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Peeling und Poker (Aargauer Kriminalromane) (German Edition)

Peeling und Poker (Aargauer Kriminalromane) (German Edition)

Titel: Peeling und Poker (Aargauer Kriminalromane) (German Edition)
Autoren: Ursula Reist
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geliebten Kater regelmässig füttern und streicheln.“
    „Warum hat sie nicht gekündigt? Sie hätte doch sicher eine andere Stelle gefunden.“
    „Vermutlich schon, aber sie fühlte sich sehr stark für die Mitarbeiter verantwortlich, die, wie sie einmal sagte, in diesem unmoralischen Umfeld ihr Geld verdienen müssten. Ich schloss aus dieser Bemerkung, dass sich ihre Identifikation mit dem Glücksspiel in Grenzen hielt, dass sie aber trotzdem dem Casino gegenüber irgendeine Verpflichtung fühlte.“
    Nick drehte nachdenklich am Stiel seines Glases. „Könnte passen“, murmelte er, „wäre möglich.“
    „Sag mal, warum willst du so viel wissen über Frau Fuchs? Ist Sybille Senn nicht mehr deine Hauptverdächtige?“
    „Ich weiss es noch nicht, Marina, ich muss nachdenken. Peter Pfister hat heute rein zufällig, vermutlich aus Unachtsamkeit, die Überwachungsvideos aus der Parkgarage vom 1. November angeschaut, das war ein paar Tage vor dem Mord. Darauf sieht man Elena Fuchs, die ihr Auto neben dem Wagen von Truninger parkt – vorwärts, im Gegensatz zu seinem Cherokee Chief, der in Fluchtrichtung steht. Beim Aussteigen sieht sie etwas, kauert vor dem linken hinteren Kotflügel seines Wagens nieder und berührt ihn. Sie steht wieder auf, gibt dem Kotflügel einen wütenden Tritt und verschwindet durch die Eingangstüre.“
    „Und, habt ihr an seinem Wagen etwas gefunden?“
    Er nickte. „Blut und Haare, aber eindeutig solche von einem Tier.“
    Sie schauten sich an und sagten gleichzeitig: „Der Kater.“

Montag, 26. November 2007
     

    „Scheisse, Scheisse, Scheisse!“ Angela und Pfister starrten ihren Chef an: er fluchte selten so laut, also musste die Lage sehr ernst sein. Er schmiss den Telefonhörer hin und stand so abrupt auf, dass sein Stuhl bis an die Wand zurückrollte. „Der Vogel ist ausgeflogen, in die Ferien nach Teneriffa. Die Sekretärin sagt, sie habe alle Termine für diese Woche absagen müssen.“
    Mit raschen Schritten ging er auf die Türe zu. „Peter, du besorgst uns einen Durchsuchungsbefehl für die Wohnung von Frau Fuchs. Es besteht Verdunkelungsgefahr, geflüchtet ist sie schon. Angela, du recherchierst weiter über sie und ihre Familie. Ich muss wissen, ob mir der Chef eine schnelle und unbürokratische Verbindung zur spanischen Polizei herstellen kann.“ Kaum war er draussen, streckte er seinen Kopf wieder durch die Tür. „Und kein Sterbenswörtchen zu niemandem, verstanden?“
    „Sag mal, was ist hier eigentlich los?“ fragte Peter Pfister seine Kollegin. „Verdächtigt er jetzt plötzlich die Fuchs, nur weil sie einer Autotüre einen Tritt versetzt hat? Vermutlich haben ihre Zehen dabei mehr gelitten als das Blech.“
    Angela starrte auf ihren Bildschirm. „Ich glaube, da ist noch mehr. Ich bin gerade dabei, ihre Vergangenheit zu durchleuchten, aber viel finde ich nicht. Wir wissen, dass sie das Medizinstudium nach sechs Semestern abgebrochen hat, weil sie zwei Mal durch die Vorprüfung gefallen ist. Hier finde ich, dass sie seit 1996 Mitglied der Basler Gesellschaft für Personalfragen ist und dass sie letztes Jahr vor angehenden Sozialarbeitern einen Vortrag gehalten hat zum Thema Früherkennung der Spielsucht. Ich habe keine Ahnung, wo sie aufgewachsen ist, oder wer ihre Eltern waren.“
    „Das kann ich mit meinen altmodischen Methoden herausfinden, Angela: ich kenne den Gemeindeschreiber von Küttigen“, schmunzelte Pfister und wählte eine Nummer. Nach fünf Minuten wedelte er mit einem Zettel vor ihrer Nase herum: „Geburtsort und -datum unserer schönen Helene, Namen, Vornamen und Geburtsdatum der Eltern, Todesdatum des Vaters, heutige Adresse der Mutter. Und alles ganz ohne Computer!“ Zufrieden grinsend ging er zurück an seinen Schreibtisch und kümmerte sich um die Genehmigung für die Durchsuchung. Angela tippte weiter, telefonierte kurz mit je einem Kollegen der Kantonspolizei Thurgau und Zürich, vertiefte sich wieder in das, was sie auf ihrem Bildschirm sah. Plötzlich hörte Pfister ein „Bingo!“ aus ihrer Ecke, sie klatschte in die Hände.
    In diesem Moment kam Nick herein, zusammen mit dem Chef der Kriminalpolizei, Gody Kyburz. „Gut, das klingt nach greifbaren Resultaten, Angela“, sagte Nick mit gereizter Stimme. „In zwei Minuten machen wir eine Lagebesprechung, bitte bringt alle eure neusten Informationen und Erkenntnisse mit.“
    Nick machte Kaffee für alle und sie versammelten sich am Besprechungstisch. Pfister telefonierte
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