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Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Titel: Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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Worauf denn wohl? Auf überschwängliche Dankeshymnen? Harriman lehnte sich lächelnd zurück und harrte der Dinge, die da kommen mochten.
    »Egal. Wie ich schon gesagt habe: Sie haben das Ding geschaukelt. Man ist auf Sie aufmerksam geworden. Ganz oben.«
    Wen meint er bloß damit?, fragte sich Harriman. Den Big Boss persönlich? Das konnte nur ein Scherz sein. Der Typ schaffte es wahrscheinlich nicht mal, in den Club seines Vaters aufgenommen zu werden.
    Und da zündete Ritts seine Bombe. »Für nächste Woche möchte ich Sie als meinen Gast zum jährlichen Dinner der News Corporation einladen. In ein gepflegtes Restaurant am Golfplatz. Das war nicht nur meine Idee, obwohl ich sie herzlich unterstütze. Es war …« Er blickte verklärt nach oben, als hätten die himmlischen Heerscharen ihre Finger im Spiel gehabt. »Es war seine Idee. Er möchte Sie unbedingt kennen lernen und Ihnen die Hand schütteln.«
    Mich kennen lernen und mir die Hand schütteln. Na wunderbar. Das war geradezu umwerfend. Er konnte es kaum erwarten, seinen Freunden davon zu erzählen!
    »Smokingzwang«, informierte ihn Ritts. »Haben Sie einen? Wenn nicht, ich habe meinen in einem Laden gegenüber Bloomingdale geliehen. Bei Discount Tux, preiswerter kriegen Sie ihn nirgendwo in der City.«
    Harriman traute seinen Ohren nicht. Dieser billige Schnösel! Schämte sich nicht zuzugeben, dass er in einem geliehenen Smoking kommen wollte! »Danke, ich hab selbst ein paar davon im Schrank«, sagte er kühl.
    Ritts sah ihn ein wenig befremdet an. »Sind Sie sicher, dass Sie sich wohl fühlen? Sie wissen, was das jährliche Dinner ist, nicht wahr? Ich meine, ich bin seit dreißig Jahren in dem Geschäft, ich kann Ihnen also versichern, dass es etwas ganz Besonderes ist. Es findet am Donnerstagabend statt. Drinks um sechs Uhr im Kristallsaal, Dinner um sieben. Sie und ein Gast sind eingeladen. Bringen Sie Ihr Schnuckelchen mit, wenn Sie eins haben.«
    Harriman beugte sich vor. »Ich fürchte, das wird nicht möglich sein.«
    »Dann kommen Sie eben allein. Kein Problem.«
    »Sie haben mich missverstanden. Ich kann überhaupt nicht kommen, ich bin anderweitig engagiert.«
    »Was?«
    »Ich habe zu tun.«
    Schockiertes Schweigen. Und dann ging Ritts hoch wie eine Rakete. »Sie haben zu tun? Haben Sie mir nicht zugehört? Ich spreche von einem Dinner mit dem Mann höchstpersönlich! Dem gottverdammten jährlichen Dinner der News Corporation!«
    Harriman stand auf und wedelte die Asche weg , die Ritts ihm auf den Ärmel gestäubt hatte.
    »Ich habe ein Angebot als Reporter bei einer Zeitung namens New York Times angenommen. Möglicherweise sagt Ihnen der Name etwas.« Harriman zog einen Umschlag aus der Tasche.
    »Mein Kündigungsschreiben.« Er legte den Umschlag auf den Schreibtisch, genau auf die abgewetzte Stelle, auf die Ritts gewöhnlich seinen Arsch pflanzte. So, nun war es heraus. Gesagt und getan. Er hatte es so lange vor sich hergeschoben, wie er konnte. Es hatte keinen Sinn, es noch länger zu verschweigen. Schließlich kam Bill Smithback am Montag von seinen ausgedehnten Flitterwochen zurück, und dann erlebte er die Überraschung seines Lebens, wenn er feststellte, dass Harriman als frisch bestallter Reporterkollege im Büro nebenan eingezogen war. Tja, wer hätte das gedacht? Das Leben war eben gut zu ihm.
    Er drehte sich um, ging auf die Tür zu, wandte sich einmal um und warf einen letzten Blick auf Ritts, der mit offenem Mund dastand und nichts zu sagen wusste.
    Harriman nickte ihm gönnerhaft zu. »Man sieht sich mal wieder, alter Kumpel.«

88
    Der Jet setzte mit Schwung auf der Asphaltpiste auf, wippte noch einmal kurz hoch, bis er endgültig unten blieb und mit kreischenden Bremsen abstoppte.
    Als das Flugzeug ausrollte, meldete sich eine gelassene Stimme über den Bordlautsprecher. »Meine Damen und Herren, hier spricht Ihr Kapitän. Wir sind soeben auf dem Kennedy Airport gelandet und werden in Kürze zu unserem Gate geleitet, um dort die Zollformalitäten zu erledigen. Ich bedauere, dass wir bei der Landung eine kleine Turbulenz hatten. Willkommen in New York City.«
    Schwacher Applaus, aus den Reihen der aschfarbenen Gesichter, der bald verhallte.
    »Eine kleine Turbulenz!«, murrte der Mann auf dem Fensterplatz. »Nennt man das neuerdings so? Hochtrabender Blödsinn! So viel Geld kann mir niemand hinblättern, dass ich noch mal in ein Flugzeug steige!«
    Er drehte sich zu seinem Nachbarn um und stupste ihn mit dem Ellbogen an.
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