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Perry Clifton und der Spionagering Rosa nelke

Perry Clifton und der Spionagering Rosa nelke

Titel: Perry Clifton und der Spionagering Rosa nelke
Autoren: Wolfgang Ecke
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Und sie standen noch da, als dieser und McKenzie bereits nach unten sausten.
    „Das sind die verdammten 20 Prozent!“ fluchte Rodgers, während er sich die Kutte abstreifte. Von niemandem beachtet, erreichten sie ihren gestohlenen Wagen.
    „Ich setze dich am Patterson Square ab, Stan. Komm am Sonntag abend in meine Blockhütte nach Brobourne, dann teilen wir!“
    „Okay!“ McKenzie wußte, daß ihn Rodgers nicht um einen Penny betrügen würde...
    Polizei und Direktion beschlossen zugunsten der Untersuchung einen sofortigen Informationsstopp. Das einzige, was den Reportern von Presse und Radio mitgeteilt wurde, war, daß ein Unbekannter die Hauptkasse eines Warenhauses überfallen habe, mehr nicht. Am betroffensten war Perry Clifton, als er hörte, daß der Täter in einer Mönchskutte aufgetreten war. Verzweifelt versuchte er, sich an die Gesichtszüge des falschen Ordensbruders zu erinnern.
    Von 16 Uhr an saßen er und die beiden Putzfrauen im Yard. Jeder in einem anderen Raum und jeder zusammen mit einem Spezialisten für Phantombilder. Cliftons Experte hieß Jerry Wood.
    Der Warenhausdetektiv zermartete sich den Kopf, zwang sich, an nichts anderes zu denken als an jenen Sekundenbruchteil im Fahrstuhl. Und langsam... ganz langsam nahm ein Stück Erinnerung Formen an, erstand unter Woods Geschick und Ausdauer jenes verschüttet geglaubte Gesicht vor ihm. Es war wie ein Wunder. Noch größer wurde das Wunder, als man „sein“ Phantombild mit denen der beiden Putzfrauen verglich. Es gab keinen Zweifel mehr: Sie meinten alle den gleichen Mann.
    Kurz nach 7 Uhr stieß Detektiv Hollister zu ihnen. Es ging wie ein Ruck durch ihn, als er die Phantombilder sah.
    „Simon Rodgers! Das ist kein anderer als Simon Rodgers! Und der hat auch die Kaltblütigkeit für einen solchen Coup.“
    Noch in der gleichen Viertelstunde lief eine Großfahndung nach Rodgers, dem „Schauspieler“, an. Aber noch etwas geschah: In fieberhafter Eile prüfte man auch, wer in den letzten Jahren als Komplize von Rodgers bekanntgeworden war. Man stieß auf fünf Männer. Drei davon saßen eine Haftstrafe ab, der vierte und auch der fünfte hielten sich in London auf. Das glaubte man zumindest. Ihre Namen waren Gordon O’Kelly und Stan McKenzie.
    Hollister tippte auf den zweiten Namen. „Rein gefühlsmäßig würde ich auf McKenzie tippen. Er ist nicht nur ein guter Techniker, er war früher auch mal Rennfahrer.“

    Um 20 Uhr 15 war das vierstöckige Haus in Stepney umstellt.
    Stanley McKenzie, angetan mit Bademantel und dickem Halswickel, sah erstaunt auf die drei Männer vor seiner Tür.
    „Guten Abend, Stan, dürfen wir eintreten?“ fragte Inspektor Hollister und trat bereits ein. Perry Clifton und Detektivsergeant Wooley folgten.
    „Krank?“
    „Ich hab’s im Hals. Nicht weiter schlimm. Was wollen Sie?“
    „Was wissen Sie von dem Überfall im Kaufhaus?“
    „Nur das, was im Radio kam!“
    „Wir wissen, daß Sie dabei waren!“
    „Daß ich nicht lache!“ erwiderte McKenzie und versuchte tatsächlich ein Lachen. Dabei hüllte er sich fest in eine Decke.
    „Sie waren der Monteur im Fahrstuhl!“ sagte Clifton.
    „Lächerlich! Ich habe Rodgers seit mindestens drei Monaten nicht mehr gesehen.“
    „Wo waren Sie heute mittag?“ hakte der Inspektor nach.
    „Im Bett, schließlich bin ich krank, wie Sie sehen!“
    „Ich wiederhole: Sie waren der Monteur im Fahrstuhl, Mr. McKenzie. Sehen Sie mich genau an, und Sie werden mich wiedererkennen. Ich stieg aus, und Sie stiegen ein!“ sagte Perry Clifton.
    McKenzie machte eine weitausholende Armbewegung. „Durchsuchen Sie meine Wohnung. Wenn Sie Geld, Bart oder einen Monteuranzug finden, gehe ich freiwillig mit.“
    „Wo steckt Rodgers, Stan?“
    „Ich sagte doch schon, daß ich ihn seit Monaten nicht gesehen habe.“
    „Wir haben den Tatwagen gefunden!“ bemerkte der Inspektor.
    „Wie schön für Sie!“ spottete McKenzie. Und im Brustton der Überzeugung fügte er hinzu: „Ich würde nie an einem Ding mitdrehen, wo eine Maschinenpistole mit von der Partie ist!“
    Hollister griff in die Tasche und entfaltete dann ein Papier. „Das kennen Sie ja!“
    „Ein Durchsuchungsbefehl. Was wollen Sie denn bei mir finden?“
    Hollister gab Wooley ein Zeichen, und der begann sofort mit der ihm eigenen Gründlichkeit, die Suche aufzunehmen.
    „Erzählen Sie mir Ihren Tagesablauf, Stan!“
    „Da gibt’s nicht viel zu erzählen. Nach dem Aufstehen habe ich gefrühstückt, bin zur
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