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Perry Clifton und der Spionagering Rosa nelke

Perry Clifton und der Spionagering Rosa nelke

Titel: Perry Clifton und der Spionagering Rosa nelke
Autoren: Wolfgang Ecke
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es darum, diesen Allert für den Posten zu gewinnen, und nicht darum, ihm diesen zu verleiden. Allem Anschein nach dachte auch Bruce Allert so.
    „Eine Frage, Mr. Clifton, warum erzählen Sie mir eigentlich davon? Ist das wichtig? Sollte ich denn über diesen Fall in... in Dublin, sagten Sie, wenn ich mich nicht irre?“
    „Ja, in Dublin!“
    „Warum sollte ich über diesen Fall Bescheid wissen? “
    „Warum? Ganz einfach, weil Sie darin verwik-kelt gewesen sind.“
    „Ich??“
    „Ja, Sie, Mr. Allert. Damals nannten Sie sich allerdings noch Alan Brandfield! Sie sind der Fälscher, gegen den in Dublin verhandelt wurde. Und den man freiließ, weil die Beweise nicht ausreichten!“
    Der Bewerber war aufgesprungen.
    Mit Zorn und so was Ähnlichem wie Kampfbereitschaft in den Augen sah er Perry Clifton an. „Sie idiotischer kleiner Fünfpennyschnüffler!“ zischte er.
    Dann beugte er sich plötzlich vor, riß die Personalakte an sich und stürzte zur Tür hinaus, ohne noch ein einziges Wort zu sagen.
    Elgard Sullivan, kreidebleich, vom Entsetzen über den Vorgang wohl um die Stimme gebracht, machte ein paar hilflose rudernde Armbewegungen.
    „Regen Sie sich wieder ab, Mr. Sullivan. Er ist es nicht wert, daß Sie mit einem Herzschlag vom Stuhl fallen und Ihren schicken Anzug zerknittern.“
    Sullivan schluckte seine Hilflosigkeit hinunter und fragte leise: „Mein Gott, was hat das zu bedeuten?“
    „Alles, was er Ihnen an Dokumenten für seine Bewerbung geschickt hat, ist gefälscht. Und da gefälschte Papiere ein paar Jahre verbrauchte Luft bringen, ist er geflüchtet.“
    „Und Sie lassen ihn so ohne weiteres laufen? Einen Fälscher?“
    „Nicht ohne weiteres.“ Perry Clifton, der sich erhoben hatte und in diesem Moment das Rollo am Fenster zweimal auf- und niedersausen ließ, lächelte.
    „Ist... ist das ein Zeichen?“ stammelte Sullivan. Seine Verwirrung nahm ständig zu.
    „Ja. Und zwar für Inspektor Mathew. Es sagt ihm, daß der Gauner auf dem Weg nach unten ist. Sie werden dem Schnelläufer einen freundlichen Empfang bereiten.“
    „Das war das kürzeste Einstellungsgespräch, das ich je geführt habe“, preßte Sullivan mit belegter Stimme heraus und griff nach seiner Teetasse. Da seine Hand jedoch noch immer zitterte, stellte er sie wieder ab. „Was hat ihn verraten? Sie haben ihm doch gar keine Fangfrage gestellt...“
    Perry Clifton erklärte es ihm, und Elgard Sullivan murmelte: „Und gerade das hatte ich als Entlastung für ihn gesehen

    Unsere Frage lautet: Womit hat sich der Fälscher verraten?

Krimirätsel Nr. 6
    Falsche Spuren

    Die Nachricht vom nächtlichen Ausbruch Ed Mulligans schlug wie eine Bombe ein. Besonders gravierend war die Tatsache, daß er acht Stunden Vorsprung hatte.
    Ed Mulligan war der gleiche Mann, der vor drei Jahren, zusammen mit Timothy Loban, die Hauptkasse des Warenhauses Johnson & Johnson überfallen hatte und mit 280 000 Pfund entkommen war. Während man Loban noch im Warenhaus überwältigt hatte, war Mulligan mit dem Geld zunächst die Flucht gelungen. Perry Clifton und Hank Murphy waren ihm dicht auf den Fersen gewesen, aber am Elton Square hatten die beiden Detektive Mulligans blauen Ford für kurze Zeit aus den Augen verloren, um 20 Minuten später erneut seinen Weg zu kreuzen.
    Zusammen mit drei Streifenwagen hatten sie den Dieb in einen Fabrikhof gehetzt. Mulligan hatte sich ergeben — mit einem höhnischen Lachen.
    Das Geld jedoch war und blieb verschwunden.
    Zwei Wochen nach Mulligans Ausbruch erhielt Perry Clifton Besuch von Detektivinspektor Jeff Mortimer, der den Fall Mulligan bearbeitete. „Mulligans Braut, Kitty Stöcker, ist nach wie vor wie vom Erdboden verschwunden.“
    „Ebenso wie das Geld!“
    „Ja, nur mit dem Unterschied, daß es eine Spur gibt.“
    Perry Clifton war überrascht. „Sie haben eine Spur?“
    Mortimers Lächeln wirkte eher resigniert als erfreut. „Wir haben gestern erneut eine Haussuchung in der Wohnung seines Bruders vorgenommen. Hier, was sagen Sie dazu?“
    „Ein Brief?“
    „Ja, von Mulligan. Leider fehlt der Umschlag.“ Perry faltete das Schreiben auseinander und las:

    „Berlin, 29. November
    Lieber Ted! Wie Du siehst, ist es uns gelungen, von der Insel zu entkommen. Die englische Polizei kann uns mal. Sie ist auch nicht mehr das, was sie einmal war.
    Berlin ist eine aufregende Stadt. Kitty und ich wohnen in einem kleinen Hotel in Spandau. Wir gelten hier als Ehepaar aus Australien. Die falschen Papiere
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