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Perry Clifton und das Geheimnis der weißen Raben

Perry Clifton und das Geheimnis der weißen Raben

Titel: Perry Clifton und das Geheimnis der weißen Raben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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Gesicht, Junge! Hier kann ich dich erst recht nicht mit hineinnehmen. Schließlich bin ich selbst noch nicht sicher, ob man mich nicht wieder hinauswirft!“
    Dicki brummt einige unverständliche Worte vor sich hin. Doch Perry tätschelt ihm versöhnlich die Wange. „Trag’s wie ein Mann! Und schließlich ist Tommy Lenderson auch noch, da…“ Perry holt aus seiner Tasche einen Fünf-Pfund-Schein. „Hier, Tommy, für Mittagessen und sonstigen Zeitvertreib. Wir treffen uns in drei Stunden von jetzt an gerechnet wieder hier.“
    „Okay, Mister Clifton. Wir werden pünktlich sein. Und Dicki soll sich nicht über mich beklagen.“
    „Noch etwas: Vielleicht finden Sie ein Lokal, in dem Sie Thunnus thynnus essen können…“
    Tommy Lenderson sieht Perry mit riesengroßen Augen an, und mit mißtrauischer Stimme fragt er: „Wieso, Sir, kann man das denn essen?“
    „Ich habe Sie in Verdacht, daß Sie gar nicht wissen, was das ist, Tommy?“
    Lenderson zuckt mit den Schultern. „Ich habe wirklich keine Ahnung, Sir.“
    „Aber sagten Sie nicht gestern abend, Sie wären schweigsam wie ein Thunnus thynnus?“
    „Ja, schon, aber das habe ich mal bei Paganini gehört, der hat ja immer solche Seemannssprüche auf Lager.“ Lenderson scheint ehrlich verlegen zu sein. Und auch Perry Clifton kommt sich nicht gerade wie ein Held vor.
    „Machen Sie sich nichts draus, Tommy. Thunnus thynnus ist ein Thunfisch, und was die Schweigsamkeit anbetrifft, hatten Sie ja recht. Ich bin auch noch keinem englischsprechenden Thunfisch begegnet! Bis nachher!“

    Messing, Chrom und edle Hölzer in verschwenderischer Pracht. So bietet sich Perry Clifton die Eingangshalle der Internationalen Hotel-Ring-Organisation. Kostbare orientalische Brücken und Läufer und jedes Geräusch erstickende dicke Teppiche, wohin man sieht.
    „Hallo, Sir!“
    Perry fühlt sich am Arm berührt.
    Eine junge, bildhübsche Dame in einem hellgrauen Tweedkostüm steht vor ihm.
    „Ob sie mich verwechselt?“ überlegt Perry, doch die junge Dame zerstreut seine Zweifel fast augenblicklich.
    „Darf ich fragen, wohin Sie möchten?“
    „Bevor ich diese Frage beantworte, Miß, eine Gegenfrage“, Periy setzt sein charmantestes Lächeln auf, „fungieren Sie hier als eine Art von Mensch, den man ansonsten als Portier bezeichnet?“
    Die Dame gibt Perrys Lächeln zurück. „Sie haben recht. Und jetzt darf ich noch einmal nach Ihren Wünschen fragen!“
    Höflich aber bestimmt, denkt Perry und erklärt den Grund seiner Anwesenheit: „Ich möchte gern einen ¡zuständigen Herrn der Objekterwerbung sprechen, am liebsten wäre mir der Chef persönlich, da es sich um eine etwas heikle Angelegenheit handelt.“
    „Das ist Sir Robert Cabot!“ erklärt die junge Dame, die bei dem Wort „heikel“ für eine Sekunde die Augenbrauen zusammenzog und wohl darüber nachdachte, ob der Besucher vielleicht beabsichtigt, auf Sir Robert Cabot zu schießen…
    „Aha, Sir Robert.“
    „Und wen darf ich melden, Sir?“
    „Ich bin Perry Clifton aus London.“
    „Bitte, nehmen Sie inzwischen dort drüben Platz, Mister Clifton, ich werde Sir Cabot sofort verständigen!“
    Perry Clifton, in dem bei diesen Worten eine Erinnerung aufsteigt, die ihm unwillkürlich ein Lachen abringt, ist er- ‘ staunt, als die junge Dame plötzlich wenig freundlich fragt: „Lachen Sie über mich?“
    Er sieht ihre blitzenden Augen und schüttelt noch immer lächelnd den Kopf.
    „Nein, Miß, verzeihen Sie mir. Aber Ihre Worte eben erinnerten mich an einen Zwischenfall in London… Dort wurde ich auch gebeten, Platz zu nehmen, um auf den Herrn Direktor zu warten. Doch der Portier verständigte statt dessen Scotland Yard…“ 2
    Die junge Dame schluckt. „Und man hat Sie nicht verhaftet?“ fragt sie mit dem letzten Rest ihres Mutes.
    „Nein, sie konnten nicht. Ich hatte mich inzwischen in Luft aufgelöst“, Perry bläst mit spitzen Lippen in die Luft und macht eine weitausholende Handbewegung.
    „Ich… ich… me… melde Sie sofort an, Mi… Mister Clifton.“
    „Danke!“ ruft Perry der davoneilenden jungen Dame nach. Er ist überzeugt, daß ihn jetzt Sir Robert Cabot schon aus reiner Neugier empfangen wird.
    „Bitte, nehmen Sie Platz, Mister Clifton!“ Sir Robert Cabot weist auf einen der Sessel und läßt sich selbst Perry Clifton gegenüber nieder. ,
    „Sicher hat Ihnen die junge Dame vom Empfang Schlimmes über mich berichtet?“ wendet sich Perry an Sir Cabot, der auf ihn einen

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