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Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Titel: Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Kopf.
    »Ich dachte mir, du würdest auch gern erfahren, wie es Special Agent Spencer Coffey ergangen ist.«
    »Oh?«
    »Nicht nur, dass er den Fall Pendergast unglaublich verbockt hat, er ist auch noch in irgendeinen Skandal um Herkmoor verwickelt. Anscheinend wurde ihm das Gehalt gekürzt, und er hat eine offizielle Abmahnung erhalten. Er ist in die Außendienststelle in Black Rock in North Dakota versetzt worden.«
    »Da kann er ein neues Paar lange Unterhosen brauchen«, sagte D’Agosta.
    Hayward lächelte; wieder senkte sich ein verlegenes Schweigen über sie beide.
    Von den Fahrstühlen her näherte sich ihnen der stellvertretende Vorsitzende, zusammen mit dem Sonderankläger derPolizei. Sie passierten D’Agosta und Hayward, nickten distanziert, dann wandten sie sich um und gingen weiter in Richtung Gerichtssaal.
    »Da Pendergast freigesprochen wurde, müsstest auch du freigesprochen werden«, sagte Hayward.
    D’Agosta blickte auf seine Hände. »Es ist nicht dieselbe Behörde.«
    »Ja, aber wenn …«
    Plötzlich stockte sie. Als D’Agosta aufblickte, sah er Glen Singleton den Flur herunterkommen, makellos gekleidet wie immer. Captain Singleton war offiziell immer noch D’Agostas Chef und zweifellos gekommen, um eine Aussage zu machen. Als er Hayward sah, blieb er überrascht stehen.
    »Captain Hayward«, sagte er steif, »was machen Sie denn hier?«
    »Ich will mir die Verhandlung anschauen«, erwiderte sie.
    Singleton runzelte die Stirn. »Ein Disziplinarverfahren ist kein Zuschauersport.«
    »Dessen bin ich mir bewusst.«
    »Sie haben Ihre Aussage bereits zu Protokoll gegeben. Dass Sie hier persönlich erscheinen, ohne dass man Sie aufgefordert hat, neue Informationen zu liefern, könnte die Vermutung nahelegen …« Singleton zögerte.
    Die implizite Unterstellung ließ D’Agosta erröten. Er warf Hayward einen verstohlenen Blick zu und wunderte sich über das, was er sah. Die Unentschlossenheit war aus ihrer Miene gewichen, und plötzlich wirkte sie ganz ruhig. Es schien, als hätte sie nach langem Ringen mit sich selbst irgendeinen geheimen Entschluss gefasst.
    »Ja?«, fragte sie milde.
    »… dass Sie befangen sind.«
    »Warum, Glen«, sagte Hayward, »wünschen Sie Vinnie hier eigentlich nicht einfach alles Gute?«
    Jetzt war es an Singleton, rot zu werden. »Natürlich. Natürlich tue ich das. Ehrlich gesagt, bin ich genau deshalb gekommen – um den Ankläger über gewisse neue Entwicklungen in Kenntnis zu setzen, auf die wir in jüngster Zeit aufmerksam gemacht wurden. Es ist nur, dass wir keinen Hinweis auf irgendeinen unzulässigen … nun ja, Einfluss geben wollen.«
    »Zu spät«, antwortete sie knapp. »Ich wurde bereits beeinflusst.«
    Und dann ergriff sie – sehr bewusst – D’Agostas Hand.
    Singleton starrte sie einen Augenblick an, öffnete den Mund, schloss ihn wieder, fand keine Worte. Schließlich lächelte er D’Agosta an und legte ihm die Hand auf die Schulter. »Also, bis dann im Gerichtssaal, Lieutenant«, sagte er und verlieh dem Wort
Lieutenant
eine besondere Betonung. Dann wandte er sich um und war verschwunden.
    »Was sollte das denn heißen?«, fragte D’Agosta.
    »Wie ich Glen kenne, würde ich sagen, dass du jetzt einen Freund im Gerichtssaal hast.«
    Wieder spürte D’Agosta, dass sein Herz schneller schlug. Trotz der bevorstehenden Tortur fühlte er sich plötzlich absurd glücklich. Es war, als sei gerade eben ein großes Gewicht von ihm abgefallen: ein Gewicht, von dem er nicht genau gewusst hatte, das er es trug.
    Plötzlich wandte er sich zu Hayward. »Nun hör mir mal bitte zu, Laura …«
    »Nein.
Du
hörst
mir
zu.« Sie schlang ihre andere Hand um seine, drückte sie ganz fest. »Es ist nicht wichtig, was in dem Raum dort passiert. Verstehst du mich, Vinnie? Denn was immer passiert, passiert uns beiden. Das hier bringen wir gemeinsam hinter uns.«
    »Ich liebe dich, Laura Hayward.«
    Im selben Moment öffnete sich die Tür zum Gerichtssaal, und der Gerichtsdiener rief seinen Namen auf. Thomas Shoulderserhob sich von der Bank, erhaschte D’Agostas Blick und nickte.
    Hayward drückte ihm die Hand. »Komm schon, großer Junge«, sagte sie lächelnd. »Die Vorstellung fängt an.«

81
     
    Die Nachmittagssonne tauchte die Hügel des Hudson-Tals in bronzenes Licht und verwandelte den breiten, träge dahinfließenden Fluss in eine weite Fläche strahlenden Aquamarins.
    Die Bäume in den Wäldern, die den Sugarloaf Mountain und den Breakneck-Grat bedeckten,
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