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Perry Clifton und der Spionagering Rosa nelke

Perry Clifton und der Spionagering Rosa nelke

Titel: Perry Clifton und der Spionagering Rosa nelke
Autoren: Wolfgang Ecke
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heller, piepsiger Stimme.
    „Ja, der bin ich!“
    „Das soll ich Ihnen geben!“ Der Dreikäsehoch streckte ihm einen Umschlag entgegen. Und noch bevor der Detektiv etwas erwidern oder fragen konnte, sauste der kleingeratene Bote schon wieder polternd treppab. Perry Clifton dachte an die Eier in der Pfanne und verzichtete auf eine Verfolgung.
    Wenig später riß er den Umschlag auf und las: „Lassen Sie die Finger aus dem Fall Claxen, oder wir drücken Ihnen die Nase platt! Einer, der es Ihnen zeigen wird!“
    Das alles stand da, zusammengesetzt aus Buchstaben diverser Zeitungen. Perry Clifton konnte bei dem Gedanken an die beiden Safttrinker ein Lächeln nicht unterdrücken.
    Arnold Claxen und dessen Schwager Stevie Strong hatten früher einmal hier im Haus gewohnt, bevor Claxen in die Oxen Road und Strong in die Gayford Street gezogen waren.
    Und bei dem „Fall Claxen“ handelte es sich um einen Streit der beiden, bei dem Perry Clifton für Arnold Claxen den Nachweis erbringen sollte, daß es Strong war, der schon dreimal zu nachtschlafender Zeit auf Claxens Auto Eselsköpfe in Öl gepinselt hatte.
    Drei Nächte lang hatte sich der Detektiv damals auf die Lauer gelegt. Doch jetzt wurde es wohl höchste Zeit, daß er ein paar Takte mit dem Schwager redete...

    Stevie Strong öffnete höchstpersönlich.
    „Oh“, er strahlte Perry Clifton an, „ein alter Bekannter. Treten Sie ein. Ich trinke gerade Tomatensaft, möchten Sie auch ein Gläschen?“
    „Nein, danke, ich habe heute meinen saftfreien Tag, und den will ich eisern einhalten.“
    „Soso, soso... Übrigens, ich habe gehört, daß Arnold Sie vor seinen Karren gespannt hat. Es ist schon schlimm mit ihm. Seit ihm der Arzt das Trinken von Kürbissaft verboten hat, kommt er auf die abenteuerlichsten Ideen.“
    „Nun, Eselsköpfe in Öl sind eher unangenehm als abenteuerlich.“
    „Und ich soll sie ihm auf seine alte Kiste gemalt haben? Einfach lächerlich. Soll ich Ihnen mal was verraten, Mr. Clifton? Arnold ist es selbst gewesen! Seitdem der Arzt ihm...“
    Perry Clifton winkte ab. „Ich weiß, der Kürbissaft.“
    Dann hielt er Stevie den geklebten Drohbrief hin. „Kommt Ihnen das bekannt vor?“
    „Was ist das?“ Er las die Zeilen und schüttelte den Kopf. „Unverschämtheit!“
    Strong sah Perry Clifton groß an. „Warum kommen Sie damit zu mir?“
    „Weil ich Sie in Verdacht habe, der Buchstabenkleber zu sein!“ sagte Perry Clifton und lächelte.
    „Mister...“, schnauzte Stevie Strong empört mit funkelnden Augen. „Mr. Clifton, was denken Sie von mir? Was erlauben Sie sich? Glauben Sie wirklich, ich würde fremde Kinder in einen solchen Familienstreit hineinziehen?“
    Perry Clifton nahm ihm den Brief aus der Hand. Er lächelte noch immer, als er sich verabschiedete und sagte: „Ein Schelm, der glaubt, er könne ungestraft Eselsköpfe auf die Autos anderer malen. Sie sind sicher meiner Meinung, nicht, Mr. Strong?“
    Stevie Strong nickte, und zwar mit Eifer, Nachdruck und — Mißtrauen!
    „Sie Detektiv, Sie!“ sagte er und knallte die Tür zu.

    Unsere Frage lautet: Natürlich war der Safttrinker Stevie der Übeltäter. Womit hat er sich verraten?

Krimirätsel Nr. 10
    Ein Brief aus Chamonix

    Sechs Jahre war es her, daß Claude Hillman aus der Detektivabteilung von Johnson & Johnson ausgeschieden war.
    Claude, Sohn eines englischen Vaters und einer französischen Mutter, hatte seinerzeit gleichzeitig mit Perry Clifton den Dienst in dem Londoner Warenhaus aufgenommen. Doch Hillmans wahre Liebe galt Frankreich. Jeden Urlaub verbrachte er jenseits des Kanals.
    Nach seinem Ausscheiden arbeitete er zunächst einmal bei einer großer Versicherung in Paris als Versicherungsdetektiv, anschließend in einer reinen Detektivagentur, und schließlich — das war nun ein Jahr her — nahm er den Posten eines Hoteldetektivs in einem Luxushotel in Chamonix an.
    Am 17. November erhielt Perry Clifton — sie standen ohne Unterbrechung in brieflichem Kontakt — ein langes Schreiben seines ehemaligen Kollegen und Freundes aus Chamonix. Hillman schrieb: „Lieber Perry, ich brauche Deine moralische und kriminalistische Unterstützung, denn ich habe einen gewaltigen und peinlichen Fall am Bein. Am besten wird es sein, wenn ich Dir alle Fakten samt Daten — die letzteren sind besonders wichtig! — in einem nüchternen Bericht nenne:
    Die sogenannte ,Silberkammer’ in unserem Hotel befindet sich im Erdgeschoß und ist entsprechend gesichert. Die Tür
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