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Patterson, James - Alex Cross 03 - Sonne, Mord und Sterne

Titel: Patterson, James - Alex Cross 03 - Sonne, Mord und Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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klopfendem Herzen, einen Kloß im Hals. Diese Verabredung war verrückt gewesen, alles daran war total verrückt, vielleicht gefährlich verrückt. Auf alle Fälle unwiderstehlich verrückt für Sara. Diese Chance, diese Gelegenheit konnte sie sich unmöglich entgehen lassen. Vor allem nicht die Sache . Die Sache, die ihr alles bedeutete.
    Bei der ersten Verabredung hatte Sara keine Ahnung gehabt, wie Sam Harrison aussah. Als er an ihrem Tisch Platz nahm, war sie erstaunt und entzückt zugleich. Sie fand ihn wahnsinnig aufregend.
    Sie hatte ihn schon gesehen, als er das Café betrat, und beobachtet, wie er einen Espresso und Gebäck bestellte. Sie hatte nicht glauben können, dass dieser Traummann Sam Harrison war.
    Das also war der Soldat . Das war ihr potenzieller Partner. Irgendwie passte er in diese Buchhandlung. Er würde überallhin passen. Er sah nicht wie ein Mörder aus – aber sie auch nicht. Er sieht eher wie ein Pilot aus, dachte Sara, während sie ihn musterte. Oder wie ein erfolgreicher Washingtoner Anwalt? Er war knapp über einsachtzig, schlank und sportlich, mit markantem, dennoch weichem Gesicht und strahlenden, klaren blauen Augen. Alles in allem wirkte er sensibel und zartfühlend – gar nicht so, wie Sara erwartet hatte. Sie mochte ihn auf Anhieb. Sie spürte sofort, dass sie beide über die wichtigen Dinge im Leben einer Meinung waren. Dass sie eine Vision teilten.
    »Sie schauen mich an, als hätten Sie einen Schurken erwartet, und jetzt sind Sie erstaunt, dass ich keiner bin«, sagte Sam, als er Sara gegenüber Platz nahm. »Ich bin kein Bösewicht, Sara. Übrigens können Sie Sam zu mir sagen. Eigentlich bin ich ein ziemlich netter Bursche, ehrlich.«
    Nein, Sam war viel mehr als bloß ein netter Bursche. Er war erstaunlich : hochintelligent, stark, selbstbewusst und trotzdem stets um ihre Gefühle besorgt. Und ihrer Sache blind ergeben. Nach der ersten Begegnung hatte Sara sich binnen einer Woche in Sam verliebt. Sie wusste, dass es nicht gut war, aber es war nun mal geschehen. Und jetzt waren sie hier und führten ihr geheimes Leben.
    Und spielten das Spiel über Leben und Tod, während ein Perlhuhn sich langsam am Spieß drehte. Sie lagen vor einem gemütlichen Kaminfeuer und dachten darüber nach, ob sie miteinander schlafen sollten – Sara jedenfalls. Sie fragte sich, ob sie immer mit Sam, mit Jack , zusammen sein wollte. Sie liebte es, wenn er in ihr war.
    »Der nächste Wurf soll entscheiden«, sagte Sam und reichte Sara die Würfel. »Du bist dran. Jeder hatte jetzt sechs Würfe. Die Ehre gehört dir allein, Sara.«
    »Auf ein Neues, hm?«
    »Ja, auf ein Neues.«
    Sara klopfte das Herz bis zum Hals. Sie fühlte das Bumm, Bumm, Bumm in der Brust und hatte den lähmenden Gedanken, dass dieser Wurf praktisch einem Mord gleichkam. Es war, als würde sie in diesem Augenblick den Abzug betätigen.
    Wer würde als Nächster sterben? Alles lag jetzt in ihrer Hand. Wer würde es sein?
    Sie presste die drei Würfel so fest in die Faust, wie sie konnte, schüttelte sie und warf. Sie beobachtete, wie die Würfel kullerten und abrupt liegen blieben, als hätte jemand an unsichtbaren Fäden gezogen. Rasch zählte sie die Augen: Neun .
    Sam nahm den Spielstein und rückte ihn neun Felder vor, neun Fotos.
    Sara starrte auf das Gesicht des nächsten Opfers, der nächsten Berühmtheit, die sterben sollte. Es war eine Frau.
    Es ist für die Sache, sagte sich Sara Rosen, aber das Herz schlug immer noch heftig in ihrer Brust.
    Das nächste Opfer war eine berühmte Frau.
    Washington – die ganze Welt – würde zum zweiten Mal schockiert und empört sein.
8.
    Sampson und ich gingen ins nebelverhangene Herz des Garfield Parks, der an den Anaconda River und den Eisenhower Freeway grenzt und nicht weit von der Sojourner Truth School entfernt ist. Grau ist die Farbe der Wahrheit, dachte ich, als wir in den Bodennebel eintauchten. Immer ist es Grau. Wir machten keinen morgendlichen Waldlauf, sondern gingen zu dem Ort, an dem Shanelle Green ermordet worden war, wo irgendeine Bestie ihr den Schädel eingeschlagen hatte.
    Mehrere Beamte in Uniform, ein Captain und ein weiterer Detective waren am Tatort. Auch etwa ein Dutzend Gaffer waren erschienen. Spürhunde, die man aus Georgia hergebracht hatte, hatten die Suchmannschaft zum Ort des Verbrechens geführt. Von dem grünen Dickicht aus, in dem der Mörder das kleine Mädchen brutal getötet hatte, sah ich die Sechste Straße. Und beinahe auch die Sojourner

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