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Perlen im Sand

Perlen im Sand

Titel: Perlen im Sand
Autoren: Pepper Espinoza
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Erkenntnis in ihn sank. Brace war nun sein Leben und sobald er ohne den Perlenring an seiner Hand aus dem Zimmer trat, würde es offiziell sein. Sie mussten noch einige einfache Gelübde austauschen, die Dokumente unterschreiben und dann würde er nicht länger in das Zuhause seiner Familie gehören oder in sein eigenes Schlafzimmer.
    »Jag?« Brace sah ihn über die Schulter an. »Alles in Ordnung? Du siehst blass aus.«
    »Mir geht's gut. Es ist nur… das ist alles ziemlich viel. Ich dachte, dass ich für alles bereit bin, aber dann hat es mich wie der Blitz getroffen. Das… das ist ein großer Schritt.«
    »Verheiratet zu sein?«
    »Ja. Das ist wahrscheinlich… nein. Nicht wahrscheinlich. Das ist die größte Veränderung in meinem Leben.«
    Brace drehte sich um und Jag kam nicht umhin, festzustellen, dass seine Wangen bereits mit dunklen Stoppeln bedeckt waren. Er musste sich wieder rasieren, aber dafür war keine Zeit. Sie hatten nur noch eine Viertelstunde um sich anzuziehen.
    »Es ist noch nicht zu spät, Jag. Du musst das nicht tun, wenn du nicht willst.«
    Jag schüttelte den Kopf. »Das ist es nicht. Es ist nicht so, dass ich nicht mit dir zusammen sein möchte.«
    Brace durchquerte das Zimmer und legte seine Hand beruhigend auf Jags Schulter. Sein Griff war fest aber sanft. Mit der anderen Hand umfasste er Jags Kinn und strich mit dem Daumen über seine Unterlippe. »Ich weiß, dass es ein bisschen beängstigend ist. Ich habe auch ein wenig Angst.«
    Brace' Berührung zusammen mit seiner Stimme beruhigte Jag mehr, als es Worte je gekonnt hätten. Er wusste, dass sie beide nervös waren und andere Menschen jeden Tag mit dieser seltsamen Angst zu kämpfen hatten. Er war nichts Besonderes. Aber Brace war hier an seiner Seite, ohne Fragen zu stellen oder zu zögern.
    Jag sah unter seinen langen Wimpern hervor und musterte das besorgte Gesicht des älteren Mannes. Sein Brustkorb zog sich zusammen. Oder sein Herz wurde größer. Vielleicht war seine Brust ein viel zu kleines Gefängnis.
    »Ich glaube, das ist bloß eine verzögerte Reaktion auf den Stress. Ich fühle mich schon besser.«
    »Bist du sicher?«
    Jag nickte. »Ich wollte nicht, dass du dir Sorgen machst. Ich bin nur… aufgeregt und nervös. Ich glaube nicht, dass ich jemals so etwas gefühlt habe.«
    »Nun, das ist verständlich. Du warst vorher noch nie verheiratet.«
    »Du auch nicht und du bist nicht blass oder zitterst.«
    Brace lächelte. »Gestern schon. Aber ich hatte mehr Angst davor, nicht zu heiraten.«
    Jag warf einen Blick auf die Uhr. Nur noch zwölf Minuten und Brace musste noch seine Schuhe anziehen und seine Haare kämmen. Jag wollte nicht, dass er jetzt schon ging und schlang seine Arme um seine Hüfte. Brace protestierte nicht oder versuchte zurückzutreten.
    »Glaubst du, es wird schwer, unsere Leben miteinander zu verbinden? Vielleicht stört es dich, wenn ich ständig in deiner Nähe bin.«
    »Ich werde nie von dir gestört sein. Außerdem ist mein Haus groß genug, um mehrere Familien angenehm darin leben lassen zu können. Wenn du Angst haben solltest, nicht genügend Platz zu haben, irrst du dich.«
    Jag hatte nicht einmal genug Habseligkeiten, um ein eigenes Schlafzimmer zu füllen. Er machte sich keine Sorgen darüber, nicht genügend Platz zu haben. Er machte sich keine Sorgen darüber, nicht angenehm zu leben. Jag wusste nur, dass es ihn zerreißen würde, wenn Brace seine Anwesenheit leid sein würde.
    Er glitt mit dem Mund über Brace' Wange, die Stoppeln kitzelten dabei seine Lippen. »Ich sollte dich nicht vom Anziehen abhalten.«
    »Dir geht es gut, ja?«
    »Alles bestens.« Jag entließ ihn aus seiner Umarmung und lächelte. »Es geht mir gut.«
    Brace musterte ihn und nickte dann, als würde er bestätigen, was er auf Jags Gesicht sah. Jag blieb weiter an der Wand gelehnt stehen, während Brace sich auf der Bettkante niederließ und einen langen Stiefel über sein Bein zog.
    »Willst du direkt zu mir nach Hause gehen?«
    Jag legte den Kopf zur Seite. »Wo sollten wir sonst hingehen?«
    »Ich habe einen Freund, der ein schönes Haus hat. Er nutzt es zu dieser Jahreszeit nicht und es ist nicht weit von hier. Wir könnten dort ein paar Tage verbringen. Oder mehr.«
    »Ein paar Tage dort verbringen, wie wir den letzten Tag hier verbracht haben?«
    »Außer du glaubst, dass du mehr gutes Essen, faulenzen und Sex nicht ertragen kannst.«
    »Ich glaube, mit ein bisschen mehr davon komme ich ganz gut klar,
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