Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Titel: Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
Vom Netzwerk:
haben konnte. Habe im Hotel nachgefragt, ob es irgendwelche Nachrichten für mich gäbe. Nichts. Aber ich musste mir sicher sein, absolut sicher …«
    Hayward wartete. Nach einer Weile fuhr er fort: »Der springende Punkt war … ich war mir eigentlich schon sicher. Wir hatten die Burg abgesucht. Und dann war da noch der Blick, den Fosco mir zugeworfen hatte. Wenn du den gesehen hättest …« Er schüttelte den Kopf. »Um Mitternacht bin ich noch mal in die Burg gegangen. Bin denselben Weg abgelaufen, auf dem wir uns befreit hatten. Ich hab mir Zeit genommen herauszufinden, wie die Mikrowellenwaffe funktioniert. Und dann … dann habe ich sie benutzt. Ein letztes Mal.«
    »Du hast Fosco seiner gerechten Strafe zugeführt. Und deinen Partner gerächt. Ich hätte genau dasselbe getan.«
    »Wirklich?«, fragte D’Agosta leise. Hayward nickte.
    D’Agosta rutschte unruhig hin und her. »Viel mehr habe ich nicht zu erzählen. Heute früh habe ich ganz Florenz nach ihm abgesucht, Kranken- und Leichenschauhäuser nach ihm abgeklappert, die Polizeiberichte studiert. Mehr, um überhaupt etwas zu tun, statt müßig herumzusitzen. Und dann habe ich eingecheckt und auf den Abflug gewartet.«
    »Was hast du mit der Mikrowellenwaffe gemacht?«
    »Die habe ich auseinander genommen, die Einzelteile kaputtgeschlagen und die Überreste in ungefähr einem Dutzend Mülltonnen rund um Florenz verschwinden lassen.«
    Hayward nickte. »Und was hast du jetzt vor?«
    D’Agosta zuckte die Achseln. Darüber hatte er überhaupt noch nicht nachgedacht. »Keine Ahnung. Mich in Southampton zurückmelden, denke ich. Die Suppe auslöffeln, die ich mir eingebrockt habe.«
    Ein dünnes Lächeln huschte über ihr Gesicht. »Hast du nicht gehört, was ich gesagt habe? Als der Chief vom Urlaub zurückkam, war er etwas übereifrig. Jetzt muss er die Suppe auslöffeln. Braskie hat sich für die nächste Wahl aufstellen lassen und gute Chancen zu gewinnen.«
    »Umso schlimmer für mich.«
    Hayward wechselte die Spur. »Da ist noch etwas, was du wissen solltest. Der Einstellungsstopp bei der New Yorker Polizei ist aufgehoben. Du könntest wieder in der City arbeiten, in deinem alten Job.«
    D’Agosta schüttelte den Kopf. »Kommt nicht in Frage. Ich bin zu lange raus. Wer stellt schon einen alten Gaul wieder ein?«
    »So lange bist du noch gar nicht raus. Und mit deiner Erfahrung in Southampton und deinen Kontakten zum FBI …« Sie brach ab, weil sie sich auf die Brücke für die Schnellstraße nach Long Island konzentrieren musste. »Du könntest zwar nicht in meiner Abteilung unterkommen, aber sie haben die Sperre für mehrere Distrikte downtown aufgehoben.«
    D’Agosta ließ sich das eine Weile durch den Kopf gehen. Dann sah er sie scharf an. »Moment mal! Zurück in meinen alten Job? Und die Einstellungssperre ist aufgehoben? Hast du zufällig etwas damit zu tun? Zum Beispiel durch ein Gespräch mit Rocker, um ein gutes Wort für mich einzulegen?«
    »Ich? Du kennst doch meine Einstellung. Ich halte mich immer an die Vorschriften. Hab mir nicht umsonst den Spitznamen Miss Korrektissima eingehandelt.« Aber einen Augenblick lang war ihr Lächeln breiter geworden. Vor ihnen war die grelle Beleuchtung des Queens-Midtown Tunnels zu sehen, Hayward fädelte sich in die Spur ein, die zur Mautstelle führte.
    Von seinem Sitz aus konnte D’Agosta sie unauffällig betrachten: ihre schönen Gesichtszüge, den kessen Knick ihrer Nase, das kleine Stirnrunzeln, während sie sich auf den Abendverkehr konzentrierte. Er genoss es in vollen Zügen, sie wieder zu haben und an ihrer Seite zu sitzen. Und doch konnte er das Gefühl tiefer Verzweiflung nicht abschütteln, das ihn wie ein schwerer Mantel einhüllte. Irgendwie war es in seinem Leben leerer geworden. Auf einmal hatte sich eine Lücke aufgetan, die sich nie wieder schließen würde.
    »Du hast Recht«, sagte er, als sie in den Tunnel eintauchten.
    »Es spielt keine Rolle, dass es die kostbarste Violine war, die je geschaffen wurde. Sie war es nicht wert, dass Pendergast ihretwegen sterben musste. Er hatte das um nichts in der Welt verdient.«
    Hayward konzentrierte sich auf die Straße. »Du weißt doch gar nicht, ob er tot ist.«
    D’Agosta gab ihr keine Antwort. Er hatte sich das schon unzählige Male gesagt. Pendergast hatte sich schon aus so vielen scheinbar ausweglosen Situationen gerettet. Manchmal grenzte es an ein Wunder. Und doch, diesmal blieb er verschwunden. Diesmal war es eben anders. Und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher