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Perry Clifton und das Geheimnis der weißen Raben

Perry Clifton und das Geheimnis der weißen Raben

Titel: Perry Clifton und das Geheimnis der weißen Raben
Autoren: Wolfgang Ecke
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kann beweisen, daß Sie mich in den Ritter gesperrt haben! „
    „Du träumst.“
    „Ich träume nicht. Sie würde ich immer wiedererkennen!“ Spencer Freeman wendet sich wieder Perry Clifton zu:
    „Mir kann nichts passieren, wie Sie es auch wenden werden.“
    „Immerhin hat der Gesetzgeber für Brandstiftung Gefängnis vorgesehen, Mister Freeman! Schreckt Sie das nicht?“
    „Nein, Sir, das schreckt mich nicht“, erwidert Freeman ironisch.
    „Nun, Sie werden Zeit haben, eine ganze Nacht über diese Dinge nachzudenken“, und zu Lenderson gewandt: „Haben wir einen sicheren Ort, wo unser Freund in sich gehen kann?“
    Tommy Lenderson überlegt nicht lange: „Wie wäre es mit einer der Gewölbekammern?“
    „O ja“, frohlockt Dicki und macht einen Luftsprung, „wir stecken ihn in den Ritter!“
    „Dazu müßten wir ihn erst zersägen, Dicki. Und das wäre ein bißchen hart. Aber die Gewölbekammer tut es auch ohne Ritter. Gehen wir!“
    Es ist ein seltsamer Zug, der sich zur Geisterstunde durch den Nordflügel in Richtung der Gewölbekammern bewegt…

Schlußakkord

    Es herrscht gedrücktes Schweigen .. Vier Menschen sitzen mehr oder weniger nervös im Salon, und alle vier gehören sie zur Familie der Everbridges.
    Nur Perry Clifton steht. Auch er ist innerlich nicht so ruhig, wie er sich den Anschein gibt. Noch einmal überfliegt er die Schar der hier Versammelten.
    Sir Douglas Everbridge, dessen Finger sich wie eh und je in dem bekannten Rhythmus bewegen. Sir Henry Everbridge, reserviert und zurückhaltend, wie ihn Perry seit seinem Hiersein kennt. Lady Pamela, die unaufhörlich in ihren Händen ein hellblaues Spitzentaschentuch walkt, und Lady Kathrin, die Perry heute zum ersten Mal sieht und die von den Anwesenden die ruhigste und unbefangenste zu sein scheint. Was in ihren Augen zu lesen ist, ist reine Neugier.
    Perry Clifton räuspert sich. Dann beginnt er zu sprechen: „Ich darf damit beginnen, daß ich vor zirka vierzehn Tagen in London gebeten wurde, hier einige Dinge zu untersuchen. Sie alle wissen, was damit gemeint ist.“
    Perry Clifton macht eine kleine Pause, bevor er fortfährt: „Schon unmittelbar nach meiner Ankunft — ich schließe bei meinen jetzigen Betrachtungen Dicki Miller, meinen kleinen Begleiter, aus — also unmittelbar nach meiner Ankunft mußte ich feststellen, daß es außer Sir Douglas jemanden gab, der den wirklichen Grund meiner Anwesenheit kannte. Und dieser Jemand gab sich reichlich Mühe, die unerwünschten Gäste wieder loszuwerden. Jedes Mittel war recht. Zu diesen Mitteln gehörte auch das Verschleppen und Einsperren von Dicki Miller. Arrangiert wurde dieser Zwischenfall von einem Manne namens Spencer Freeman, dessen Namen ich unmittelbar vor diesem Ereignis von…“ Perry nickt Lady Pamela zu, „Lady Pamela erfuhr.“
    Drei Augenpaare richten sich auf die Genannte. Und für einen Augenblick hat es den Anschein, als würde es in Lady Pamelas Augen trotzig aufblitzen.
    „Ich habe Lady Pamela fragen wollen, woher sie den Namen kannte — leider verließ sie Catmoor kurz darauf, das war vorgestern. Bei dieser Gelegenheit konnte ich übrigens feststellen, daß unser Mann Spencer Freeman, der sogenannte Geist vom Dienst, noch einen Helfer in Jamesberry, genannt Paganini, besaß.“
    „Unmöglich!“ fährt Sir Douglas auf.
    Unbeeindruckt spricht Perry Clifton weiter. „Was die Geister anbetrifft, so verdanken sie ihre Existenz einem raffiniert ausgeklügelten System technischer Art. Die weißen Raben von Schloß Catmoor krächzten von einem Tonband über einen Lautsprecher in die Gästezimmer.“
    Sir Douglas starrt Perry Clifton ungläubig an. Auch Lady Kathrins Blick gleicht dem eines Kindes, dem man erzählt, der Weihnachtsmann reite auf einer Ameise.
    „Eine Art Tonbandarchiv stellte die Hütte im Moor dar! „
    „Pamela!“ Es ist Sir Douglas, der den Namen seiner Schwester hervorstößt. Doch diese erwidert seinen Ausbruch nicht. Im Gegenteil: ihr Verhalten gleicht plötzlich dem einer völlig Unbeteiligten.
    Perry Clifton fährt fort: „Ich wußte also folgendes: Ein Mann namens Spencer Freeman spukt im Schloß, ein Mann namens Jamesberry unterstützt ihn. Ich wußte, woher die nächtlichen Geräusche kamen — und ich wußte auch, daß es in einigen Zimmern dieses Schlosses Abhöranlagen gibt.“ Auf drei Gesichtern seiner Zuhörer malt sich ungläubiges, ja teilweise sogar entsetztes Staunen.
    „Doch ich wußte nichts, rein gar nichts über das
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