seine Pflicht hielt. Die von einem Amateur stammenden Aufnahmen zeigen dich, wenn auch in einer scheinbar unbedeutenden Bildsequenz am Rand, wie du dir am Antrieb des Gleiters zu schaffen machst. Willst du das tatsächlich abstreiten?«
    »Ich habe nichts mit dem Absturz zu tun«, behauptete Duncan Legrange stoisch.
    »Ich habe es mir nicht leicht gemacht, Duncan«, sagte Whistler mit trockener Stimme. »In der vergangenen Woche habe ich mir sämtliche Unterlagen kommen lassen und akribisch genau überprüft. Der Bericht der Untersuchungskommission über den Antriebsausfall, die Aufzeichnungen des Funkverkehrs zwischen dir und den Behörden, einfach alles. Und es passt, Duncan. Es passt alles zusammen.«
    »Ich war es nicht«, sagte Legrange mit starrem Gesicht. »Ich habe mit dem Unfall nichts zu tun. Das Einzige, was ich mir vorwerfen könnte, ist, dich aus dem Wrack gezogen und gerettet zu haben.«
    Whistler schwieg.
    »Dieses Holo kann nur eine Fälschung sein«, behauptete Legrange, aber er sah sein Gegenüber nicht mehr an. »Ich saß ebenfalls in dem Gleiter, ich hätte mich ebenfalls in Lebensgefahr gebracht. Warum sollte ich zuerst den Antrieb manipuliert haben, um dann alles Menschenmögliche zu unternehmen, um dich zu retten?«
    »Vielleicht«, sagte Whistler, »um genau das zu erreichen, was dann geschehen ist? Vielleicht, um mich in einen Roboter zu verwandeln, Duncan Legrange? Um selbst die Herrschaft über meine Firma zu übernehmen?«
    »Das traust du mir zu?«, fragte Legrange, und seine Augen flackerten in einem Entsetzen, das zu deutlich war, um gespielt zu sein.
    Whistler blieb ihm die Antwort schuldig, und er saß noch lange so da, nachdem Legrange ihn verlassen hatte.
    *
    Am nächsten Tag lag Duncans Rücktrittsgesuch auf Whistlers Schreibtisch.
    Es war der 10. Februar 1389 NGZ.
    Ein Versuch, ein weiteres Gespräch mit Duncan herbeizuführen und sich zu entschuldigen, scheiterte. Niemand wusste etwas über den Aufenthaltsort von Duncan Legrange, der all die Jahre so präsent gewesen war.
    An diesem Tag verlor Timber F. Whistler seinen einzigen echten Freund.
    Falls Duncan Legrange jemals sein Freund gewesen war ...
    ENDE
    Interne Konflikte und Timber F. Whistlers Unfall beschäftigen die Bewohner des Stardust-Systems mehr, als ihnen lieb ist.
    Hubert Haensel, Autor von PR 2510, führt die Geschichte um die Entwicklung der Menschheit im Stardust-System mit seinem Roman fort. Dieser erscheint nächste Woche überall im Zeitschriftenhandel unter folgendem Titel:
    DIE WHISTLER-LEGENDE

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