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Perlen im Sand

Perlen im Sand

Titel: Perlen im Sand
Autoren: Pepper Espinoza
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mit Jag Martin haben wollte, mussten sie dieses Thema besprechen.
    »Ja. Seit ich zwölf war.«
    »Damals hast du mit den Gelübden begonnen?«
    »Ich wollte so früh wie möglich anfangen. Deshalb haben mir meine Eltern erlaubt, in den Tempel einzutreten.«
    »Ich wusste nicht, dass dir das so viel bedeutet.« Brace' Herz sank. »Deine Eltern haben nie erwähnt, dass du so jung mit den Gelübden begonnen hast.«
    »Hättest du der Hochzeit zugestimmt, wenn du es gewusst hättest?«
    »Vielleicht hätte ich mein Angebot noch einmal überdacht. Ich möchte nicht… Ich hatte niemals vor, jemandem das Leben zu ruinieren.«
    Jags Lippen sahen perfekt aus, als er lächelte. »Ich glaube nicht, dass du bis jetzt irgendjemandes Leben ruiniert hast.«
    »Warum willst du der Priesterschaft beitreten?«
    »Es hat sich immer richtig angefühlt.« Jag spielte mit seiner Gabel und Brace fragte sich, ob er eine etwas ausführlichere Erklärung bekommen würde. »Es sind immer Menschen im Tempel. Es gibt immer Menschen, die Hilfe brauchen oder einen Ratschlag, Menschen, die dorthin gehen, um Antworten oder ihre Bestimmung zu finden. Ich habe die Männer, die dort auf sie warten, immer bewundert.«
    »Du kannst immer noch Menschen helfen. Wenn du… wenn wir verheiratet sind. Ich werde dich nicht davon abhalten, den Tempel zu besuchen.«
    Er senkte den Kopf. »Danke. Um ehrlich zu sein, hat mich die ganze Situation sehr verwirrt. Ich versuche noch immer, alles zu verarbeiten.«
    »Das ist verständlich. Ich glaube, ich verarbeite es auch noch.«
    Jag verfiel in Schweigen und Brace fragte sich, ob er ihn in eine weitere Unterhaltung ziehen sollte. Er war zufrieden, ihn essen zu lassen, ihn zu beobachten und sich die wenigen Informationen in Erinnerung zu rufen. Er versuchte, ihn nicht allzu offensichtlich anzustarren, aber hin und wieder sah Jag auf und ihre Blicke trafen sich. Was sah er auf Brace' Gesicht? Überraschung? Erstaunen? Dankbarkeit? Vielleicht einen Hauch von Lust, die in ihm wuchs, je länger Jag außerhalb seiner Reichweite saß?
    Jag war nicht die Sorte Mann, die ihn normalerweise anzog. Er mochte es nicht, neben seinem Partner wie ein Trampel zu wirken, und er war aufgrund seiner Größe schon immer gehemmt gewesen. Mit elf hatte er seinen ersten Wachstumsschub gehabt, danach war er immer der Größte, der Kräftigste, der Breiteste gewesen. Er war nicht mehr der Ungeschickteste, aber die Erinnerung an diese frühe Unbeholfenheit verfolgte ihn noch immer.
    »Ich nehme an, wir lassen das einfach stehen?«, fragte Jag, nachdem er seinen leeren Teller zur Seite geschoben hatte.
    Brace nickte. »Hast du andere Fragen über… mich oder etwas anderes?«
    »Nein, aber ich bin nicht sicher, was wir jetzt tun müssen. Das Essen war nicht der erste Schritt. Zumindest war es nicht das, was mir gesagt wurde.«
    »Ich dachte, es wäre besser, mit dem Essen zu beginnen. Jetzt weiß ich, warum die Nacht bis auf die letzte Sekunde durchgeplant ist. Dadurch ist alles nicht so peinlich.«
    Jag musterte ihn mit klugen Augen. Brace war es nicht gewohnt, bei einem jungen Mann so stechende Augen zu sehen. »Fühlst du dich unbehaglich?«
    »Du nicht?«
    »Ein bisschen.«
    »Ich auch.«
    »Was hätten wir denn als Erstes tun sollen?«
    »Ich hätte dich ausziehen sollen.«
    Jag lächelte. »Ich glaube nicht, dass das die Dinge weniger peinlich oder unbehaglich gemacht hätte. Tatsächlich glaube ich sogar, dass das unser Essen ruiniert hätte.«
    »Wir hätten essen sollen, nachdem wir…«
    »Macht es einen hungrig?«
    »Sex?« Die Frage verwirrte Brace, aber er hielt seine Stimme ruhig. »Möglich, wenn man es richtig tut.«
    Jag sah nach unten und konzentrierte seinen Blick auf die komplizierten Muster des Tischtuchs. »Was, wenn ich es nicht richtig mache? Ich weiß nicht einmal, wie es richtig geht.«
    »Beim ersten Mal weiß das niemand. Aber ich glaube nicht, dass du dir darüber Sorgen machen musst.«
    Nun sah Jag auf und das Lächeln lag noch immer auf seinen Lippen. »Sehe ich aus wie ein Wunderkind in sexuellen Dingen?«
    »Ich habe gehört, dass du schnell lernst. Ich könnte die Nacht damit verbringen, dir ein paar Sachen beizubringen.«
    »Ich glaube… ich weiß nicht.«
    »Wir müssen nicht«, sagte Brace sanft. »Wir müssen gar nichts tun, was du nicht möchtest.«
    »Es fühlt sich gerade nicht richtig an. Ich glaube nicht, dass ich jemals freiwillig geheiratet hätte.« Jags Augen weiteten sich und er lehnte sich
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