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Pearls of Passion - Tabuloses Spiel

Pearls of Passion - Tabuloses Spiel

Titel: Pearls of Passion - Tabuloses Spiel
Autoren: Alison Tyler
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…“ Sie hatte gezögert. „Willst du gefesselt werden oder fesseln?“

Es ist kein Zufall, oder? Du hast mein Tagebuch gelesen. Du hast gelesen, was er gesagt hatte. Du wusstest, was er getan hatte.
    Die Schuld schnürte mir die Kehle zu. Ich zitterte am ganzen Körper.
    Aber ich bin Dir nicht böse, Kate. Weil die letzte Nacht mit Eleanor die beste war, die ich je hatte. Der beste Sex überhaupt.
    Nun lächelte ich.
    Ah, und noch was – denkst Du, wir können uns mal Deine Handschellen ausleihen?
    Ich legte Sonias Tagebuch weg und holte die Leoparden-Plüschhandschellen aus der Schublade. Die werden ihr wohl am besten gefallen, dachte ich. Sie passten zu ihrem Stil. Ich legte die Handschellen, den passenden Schlüssel und das Tagebuch auf Sonias Bett. Dann sah ich auf die Uhr. Jules hatte gesagt, ich solle nach der Arbeit zu ihm kommen. Vielleicht hätte ich mich doch noch umziehen sollen – mich zu jemandem machen, der ich nicht war. Wie in den Märchen, die ich als Kind gelesen hatte. Aber ich hatte keine gute Fee, die mir beistand.
    Also ging ich als ich selbst zu Jules Apartment.
    Jules erwartete mich auf der Veranda vor dem Haus, ein Bier in der Hand. Ich bekam kaum ein Wort heraus, als er mir die Tür öffnete. Ich brachte ein schwaches Hallo hervor, doch es ging im Fahrlärm eines vorbeirumpelnden LKWs unter, und ich versuchte es nicht noch einmal. Jules wartete wie ein Gentleman, bis ich eingetreten war, und folgte mir ins Haus. War ich wirklich hier? Geschah das tatsächlich? Ich drehte mich um und sah ihn an. Er lächelte, als könnte er meine Gedanken lesen. Aber das war unmöglich. Es konnte nicht sein, dass er wusste, wie oft ich an ihn gedacht und mir schmutzige Dinge vorgestellt hatte, die er mit mir tat.
    Er stellte sein Bier auf einem kleinen Tisch im Eingangsbereich seiner Wohnung ab. Ich ließ meine Tasche auf den Boden gleiten. Wir sahen uns lange an, und ich fragte mich schon, ob der Moment nun ins Lächerliche kippen würde, oder ob es einfach werden würde.
    „Hier entlang.“
    Also einfach. Ich ließ mich in sein Schlafzimmer führen. Ich dachte an Sonia und ihre aufgebrachte Reaktion auf den Vorschlag, den er ihr in diesem Raum gemacht hatte. Ich war ganz anders als sie – willig, nachgiebig und verzweifelt.
    „Du schaust in den Spiegel“, sagte er, als wir im Schlafzimmer angekommen waren, „aber du siehst die Wahrheit nicht.“
    „Was meinst du damit?“ Das Zimmer war vollkommen weiß. Weiße Wände, weiße Möbel. Aber auf dem Bett lag ein schwarzes Laken, und an der Wand hingen Schwarz-Weiß-Fotografien. Ich spürte ein aufgeregtes Ziehen im Magen, als ich einige davon wiedererkannte – die gleichen hingen auch bei mir.
    „Du siehst sie nicht. Kannst es nicht. Sonst würdest du dich nicht so verhalten, wie du es tust.“ Um seinen Worten mehr Ausdruck zu verleihen, drehte er mich um, sodass ich in einen ovalen Spiegel sah, der über seinem Bett hing. Er hob mein Kinn an. Ich schloss die Augen. Sein Mund streifte mein Ohr, als er sagte: „Gehorche mir. Würde ich wollen, dass du nichts siehst, hätte ich dir eine Augenbinde angelegt.“
    Seine Worte ließen mich sofort nass werden. Wusste er es? Konnte er es wissen?
    Ich saugte an meiner Unterlippe und biss darauf. Ich wünschte mir, ich könnte so gut mit Worten umgehen wie Sonia. Ich wollte meine Wünsche in klar verständliche Sätze bringen, sie ihm begreiflich machen. Bereit, mich in einer Diskussion zur Wehr setzen zu können. Ich wollte Jules gar nicht widersprechen, aber ich wollte verstehen und ihm meine … Ängste klarmachen.
    „Ich habe dich während des Kurses beobachtet. Du saugst alles in dich auf, aber du antwortest nie. Dann habe ich es verstanden – es ist alles in dir. Du behältst deine Gefühle für dich, fest verschlossen in deinem Innern. Du willst nichts davon nach außen dringen lassen.“
    „Deswegen willst du mich also fesseln? Damit ich lerne, mich gehen zu lassen?“
    Jules lächelte wieder. Himmel, sein Lächeln ließ meine Knie weich werden.
    „Sieh an, sie lernt schnell. Aber das ist nicht alles, was ich zu tun gedenke, Kate.“
    Hatte er mich schon einmal bei meinem Namen genannt? Auf diese Weise? Außerhalb von meinen Träumen? Ich glaubte nicht. Bisher hatte er mich immer Red genannt. Ich wollte, dass er noch einmal meinen Namen sagte. Bitte, sag noch einmal Kate, bat ich stumm.
    „Was wirst du noch mit mir machen?“ Und wie hatte ich mich selbst in diese Ecke manövriert?
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