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Perry Rhodan - 2509 - Insel im Nebel

Titel: Perry Rhodan - 2509 - Insel im Nebel
Autoren: Horst Hoffmann
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ihr Paradies vielleicht einmal zu bezahlen hatten?
    ES war und blieb ein Rätsel, ES selbst und nicht nur die Aufgaben, die ES den Menschen gestellt hatte. Obwohl sich in den letzten Jahrzehnten immer wieder Wissenschaftler, aber auch sehr viele andere Personen, an den Tausend Aufgaben versucht hatten, war »jene eine«, die die Suchenden »dem Ziel näher bringt«, bislang nicht gelöst worden. Für Whistler hatte es inzwischen fast den Anschein, als wolle ES die Lösung des Zweiten Galaktischen Rätsels hinauszögern.
    Was konnte der Grund dafür sein? War es vielleicht, weil ES nicht anwesend war, um den Sieger zu »belohnen«?
    Andererseits gab es den Goldenen Funkenregen, der schon mehr als zwei Dutzend Mal aufgetreten war. Was steckte hinter ihm? Gab es einen Bezug zu ES und dem Zweiten Galaktischen Rätsel? Und wie war die Insel Atlantis/ Talanis einzuordnen? Auch dabei lag die Vermutung nahe, dass ES seine Finger im Spiel hatte.
    Timber F. Whistler beendete seine gedankliche Rückschau, als Belyona Anshin den Besucher hereinführte, den ersten außenstehenden Besucher, den er nach elfeinhalb Jahren völliger Zurückgezogenheit zu empfangen bereit war.
    »Hallo, Sigurd«, begrüßte er ihn. »Es tut gut, dich zu sehen.«
    *
    Sigurd Echnatom war müde geworden. Inzwischen fast 104 Jahre alt, war er ebenfalls dabei, sich aus dem öffentlichen Leben zurückzuziehen.
    Sie hatten ihre Kämpfe gehabt, waren aber auch eine lange Strecke des Wegs zusammen gegangen. Nachdem sie sich zusammengerauft hatten, war ihm der ehemalige Rivale als Aufbaukoordinator und Finanzminister viele Jahre lang eine treue und zuverlässige Stütze gewesen, bevor ihn sein Gewissen dazu brachte, sich als Spitzenkandidat der Partei Bruderhilfe aufstellen zu lassen. Inzwischen glaubten im Stardust-System bestenfalls noch Vereinzelte, dass es in absehbarer Zeit zu einem Kontakt zur Urheimat Terra kommen würde.
    Timber F. Whistler konnte den Mann verstehen. Er war letztlich nur seinem eigenen Gewissen gefolgt, genau wie er selbst. Er hatte sich immer als Beamter der Liga Freier Terraner verstanden, der die Suche nach der Heimat betreiben und Auskunft über das Schicksal der solaren Menschheit haben wollte.
    Whistler offenbarte dem alten Weggefährten nicht, was aus ihm geworden war. Sie redeten allerdings viel miteinander, freier als jemals zuvor. Echnatom schien eine Last von den Schultern zu fallen. Sie hatten einander nichts mehr streitig zu machen und brauchten einander nichts mehr vorzumachen. Whistler sah allerdings auch keinen Grund, ihn über seinen körperlichen Zustand ohne Not aufzuklären, zumal ihm niemand die Künstlichkeit ansah. Äußerlich wies nichts auf die vielen Operationen hin. Whistler beherrschte seinen Robotkörper mittlerweile so perfekt, dass er sich selbst manchmal unheimlich war.
    Das Einzige, was seinem Besucher auffiel, war, dass er äußerlich nicht gealtert erschien.
    »Sehen wir uns wieder?«, fragte er, als er Echnatom zur Tür brachte.
    »Wir werden es wissen, wenn wir es tun«, antwortete der andere mit schwer zu deutendem Lächeln. Dann griff er in eine Tasche und brachte einen Speicherkristall zum Vorschein. »Hier, zum Abschied, Timber. Ich weiß nicht, ob es ein Geschenk für dich ist oder ein schlechter Dienst. Aber das solltest du dir ansehen, wenn du allein bist.«
    »Was ist es?«, fragte Whistler, als er den Kristall entgegennahm. »Und warum allein? Wir sehen es uns zusammen an.«
    Echnatom streckte ihm ablehnend eine Hand entgegen. »Es ist besser, wenn du allein ...«
    »Wir sehen es uns gemeinsam an!«, bestimmte Whistler.
    Sigurd Echnatom sah ein, dass weiteres Protestieren keinen Zweck hatte, und nahm noch einmal auf der Sitzgruppe Platz, während Whistler den Speicherkristall ins Abspielgerät einschob.
    Sie betrachteten das knapp elfminütige Holo, und keiner von ihnen sprach diese ganze Zeit über ein Wort.
    Als Echnatom ging, gaben sie einander die Hand, sahen sich ein letztes Mal in die Augen und trennten sich ohne Groll.

10.
    9. Februar 1389 NGZ

    »Warum?«, fragte Timber F. Whistler. »Wieso hast du es getan?«
    Sie waren allein. Whistler hatte selbst Belyona Anshin fortgeschickt. Was zu sagen war, ging keinen anderen etwas an, nur sie beide.
    Legrange räusperte sich und führte den Finger an die Nase, als wolle er sich dort kratzen. Aber die Hand sackte herab und er sprach kein Wort.
    »Was war der Grund, Duncan?«, fragte Whistler. »Ich kann es nicht glauben, trotz der Bilder. Du
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