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Peeling und Poker (Aargauer Kriminalromane) (German Edition)

Peeling und Poker (Aargauer Kriminalromane) (German Edition)

Titel: Peeling und Poker (Aargauer Kriminalromane) (German Edition)
Autoren: Ursula Reist
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eindringen muss, damit der Tod eintritt. Natürlich trägt sie Handschuhe. Sie lässt ihn liegen, packt in aller Ruhe ihre Sachen zusammen und fährt nach Hause. Ihr Parkplatz in der Garage blieb den ganzen Tag leer, wir wissen nicht, ob sie mit Bus oder Taxi unterwegs war, oder ob ihr Wagen woanders geparkt war.“
    Gody Kyburz runzelte die Stirn, schüttelte den Kopf und schaute in die Runde. „Es könnte sehr wohl so gewesen sein, aber wir haben keinen einzigen Beweis für eure Theorie. Wir haben auch keine Beweise dafür, dass Sybille Senn Truninger getötet hat. Für Elena Fuchs als Mörderin spricht, dass sie ein deutliches Motiv hat, oder sogar zwei. Für Sybille Senn spricht, dass sie erstens ebenfalls ein Motiv hatte, zweitens in schlechter psychischer Verfassung war und sich drittens nachher selbst umbrachte. Beides wären Indizienprozesse, und der eine erübrigt sich sowieso, weil die Verdächtige nicht mehr lebt. Auf dieser Basis können wir die Rechtshilfe aus Spanien gleich vergessen, Nick, die müssen konkrete Beweise haben, sonst bewegt sich dort unten nichts. Wenn ihr nichts Handfesteres findet, könnt ihr Frau Fuchs vernehmen, sobald sie aus Teneriffa zurückgekehrt ist, und nicht früher. Tut mir Leid – auf Wiedersehen, Herrschaften, und gutes Gelingen.“
    „Du wärst wohl gerne für ein paar Tage auf die Kanaren geflogen, nicht wahr?“ sagte Pfister schadenfroh, als Kyburz ausser Hörweite war.
    „Sei still, du Stänkerer“, antwortete Angela, „und lass deine Sprüche. Wir brauchen konstruktive Ideen, und zwar subito.“ Zu Nick gewandt: „Ich überprüfe die Kreditkarten von Fuchs, und überhaupt ihre Finanzen. Vielleicht bringt uns das irgendwie weiter.“
    „Tu das. Und besorge mir auch die Handy-Nummer, ich will mit ihr sprechen. Jetzt brauche ich frische Luft, um mir das weitere Vorgehen zu überlegen, bin in einer Stunde wieder da.“ Er nahm seine Jacke und schlug die Tür hinter sich zu.
    Peter Pfister holte Atem. „Sag jetzt nichts“, unterbrach Angela ihren Kollegen, „wir haben ein Problem, Nick ist verantwortlich, und da ist seine schlechte Laune kein Wunder. Du fragst bitte bei den Kreditkartenfirmen nach, ich übernehme die Bank.“ Sie griff zum Telefon.
    Pfister grummelte vor sich hin, liess sich dann aber von der Dringlichkeit in Angelas Stimme überzeugen und fand schnell heraus, dass Elena Fuchs am Samstagabend mit ihrer Visakarte übers Internet einen Flug mit Air Berlin gebucht und bezahlt hatte. Die Fluggesellschaft wollte ihm zuerst keine Auskunft geben; er faxte den Durchsuchungsbefehl und erhielt daraufhin die Information, dass Elena Fuchs den Flug AB 2082 nach Teneriffa gebucht hatte, Abflug heute Vormittag um halb zehn Uhr. Einen Rückflug hatte sie nicht reserviert.
    Nick war immer noch niedergeschlagen, als er gegen Mittag ins Büro zurück kam, aber die Resultate der Recherchen seiner Mitarbeiter liessen ihn aufhorchen. Angela berichtete, Elena Fuchs habe vor achtzehn Monaten eine Wohnung gekauft in einem Hotelkomplex in Playa de las Américas. „Ein schweizerisch-spanisches Immobilienbüro hat den Kauf abgewickelt, die Bezahlung erfolgte elektronisch über die Kantonalbank. Sie brauchte keinen Kredit, und wisst ihr, warum sie die hundertfünfzigtausend Euro einfach so hinblättern konnte? Im Februar 2006 gewann sie in der Lotterie Euromillions einen Betrag von sage und schreibe zweieinhalb Millionen Euro. Gemäss ihrer Beraterin bei der Bank hat sie alles schön brav versteuert und das Geld auf einem Sparkonto deponiert. Bisher hat sie sich nicht davon abbringen lassen, obwohl der Zins ziemlich mager ist.“
    „Dafür ist das Geld dort sicher und kann von der Bank nicht verspekuliert werden“, meinte Pfister, „ich würde es genau gleich machen.“ Schön wärs, dachte er wehmütig.
    „Das heisst Folgendes, meine Lieben: unsere ehemals graue Maus hat getan, was sie tun musste, und sich anschliessend nach Spanien abgesetzt. Wenn sie ihr Vermögen richtig investiert, oder wenn sie sparsam genug ist, kann sie ewig auf der Insel bleiben. Sie ist klüger als ich dachte. Gib mir ihre Handynummer, Angela.“
    „Wenn sie wirklich so klug ist, hat sie ihr Handy ausgeschaltet“, brummte Pfister. „Und überhaupt sitzt sie vermutlich immer noch im Flugzeug.“
    „Genau das hoffe ich“, antwortete Nick. „Ich will ihr eine Nachricht hinterlassen; dann werden wir sehen, ob und wann sie zurückruft.“
    Er wählte die Nummer, Angela und Pfister hörten
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