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Pelbar 3 Die Kuppel im Walde

Pelbar 3 Die Kuppel im Walde

Titel: Pelbar 3 Die Kuppel im Walde
Autoren: Paul Williams
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wie Katzen, die ihn anklagend und schweigend anstarrten. Er verneigte sich.
    »Es tut mir leid, meine Freunde. Juno hätte besser aufpassen müssen. Ich bedauere ihr Ende genauso wie ihr – ja, sicher noch mehr, denn ihr habt keine Energie darauf verwendet, sie abzurichten. Los, Mi-nerva, Betsy, ab in eure Zellen!«
    Er richtete ein kleines Schallgerät auf sie, berührte den Aktivator und trieb sie zurück in ihre Gehege. Ihr Gewicht löste die Türmechanismen aus – auf, dann zu. Alles war wieder in Ordnung. Dexter faßte im Sprung das Trapez, das er an der Decke befestigt hatte. »Nun«, sagte er, »kommt der nächste Akt, ich werde die großen Menschenaffen der Alten nachma-chen. Hier, meine Schönen, seht euch diesen Schwung an!« Die Reihen rötlicher, spöttischer Augen folgten ihm.
    Dexter schwang geschickt hin und her, dann streckte er sich und berührte mit den Zehen die niedrige Decke, die von den Bändern des Natriumstrei-fenlichts gelb erleuchtet war. Noch einmal schwang er zurück, dann hoch, machte einen Salto und landete auf den Füßen. Er drehte sich um und verneigte sich wieder. In der oberen Reihe klatschten neun Ratten lustlos mit den Vorderpfoten.
    Dexter schüttelte den Kopf. »Was für ein Publikum.
    Nun, meine Damen und Herren, ich überlasse Sie nun Ihren Betrachtungen. Ich muß Sie verlassen. Cohen-Davies unterweist mich in den Sitten der Alten.
    Wenn er der Vergeßlichkeit entgegenaltert, muß ich mit ihren Trivialitäten vollgestopft sein.« Er verließ den Raum. Die Lichter schwächten sich automatisch ab, und ein neuer Futterblock senkte sich herunter.
    Bald knabberten die Reihen von Ratten mit flinken Zähnen im Takt zur Musik einer elektronischen Un-vollendeten Symphonie.
    Tief auf Ebene sechs, in einer düsteren Ecke der Ge-netikzuchtzelle, die auch Bälgerschuppen genannt wurde, standen Reihen von zugedeckten Glaswan-nen, in denen Blasen brodelten. Die Atmosphäre war warm und feucht. Ein Pulsschlag pochte sanft und stetig. Er kam aus einem Gerät, daß keinen anderen Zweck hatte, als diesen langsamen und beruhigenden Puls zu erzeugen. In den Wannen schwammen Feten, wuchsen langsam, an Röhren angeschlossen, einige winzig und fischartig, andere schon größer. Das waren jetzt Buttos Schützlinge, seit die Genetiker beim Einsturz des Stockwerks umgekommen waren.
    Die Tür glitt zur Seite. Celeste trat ein, als wolle sie sich an die Feten heranschleichen. Im schwachen Licht spähte sie in jeden Bottich. Sollten das Menschen werden? Der da doch sicher nicht. Da. Statt winziger Hände wuchsen ihm gekrümmte Klauen.
    Sie hielt den Atem an. Stumm und einsam kam sie immer wieder an diesen Ort voller Schrecken und Entsetzen. Celeste schielte voll Ekel in einen anderen Bottich. Der sich langsam drehende Fleischklumpen schwamm in einer Lösung, die nicht die richtige Farbe hatte. Er drehte sich steif, zog Blasen an. Er war bestimmt tot. Butto verstand nichts von dieser Arbeit.
    Das war offensichtlich. Was würden sie tun? Sie konnte es nicht erklären. Jedesmal, wenn sie versuchte den Mund aufzumachen, um zu sprechen, re-bellierte ihre Stimme – seit damals, als sie hier unten gewesen war und zugesehen hatte, wie sie einen Komp machten. Es war nicht so, wie es hätte sein sollen. Es war keine genetische Transformation. Drogen, ein leichter Kampf, gewaltsame Verunstaltung und ein chirurgisches Verkürzen des Körpers. Sie konnten es nicht – nicht nur Butto. Keiner von ihnen.
    Die alten Kenntnisse waren verlorengegangen. Sie hatte sich heimlich die Bänder angesehen, sobald sie sich den Kode eingeprägt hatte. Wenn sie das wüß-
    ten, was würden sie ...? Ein Geräusch. Celeste schlüpfte unter einen Wannenrahmen.
    Butto trat ein, schwitzend und nackt, ein seltsames Funkeln auf seinem dunklen Gesicht. Drei Komps folgten ihm, ebenfalls nackt. Butto schaute sich die Wannen an, eine nach der anderen, insgesamt vierzig.
    »Komp 11«, sagte er.
    »Ja, Prinzipal Butto«, murmelte der Komp.
    »Wanne vierzehn ist schlecht geworden. Ins Recycling damit! Wasch die Wanne aus! Filtere die Flüssigkeit! Wir werden sie ausstrahlen und wiederver-wenden.«
    »Schlecht geworden, Prinzipal?«
    »Stell keine dummen Fragen. Es waren die Genetiker. Es ist nicht meine Schuld. Sie besaßen die Kenntnisse selbst nicht mehr, hatten die Bedeutung der Bänder vergessen. Jetzt ist alles dem Zufall überlassen. Nun, es macht nichts. Besser, wir sterben alle, als daß wir die Welt noch einmal so zerstören.«
    »Ja,
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