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Peeling und Poker (Aargauer Kriminalromane) (German Edition)

Peeling und Poker (Aargauer Kriminalromane) (German Edition)

Titel: Peeling und Poker (Aargauer Kriminalromane) (German Edition)
Autoren: Ursula Reist
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nach Aarau fuhren.
    „Weil sich die Gelegenheit ergab, uns umzuschauen, ohne gleich den Ruf von Elena Fuchs in ihrem Dorf zu ruinieren. Solange wir keine stichhaltigen Argumente, geschweige denn Fakten haben, warten wir ab. Ich will zuerst mit ihr reden, ob per Telefon oder von Angesicht zu Angesicht.“
    „Willst du etwa doch nach Teneriffa fliegen?“
    „Nein, natürlich nicht, du hast gehört, was Gody Kyburz gesagt hat. Und im Jagdgebiet der Policía Naçional werde ich sicher nicht auf eigene Faust wildern. Nein, aber vielleicht ruft sie mich ja nicht an, und dann müssen wir warten, bis sie wieder hier ist.“ Nick seufzte. „Und das könnte dauern, wenn mich nicht alles täuscht. Oder glaubst du wirklich, sie gönnt sich nur einen spontanen Urlaub und plant einen Umzug in die Altstadt?“
    „Vielleicht, vielleicht auch nicht.“ Angela bog nach links Richtung Einkaufszentrum und Polizeikommando ab. „Mir ist nur aufgefallen, dass sie nicht viel mitgenommen hat – in ihrer Wohnung, in ihrem Kleiderschrank, in ihrem Bad sieht es so aus, als ob sie wirklich nur für ein paar Tage weg wäre. Entweder hat sie ihren Abgang ganz kühl kalkuliert, oder sie sitzt am Montagmorgen wieder an ihrem Arbeitsplatz und ist unschuldig.“ Sie parkte ihren Wagen in der Polizeigarage. „Auf jeden Fall macht sie sich verdächtig, wenn sie nicht bald anruft.“

    *

    Im dritten Stock hörten sie Peter Pfisters lautes Lachen. Er stand mit einem uniformierten Kollegen vor der Getränkemaschine und erzählte Witze. „Kennst du den? Ein Türke, ein Serbe und ein Albaner sitzen in einem Auto. Wer fährt?“
    Nick packte ihn unsanft beim Arm. „Pfister, ich warne dich ein letztes Mal. Noch eine einzige rassistische Bemerkung und ich beschwere mich beim Chef und bei der Gewerkschaft, und zwar schriftlich mit einem Rapport. Dann hast du bis zur Pensionierung nichts mehr zu lachen. Und jetzt ab ins Büro, aber presto, es gibt zu tun.“
    „Schon gut, Chef, ich komme ja.“ Zu seinem Kollegen gewandt und so, dass es alle hören konnten, raunte er „Der Polizist, natürlich!“, grinste, zuckte mit den Schultern und folgte Nick und Angela. Trotzig setzte er sich hinter seinen Schreibtisch und vertiefte sich in seine Akten. Wenn man etwas von ihm wollte, konnte man ihn höflich fragen; freiwillig würde er heute keine Informationen heraus rücken. Anderseits war er natürlich neugierig und hätte zu gerne gewusst, was die beiden in der Wohnung von Fuchs gefunden hatten. Er brauchte nicht lange zu warten; Nick rief nach ein paar Minuten zur Besprechung.
    „Peter, etwas Neues?“
    „Wie man es nimmt.“ Er konnte genau so kurz angebunden sein.
    „Was heisst das?“ Nick unterdrückte seine Ungeduld, aber es fiel ihm schwer.
    „Ach, es ist nicht wirklich etwas Neues, es entspricht nur den Erwartungen.“ Pfister sah, wie die Lippen seines Chefs schmal wurden. Es war Zeit, das Spielchen abzubrechen, sonst könnten die Konsequenzen schmerzhaft sein. „Also, die Frau Fuchs hat angerufen.“
    „Wann?“ Nicks Stimme konnte sehr laut sein.
    „Kurz vor fünfzehn Uhr, genau genommen um 14 Uhr 53.“ Pause.
    „Und wärst du so nett uns mitzuteilen, was Frau Fuchs gesagt hat?“ Jetzt war die Stimme des Chefs bedrohlich leise.
    „Sie hat sich dafür entschuldigt, dass sie nicht früher anrief. Ihr Flug nach Teneriffa sei verspätet gewesen, und sie hätte eben erst das Handy wieder eingeschaltet. Sie sei ab sofort wieder erreichbar, du sollst sie anrufen.“
    Die Luft entwich hörbar aus Nicks Lungen, er wechselte einen Blick mit Angela. „Du erzählst Peter, was wir herausgefunden haben, und ich hole mir einen Kaffee. Dann rufe ich in Anwesenheit von euch beiden Frau Fuchs an.“
    Angela brachte ihren Kollegen auf den neusten Stand. Er enthielt sich eines Kommentars; was auch immer er sagte würde die Stimmung nicht verbessern.
    „Da wir das Gespräch nicht elektronisch aufzeichnen dürfen, stenografierst du mit, Peter. Ich schalte den Lautsprecher ein, und ihr seid bitte mucksmäuschenstill.“ Er wählte die Nummer.
    „Baumgarten, guten Tag Frau Fuchs.“
    „Hallo Herr Baumgarten, ich habe schon versucht, Sie zu erreichen. Sie haben eine eher seltsame Nachricht auf meiner Combox hinterlassen.“
    „Warum seltsam?“
    „Sie sagten, Sie wollten sich bei mir umsehen – heisst das in meinem Büro, oder bei mir zuhause? Suchen Sie etwas Bestimmtes? Vielleicht kann ich Ihnen sagen, wo Sie es finden, wenn ich weiss was es
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