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Peinlich peinlich Prinzessin

Titel: Peinlich peinlich Prinzessin
Autoren: Meg Cabot
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Topfpalme versteckt, ihr Lipgloss aufgefrischt hat. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass die Frau, die in der Kabine neben mir gerade ihre Stumpfhose hochzieht, Hillary Clinton ist.
    Ich verstehe sie ja. Ich verstehe wirklich, warum Grandmère gern zu diesen Frauen gehören würde. Sie sind alle wahnsinnig einflussreich - und noch dazu überraschend nett. Lanas Mutter hat mich total herzlich begrüßt, als ich ankam. Irgendwie wirkte sie gar nicht wie eine Frau, die klammheimlich das geliebte Pony ihrer Tochter verkaufen würde, ohne ihr eine Chance zu geben, sich zu verabschieden. Sie schüttelte mir die Hand und sagte mir, dass ich für viele Mädchen auf der ganzen Welt ein großes Vorbild sei. Und dann hat sie noch gesagt, sie wünschte, ihre eigene Tochter wäre so vernünftig wie ich.
    Lana, die neben ihrer Mutter stand, kicherte in ihre Chiffonstola.
    Aber sie war nicht sauer auf mich. Kurz darauf hat sie mich am Arm gepackt und gesagt: »Guck mal, die haben einen
Schokoladenbrunnen am Buffet und es ist sogar Diät-Schokolade!« Als wir außerhalb der Hörweite von ihrer Mutter und Grandmère waren, flüsterte sie: »Außerdem sind die Kellner ja wohl ultraheiß, oder?«
    Ich glaub, ich bin gleich dran mit meiner Rede. Grandmère hat mich in der Limousine auf der Fahrt hierher gezwungen, sie ihr zur Übung laut vorzulesen. Ich hab ihr noch mal gesagt, dass sie viel zu langweilig ist, um irgendjemanden zu beeindrucken, geschweige denn zu inspirieren. Aber sie beharrt darauf, dass Abwasserwirtschaft genau das Thema sei, das die Frauen von Domina Rei am meisten interessiere.
    Klar. Ich bin mir sicher, dass sich Beverly Bellerieve, die Moderatorin von TwentyFour/Seven , brennend für die Kanalisationsprobleme von Genovia interessiert. Vorhin bin ich ihr in der Lobby begegnet, und sie hat mich angestrahlt und gesagt: »Ach, hallo, Mia! Du bist aber groß geworden!« Wahrscheinlich erinnert sie sich noch an mich, weil sie mich in der Neunten mal interviewt und …
    O Gott.
    O MEIN GOTT.
    Mir ist gerade was eingefallen, aber nein. Nein, das KANN er nicht gemeint haben, als er gesagt hat … Er kann UNMÖGLICH … Aber …
    Sekunde mal. Er hat gesagt, ich soll nicht wie Pancho sein, sondern tun, was Fürstin Amelie getan hätte. Sie wollte, dass Genovia eine Demokratie wird.
    Nur dass keiner das weiß.
    Falsch. Es gibt jemanden, der es weiß.
    Mich.
    Und jetzt ist der Moment gekommen, in dem ich die einmalige Chance hab, dieses Wissen an zweitausend erfolgreiche Geschäftsfrauen weiterzugeben.
    Unter anderem an Beverly Bellerieve, die eine der meistgesehenen Fernsehsendungen des Landes moderiert.

    Nein, das geht nicht. Das wäre … das wäre … das würde mich UMBRINGEN.
    Andererseits … dann könnte mir definitiv keiner vorwerfen, ich wäre wie Pancho.
    Aber kann ich Dad das antun? Und Grandmère?
    Na ja, Grandmère ist eigentlich egal, aber Dad … kann ich ihm das wirklich antun?
    Oh nein, ich höre Grandmères Stimme - sie kommt mich holen. Es ist so weit.
    Hilfe! Ich bin noch nicht so weit. Ich weiß nicht, was ich machen soll! Jemand muss mir sagen, was ich machen soll!
    O Gott.
    Ich glaub, das hat mir schon jemand gesagt. Jemand, der - oder die - schon seit vierhundert Jahren tot ist.
    PRINZESSIN LÄSST BOMBE PLATZEN
    (zur sofortigen Veröffentlichung)
     
    Erst kürzlich machte sie Schlagzeilen, als im Chemiesaal der Albert-Einstein-Schule ein Glaskolben mit Nitrostärke explodierte und sie zusammen mit zwei weiteren Schülern (darunter auch ihr - wie man munkelt - neuer »Begleiter« John Paul Reynolds-Abernathy IV.) leicht verletzt in die Notaufnahme eingeliefert wurde. Am heutigen Abend hat Prinzessin Mia von Genovia jedoch eine Bombe der ganz anderen Art platzen lassen: Aus einem erst kürzlich entdeckten, vierhundert Jahre alten Dokument geht hervor, dass Genovia in Wirklichkeit eine konstitutionelle und keine absolutistische Monarchie ist!
    Der kleine Unterschied ist entscheidend. In einer absoluten Monarchie ist der Herrscher - im Falle Genovias
also Mias Vater, Fürst Artur Christoff Phillipe Gerard Grimaldi Renaldo - durch Gottes Gnaden dazu bestimmt, über Land und Leute zu herrschen. In einer konstitutionellen Monarchie erfüllt er dagegen nur repräsentative Aufgaben (z. B. wie die Königin von England), während sämtliche politischen Entscheidungen von einem durch das Volk gewählten Staatsoberhaupt getroffen werden, dem in der Regel ein ebenfalls durch das Volk gewähltes (und nicht, wie es
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