Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Peinlich peinlich Prinzessin

Titel: Peinlich peinlich Prinzessin
Autoren: Meg Cabot
Vom Netzwerk:
bin gesund wie ein Pferd.
    Aaargh! Jetzt verwende ich schon Pferde-Vergleiche! O Gott, wir sind schon da. Ich kann es echt nicht fassen, dass ich heute Abend auch noch zu dieser bescheuerten Gala von Domina Rei muss.
    Aber eins schwöre ich. Falls Grandmère dank meiner Bemühungen in diesen Club aufgenommen wird, lass ich mich von ihr in Zukunft nie mehr wegen meiner Frisur blöd anreden.
    Pancho? Der Typ hat mir allen Ernstes eine Geschichte über ein Pferd namens PANCHO erzählt?

Freitag, 24. September, 21 Uhr, in der Damentoilette vom „Waldorf Astoria“
    Sie findet meinen Nagellack unmöglich .
    Echt wahr. Sie hat ein Riesentheater gemacht, als hätte ich ihr dadurch jede Chance auf eine Mitgliedschaft in diesem dämlichen Club für immer und ewig vermasselt. Sie regt sich mehr über meine Nagellackfarbe auf als darüber, dass unsere Familie seit Jahrhunderten mit einer Lüge lebt. Das war übrigens auch das Erste, was ich angesprochen hab, als ich zu ihr in die Suite kam.
    »Grandmère«, habe ich sofort gesagt. »Du kannst nicht allen Ernstes wie Dad der Meinung sein, dass wir den letzten Wunsch, den Fürstin Amelie Virginie auf ihrem Totenbett geäußert hat, ignorieren sollten!«
    Grandmère verdrehte die Augen. »Nicht schon wieder! Dein Vater hat mir VERSPROCHEN, dass die Sache bis heute wieder vergessen ist.«
    Ja. Mir ist auch schon aufgefallen, dass er auf keinen einzigen meiner Anrufe reagiert hat. Er versucht, mich mit Schweigen zu strafen, genau wie Lilly.
    Na ja, wie Lilly, bevor sie heute Mittag ausgerastet ist.
    »Also wirklich, Amelia«, schnaubte Grandmère. »Du kannst nicht erwarten, dass wir wegen einer Laune einer jungen Fürstin, die schon seit vierhundert Jahren tot ist, unser Leben komplett umkrempeln.«
    »Amelie hat ihren Erlass nicht aus einer Laune heraus geschrieben. Und an unserem Leben würde sich gar nichts ändern«,
sagte ich stur. »Wir würden genauso weiterleben wie bisher. Nur dass wir nicht mehr HERRSCHEN würden. Wir würden das Volk herrschen lassen oder es zumindest selbst ENTSCHEIDEN lassen, von wem es BEHERRSCHT werden will. Und das könnte durchaus Dad sein.«
    »Angenommen, er wäre es NICHT?«, fragte Grandmère. »Wo würden wir dann WOHNEN?«
    »Im Palast natürlich.«
    »Da irrst du dich«, sagte Grandmère. »Der Palast wäre dann die Residenz des Premierministers, wer auch immer das sein würde. Glaubst du wirklich, ich lasse zu, dass irgendein POLITIKER in meinen schönen Palast einzieht? Wahrscheinlich würde er Teppichboden über das Parkett legen lassen. BEIGEFARBENEN Teppichboden!«
    Ich hätte sie am liebsten erwürgt, ganz ehrlich. »So ein Quatsch, Grandmère. Der Premierminister würde… keine Ahnung, wo er wohnen würde, irgendwo anders eben. Wir wären weiterhin die Fürstenfamilie, würden im Palast wohnen und hätten all die repräsentativen Pflichten, die wir jetzt auch haben - wir würden nur nicht HERRSCHEN.«
    Sie winkte ab. »Darauf lässt sich dein Vater niemals ein, also schlag dir die Flausen aus dem Kopf.« Sie stutzte. »Amelia! Was sehe ich da? ROTE NÄGEL? Willst du, dass ich einen Schlaganfall bekomme?«
    Anscheinend liegt ihr wirklich sehr viel daran, dass der Abend heute gut läuft. Sie ist vor lauter Selbstzufriedenheit fast geplatzt, als die Contessa vorhin auf mich zukam und sagte: »Prinzessin Amelia? Meine Güte bist du gewachsen, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben!«
    »Stimmt.« Grandmère warf einen abschätzigen Blick auf Bella Trevannis enormen Babybauch. »Deine Enkelin aber auch.«
    »Es kann jeden Tag so weit sein«, verkündete die Contessa stolz.

    »Habt ihr es schon gehört?«, fragte Bella. »Es wird ein Mädchen!«
    Wir gratulierten ihr beide. Bella sah wirklich glücklich aus - geradezu selig. Sie glühte richtig von innen heraus, so wie man das auch immer über schwangere Frauen sagt.
    René geschieht es echt recht, dass er eine Tochter bekommt. Ha! Er war immer ein widerlicher Aufreißer. Wenn seine eigene Tochter in die Pubertät kommt, erlebt er mal am eigenen Leib, wie sich die Väter der Mädchen gefühlt haben, die er immer angebaggert hat.
    Aber die Contessa ist nicht die Einzige, die Grandmére heute beeindrucken will. Die Crème de la Crème der New Yorker Gesellschaft ist hier versammelt - na ja, zumindest der weibliche Teil. Männer sind bei Veranstaltungen von Domina Rei nicht zugelassen, nur beim Jahresball, aber der ist heute ja nicht. Gerade hab ich Cher gesehen, die, hinter einer
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher