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Pearls of Passion - Tabuloses Spiel

Pearls of Passion - Tabuloses Spiel

Titel: Pearls of Passion - Tabuloses Spiel
Autoren: Alison Tyler
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wieder desinteressiert in sein Buch. Er las dort in aller Seelenruhe, umgeben von einigen der größten Dildos, die ich jemals gesehen hatte.
    Er passte gut in das Ambiente: blaue zu Spitzen gegelte Haare und Tribal-Tattoos auf den Oberarmen. Ich versuchte, so unbeteiligt wie möglich auszusehen, als würde ich jeden Tag Dutzende solcher Läden aufsuchen, aber es gelang mir nicht, meine Aufregung zu verbergen. Ich wollte jedes Regal durchstöbern. Ich wollte jedes dieser Spielzeuge berühren. Ich wollte Jules.
    „Haben Sie Handschellen?“, fragte ich und wollte meiner Stimme einen unbeteiligten Klang geben, doch das, was herauskam, hatte verdächtige Ähnlichkeit mit dem Quieken von Minnie Maus auf Helium. In der Tonlage konnten mich wohl nur noch Hunde hören.
    „Mit Fellüberzug? Flexible Anpassung? Oder welche für den Single-Spaß?“ Er hätte auch einfach verschiedene Unterwäschemarken herunterbeten können, ich hätte keinen Unterschied bemerkt. Seine Stimme klang völlig neutral.
    Ich hatte nicht gewusst, dass es so viele unterschiedliche Arten von Handschellen gab. Jetzt wünschte ich mir, ich hätte beim Lesen von Sonias Tagebuch besser aufgepasst. Hatte sie beschrieben, was genau Jules von ihr gewollt hatte? Nein, alles, was sie aufgeschrieben hatte, war das Wort „Handschellen“ gewesen.
    „Was bedeutet ‘für den Single-Spaß’?“
    Jetzt glomm so etwas wie Neugierde im Blick des Verkäufers auf, und er legte das Buch zur Seite. Die Linie seiner Augen hatte er mit schwarzem Kajal nachgezogen, der verwischt und verschmiert war. „Kannst du dir das nicht denken?“ Er deutete mit dem Kinn auf meinen Pullover mit dem Logo der Universität darauf. „Eine kleine Studentin, wie du es bist?“
    „Ich meine, wie funktionieren sie genau?“ Ich versuchte, wie ein Reporter bei der Detailrecherche zu klingen. Diese Informationen waren nicht für mich. Ich sammelte einfach nur die letzten Details für einen Artikel bei … bei …
    „Eis im Schloss. Wenn das Eis schmilzt, öffnet sich das Schloss automatisch. Damit kannst du dich selbst für ein, zwei oder drei Stunden fesseln. Kommt drauf an, wie viel Wasser du ins Schloss gießt und wie lange du gefesselt bleiben willst.“ Er taxierte mich. „Aber bist du sicher, dass du keinen findest, der dich gerne ans Bett fesselt?“ Er fand mich offensichtlich immer attraktiver, je länger das Gespräch dauerte.
    „Woher wollen Sie wissen, ob die Handschellen für mich sind?“ Sollte ich wirklich die alte Ausrede über die Hausarbeit, für die man recherchiert, hervorzaubern? Vielleicht eine Arbeit über das Thema „Fesselzubehör des 21. Jahrhunderts“? Oder konnte ich es auf einen verdorbenen Arbeitskollegen schieben? Oder vielleicht auf eine verschlagene kaffeegetränkte Studentin, die das Tagebuch ihrer Mitbewohnerin gelesen hatte …
    Er grinste.
    „Ich meine, was macht Sie so sicher, dass ich nicht irgendwen fesseln will?“ Genau, weil mir der Stempel der professionellen Domina auf der Stirn prangte. Was erzählte ich da eigentlich? Warum redete ich überhaupt mit diesem Kerl?
    „Du hast diesen besonderen Blick“, sagte er. Ich musste an Sonia denken. Die meisten Männer glaubten, sie hätte diesen besonderen Blick an sich. Was meinte er in meinem Fall damit? „Wie eine Novizin, eine Anfängerin, ein kleines naives Mädchen“, fuhr er fort, als hätte er meine Gedanken gelesen.
    „Was lesen Sie grade“, fragte ich mit einem sarkastischen Unterton. „Rogets Thesaurus?“
    „Man muss nicht zur Uni gehen, um ein dickes Wörterbuch besitzen zu dürfen.“
    „Geben Sie mir von jeder Sorte eine Handschelle“, sagte ich und spürte, wie Ärger in mir aufstieg. „Fellbezogen, mit flexibler Anpassung und die für Singles. Ich will sie alle.“
    Wollte ich das wirklich? Nein. Aber ich wollte auch nicht mit leeren Händen aus dem Laden spazieren. Das Grinsen wich nicht aus dem Gesicht des Verkäufers, während er meine Einkäufe in die Kasse eintippte. Als er mir das Wechselgeld gab, drückte er mir auch eine Karte des Ladens in die Hand. „Wenn du niemanden findest, der dich fesselt, ruf mich einfach an, Engelchen.“
    Ich schaffte es nicht einmal bis nach Hause; ich musste vorher schon kommen. Ich lenkte den Wagen auf den Parkplatz des nächsten Supermarkts und schob die Hand in meine Jeans. Mein Verlangen war so übermächtig, dass es mir egal war, ob mich jemand dabei sah oder nicht. Scheiß auf das Vorspiel; ich presste die Finger auf meine
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