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Per Anhalter (German Edition)

Per Anhalter (German Edition)

Titel: Per Anhalter (German Edition)
Autoren: Oke Gaster
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wirklich verdammt hübsch war und es garantiert viele Jungs gab, die sich an sie ran schmissen, wirkte sie sehr schüchtern. Sie sah kein bisschen nuttig aus, überhaupt nicht.
    Sie hatte ganz große blaue Augen und eine süße Stupsnase. Im rechten Nasenflügel war sie gepierct. Das war eine Form von Coolness, die an ihrer Niedlichkeit nichts zerstörte.
    Ihre Haare waren rot-blond, nicht gefärbt, und waren ungefähr auf Schulterlänge geschnitten. Mit ihren gerade einmal 1,56 Meter Körpergröße war sie ausgesprochen zierlich. Zumal er selbst bereits beachtlich an der 1,80er Marke kratzte. Die Vorstellung, ein so graziles Persönchen in die Arme zu schließen, ihren Duft einzuatmen und ihr Stück für Stück die Kleidung vom Leib abzustreifen, fand er phänomenal schön. Im Kontrast zu Lenas Körpergröße indes standen ihre Brüste! Alter Verwalter , dachte er oft, wenn er sich das Foto ansah, in dem sie nur im BH und im String-Tanga zu sehen war, wenn ich von diesen Titten die Nippel sehe, werde ich wahrscheinlich schon abspritzen.
    Er hatte einmal gelesen, dass es vielen Jungen beim ersten Mal so ging. Also mit dem Abspritzen… Manche hatten in Internetforen Dinge geschrieben, wie: Fuck! Erstes Mal total verkackt. Hab abgespritzt bevor ich richtig drin gewesen bin. Die Blöße wollte er sich wirklich nicht geben, denn er hatte außerdem gelesen, dass es stets eine Weile braucht, bis ein durchschnittlicher Penis sich wieder bereitmachen kann, eine Frau zu beglücken. An dieser These schieden sich zwar auch die Geister, denn es gab immer wieder Kerle die behaupteten, sie könnten locker drei, vier Mal hintereinander inklusive Abspritzen, aber selbst wenn dem so wäre, würde er garantiert nicht zu dieser Sorte von Kerlen zählen. Was die Größe seines Schwanzes anging machte er sich hingegen keine Sorgen. Er war zufrieden mit seinem Ding. Extra für sie hatte er sich heute Morgen auch noch mal gründlich um die Eier herum rasiert und sogar etwas Aftershave drauf geklatscht, damit es für sie auch noch gut roch. Ob nach all dem Schweiß der vergossen war, noch so viel Duft übrig war, wagte er jedoch stark anzuzweifeln.
     
    Wahrscheinlich war es nur eine blöde Einbildung, aber selbst wenn war sie ungeheuer pathetisch. Genau wie die Hitze, die inzwischen am Rande der Unerträglichkeit grenzte.
    Aber ob Einbildung oder nicht, David hatte den Eindruck, dass die Leute in ihren Autos minütlich weniger Notiz von ihm nahmen. Sie rauschten einfach alle an ihm vorbei mit ihren Karren und würdigten ihm größtenteils nicht einmal eines Blickes. So wie die Autos ihrer Wege fuhren und hinter dem Horizont der nahegelegenen Autobahn verschwanden, versiegte auch die Quelle seiner anfänglichen Zuversicht. Er hätte gedacht, einen jungen Mann, der absolut nicht gefährlich aussah und obendrein gepflegt, den würde man schon nicht einfach stehen lassen. Es kostete doch nichts; nur die Autotür aufmachen, ihn rein springen lassen und mitnehmen. Wo war da das Problem?
    Stattdessen stand er schon fast eine Stunde auf der Stelle. Dünnflüssiger Schweiß lief ihm vom Rücken in die Arschritze. Wenn er die Beine anhob, klebten seine Eier an den Beinen. Die erste Flasche Saft hatte er mittlerweile ausgetrunken. So sehr der Gedanke auch schmerzte, eine weitere Stunde würde er definitiv nicht mehr einfach nur hier rum stehen. Bizarrer weise fürchtete er, dass Lena dann Schluss machen würde. Aus, vorbei, Ende! Aus Enttäuschung und Wut und weil ganz sicher jegliches Vertrauen im Eimer sein würde. Mit Mädels  ging man so nicht um, und wenn doch, da war er sich sicher, zogen sie die Konsequenzen daraus. Er war nichts dermaßen Besonderes, das man ihm alles verzieh. Da bildete er sich gar nichts ein. Im Gegensatz zu manchen anderen Kerlen. Er kannte solche Typen. Mutter war mal für ungefähr ein halbes Jahr mit einem Typen namens Axel zusammen, der mehrmals pro Woche in die Kneipe ging und völlig zugedröhnt mitten in der Nacht nach Hause kam. Damals schon hatte er sich gefragt, wie man in einer Beziehung bloß so gleichgültig sein konnte. Er wäre niemals irgendwo hin gegangen und hätte Streit nicht nur riskiert sondern sogar heraufbeschworen. Streit hatten sie wirklich mehr als genug, der Typ und Mutter. Das waren grauenvolle Tage die sich stets anfühlten, als wollten sie niemals enden. Mutter saß an diesen Tagen meist stundenlang wie zur Salzsäule erstarrt in der Stube. Aus seinem Zimmer hörte er sie weinen oder wie
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