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Peinlich peinlich Prinzessin

Titel: Peinlich peinlich Prinzessin
Autoren: Meg Cabot
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registrierte es erst, als sie mir auf die Schulter klopften und sagten: »Nimm das nicht so ernst, Mia, sie hat es nicht so gemeint.« Und: »Sie ist bloß neidisch auf dich, das war sie schon immer.« Und: »Niemand nutzt dich aus, Mia. Weil, ganz ehrlich, du hast nichts, was ich will.« (Das kam von Lana, und ich weiß, dass sie es nur nett meinte.)
    Sie wollten alle bloß nett sein und mich trösten.
    Aber es war zu spät. Dass Lilly mich so komplett und vollständig runtergemacht hatte - in aller Öffentlichkeit -, brach mir das Rückgrat. Nicht zu vergessen die Tatsache, dass Lilly - ausgerechnet Lilly! - hinter der bescheuerten Website steckt.
    Ich glaub, ich habe es die ganze Zeit geahnt.
    Aber es aus ihrem eigenen Mund zu hören … als wäre sie so stolz darauf, dass sie es mir unbedingt mitteilen wollte …
    Ich hab es nicht mehr ausgehalten. Ich bin geflohen. Auch wenn ich weiß, dass ich damit nur bewiesen hab, wie recht Lilly damit hatte, mich ein jammerndes Opfer zu nennen.
    Aber ich musste einfach allein sein.
    Und deshalb sitze ich jetzt hier im Treppenhaus im dritten Stock, wo nie jemand hinkommt, weil es von hier aus nur aufs Dach hinausgeht, und selbst das nicht, weil die Tür abgeschlossen ist.
    Niemand außer Lilly und mir kommt her … Früher haben wir uns jedenfalls immer hier verkrochen, wenn irgendwas Schlimmes passiert war. Lars steht unten an der Treppe und hält Wache, damit keiner hochkommt. Ich hab das Gefühl, dass er sich richtig Sorgen um mich macht. Gerade hat er raufgerufen: »Prinzessin, soll ich Ihre Mutter anrufen?«
    »Danke, nicht nötig.«

    »Dann vielleicht Ihren Vater?«
    »Nein. Niemanden!«
    Er sah ein bisschen überrascht aus, weil ich es so laut und energisch geschrien hab, aber ich hatte Angst, dass er als Nächstes vorschlägt, Dr. G. Stöhrt anzurufen.
    Zum Glück hat er bloß genickt und gesagt: »Na gut. Wenn Sie sich sicher sind …«
    Absolut sicher sogar. Ich hab ihm gesagt, dass ich nur einen Moment lang allein sein muss und gleich wieder runterkomme … Jetzt ist aber schon eine Viertelstunde vergangen, und ich hab nicht das Gefühl, dass meine Tränen bald versiegen werden. Ich verstehe … ich verstehe einfach nicht, wie sie so was zu mir sagen konnte. Nach allem, was wir gemeinsam erlebt und durchgemacht haben? Wie konnte sie solche Gemeinheiten ins Netz stellen? Wie kann sie nur so … grausam sein?
    Oh nein, ich höre Schritte! Lars hat jemanden raufgelassen. WIESO, LARS? WIESO????? Ich hab dir doch gesagt …

Freitag, 24. September, T&B
    O Gott, das eben, das war voll …
    … krass. Echt wahr. Das ist das einzige Wort, das mir einfällt, um es zu beschreiben.
    Kein Wunder, dass Ms Martinez an meinen Fähigkeiten zweifelt, jemals eine erfolgreiche Schriftstellerin oder Journalistin zu werden.
    Aber wie soll ich es sonst beschreiben? Es war einfach … KRASS.
    Was hat Lars sich dabei GEDACHT? Ich hab ihm gesagt, dass er NIEMANDEN hochlassen soll. Außer Mrs Gupta oder irgendwelche Lehrer natürlich.
    Wieso hat er bei Boris eine Ausnahme gemacht?
    Ich hörte Schritte auf der Treppe und in der nächsten Sekunde stand Boris vor mir. Er war ganz außer Atem, als wäre er gerannt.
    Zuerst hatte ich Angst, er würde mir gestehen, dass er sich auch in mich verliebt hat. (Na ja, wenn man plötzlich einen Busen hat, geschehen die merkwürdigsten Sachen.)
    Aber er hat bloß gesagt: »Da bist du! Ich hab dich überall gesucht. Ich darf es dir eigentlich nicht sagen, aber es stimmt gar nicht.«
    »WAS stimmt nicht?«, hab ich ihn total verwirrt gefragt.
    »Was Lilly gerade gesagt hat«, antwortete er. »Dass Michael dich satthatte. Ich kann dir nicht sagen, wieso ich das weiß, aber ich weiß es.«

    Ich lächelte. Obwohl ich total unglücklich und verzweifelt war, konnte ich nicht anders. Tina hat so ein Glück mit Boris. Echt wahr. Sie hat den tollsten Freund der ganzen Welt.
    Zum Glück weiß sie es auch.
    »Danke, Boris.« Ich versuchte, mir mit meinem Ärmel die Tränen wegzuwischen, damit ich nicht ganz so durchgedreht aussah, wie ich bestimmt aussah. »Echt süß, dass du das sagst.«
    »Es ist nicht süß«, sagte Boris ernst und rang immer noch nach Luft, weil er überall herumgerannt war, um mich zu suchen. »Es ist wahr. Und du solltest ihm mal zurückschreiben.«
    Ich blinzelte ihn verwirrt an. »W-was? Wem zurückschreiben?«
    »Michael«, sagte Boris. »Er hat dir doch gemailt, oder?«
    »Stimmt«, sagte ich erstaunt. »Aber woher …«
    »Du solltest
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