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Perry Rhodan - 2502 - Im Museumsraumer

Titel: Perry Rhodan - 2502 - Im Museumsraumer
Autoren: Christian Montillon
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hob die rechte Hand, musterte das Steuergerät, fuhr mit dem Daumen darüber, als streichele er ein lieb gewonnenes Tier. Dann streckte er den Arm entschlossen aus. »Ich hoffe, du wirst mein Erbe würdig und im Einklang mit dem uralten Ethos der Anthurianer verwalten.«
    Rhodan nahm das unverhoffte Geschenk verblüfft in Empfang. Selbstverständlich hatte er längst darüber nachgedacht, wie er einen Controller in Besitz bringen könnte, und ein solches Steuergerät in seiner Nähe zu wissen hatte eine gewisse Unruhe hervorgerufen – aber es Motrifis zu stehlen war von Anfang an undenkbar gewesen. »Ich danke dir.«
    »Nicht dafür, Perry Rhodan. Vielleicht handelt es sich um ein Erbe, das letzten Endes Tod und Vernichtung bringt. Denk an die Geschichte meines Volkes, die ich dir berichtet habe. Wenn APHANUR nicht in unserer Sonne ruhen würde, wer weiß, was dann aus uns geworden wäre. Die Endlose Stadt geht auf das Wirken der Superintelligenz zurück. Vielleicht würde dieser Planet ohne sie heute blühendes Leben tragen, statt ein totes Relikt zu sein. Kosmische Bedeutung erlangt zu haben ist ein zweischneidiges Schwert.«
    Die Worte stießen eine Gedankenkette in dem Terraner an, die ihn selbst bestürzte. Kosmische Bedeutung erlangt zu haben ist ein zweischneidiges Schwert ... Was wäre, wenn in meinem Leben alles anders gekommen wäre? Wenn ich nie ins All aufgebrochen wäre? Wenn ich nie von den Höheren Mächten des Universums erfahren hätte?
    All der Tod, den er gesehen hatte.
    All die vernichteten Raumflotten in den Weiten des Alls.
    Krieg zwischen Superintelligenzen.
    Verwirrte Geisteswesen.
    Kosmokraten, die in den Niederungen wandeln.
    Mutierte Kosmonukleotide im Moralischen Kode des Universums.
    Die Große Leere und die andere Seite des Universums.
    Thoregons inmitten eines unfasslichen Machtkampfes.
    Das Vibra-Psi einer Negasphäre.
    Um keinen Preis der Welt würde ich darauf verzichten, wenn ich die Wahl hätte. Ich muss Teil des kosmischen Ganzen sein und meinen Beitrag leisten, dass Menschlichkeit und Frieden überleben.
    Seine Hand schloss sich um den Controller. »Ich werde ihn in deinem Sinn gebrauchen, Ariel. Und ich werde dich in Erinnerung behalten als mutigen Mann, der die notwendigen Schritte ging und nicht zögerte, für seine Überzeugungen einzustehen.«
    Der Halbspur-Changeur ging zu einem wenige Meter von MIKRU-JON entfernten Terminal, das die Form eines geschwungenen Stamms besaß, der sich im oberen Bereich verzweigte. Jeder dieser Äste trug einen Bildschirm.
    Motrifis legte die Hand auf eines der Displays. Ein Steuerfeld erschien, durch das er mit geschickten Bewegungen seiner Finger manövrierte, als habe er nie etwas anderes getan.
    Ein Hologramm baute sich auf. Im ersten Moment erkannte Rhodan nichts als farbige Schlieren in einem Nebelfeld, das von den roten Strahlen einer jungen, kräftigen Sonne durchbrochen wurde.
    »Dies ist die Vision eines unserer berühmtesten Künstler, der versuchte, die Wunder der Aphanur-Halbwelt in eine Form zu bringen«, erklärte der Halbspur-Changeur. »Es ist kein echtes Abbild, denn ein solches kann es nicht geben. Vielleicht wirst du verstehen, auf welche Art er versuchte, die Essenz der Halbwelt einzufangen und wiederzugeben.«
    Rhodan ging näher, streckte die Hand aus und tauchte sie in die holografische Wiedergabe. Fast glaubte er, die kühle Feuchtigkeit des Nebels zu spüren. »Ich weiß, worauf du anspielst. In der Kunst und der Poesie liegt eine Wahrheit verborgen, die tiefer reicht, als jede rationale Wiedergabe mit Methoden der Wissenschaft es ermöglichen kann.«
    »Manche«, meinte Motrifis, »nennen es Glauben und sind überzeugt, dass er sich in dieser künstlerischen Wahrheit widerspiegelt.«
    Eine eigenartige Schönheit ging von dem Hologramm aus und intensivierte sich, je länger Rhodan die Nebelschleier betrachtete. Die Lichtstrahlen woben ein Muster aus ständig neuen Kombinationen. Manchmal glaubte er, bekannte Formen darin zu entdecken, wie in Terras Himmel, wenn Wolken darüber hinwegtrieben.
    Motrifis löschte das Hologramm wieder. »Ich wünschte mir, ich könnte dich und dein Volk zu Erben der Halbspur-Changeure erklären. Doch ich kann dir nur einen einzigen Controller überreichen. Alle anderen sind zerstört oder in Maran zurückgeblieben und damit inzwischen nicht mehr verfügbar. Eine einzige Steuereinheit ist nicht genug, um einen solchen Titel zu rechtfertigen, gerade angesichts der Übermacht der
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