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Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da

Titel: Patterson, James - Alex Cross 02 - Denn Zum Küssen Sind Sie Da
Autoren: James Patterson
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Schließlich war er anders als andere Massenmörder – er konnte alles fühlen, was er tat. Er konnte Liebe empfinden… unter einem Verlust leiden… und… Er riß sich wütend die Totenmaske ab. Es war alles ihre Schuld. Jetzt mußte er die Rolle wechseln. Er mußte aufhören, Casanova zu sein. Er mußte er selbst sein. Sein jämmerliches anderes Selbst.
7. Kapitel
    Es ist wegen Naomi. Scootchie ist verschwunden, Alex. Wir hielten die angespannteste Notfallkonferenz der Familie Cross in unserer Küche ab, wo solche Konferenzen immer stattgefunden hatten. Nana kochte noch mehr Kaffee und Kräutertee für sich. Ich brachte als erstes die Kinder ins Bett. Dann machte ich eine Flasche Black Jack auf und goß ringsum steife Whiskeys ein.
    Ich erfuhr, daß meine zweiundzwanzigjährige Nichte seit vier Tagen in North Carolina vermißt wurde. Die dortige Polizei hatte so lange gewartet, bis sie unsere Familie in Washington verständigte. Als Polizist fiel es mir schwer, das zu verstehen. Zwei Tage waren in Vermißtenfällen der Durchschnitt. Vier Tage waren unsinnig.
    Naomi Cross studierte an der Duke University Jura. Sie hatte die Zulassung zum Jurastudium geschafft und gehörte zu den Besten ihres Semesters. Sie war der Stolz der ganzen Familie, mich eingeschlossen. Unser Spitzname für sie stammte aus der Zeit, als sie drei oder vier gewesen war. Scootchie. Kuschelchen. Sie kuschelte sich immer so gern an, als sie klein war. Sie liebte das Kuscheln, das Umarmen und Umarmtwerden. Als mein Bruder Aaron starb, half ich Cilla, sie großzuziehen. Das war nicht schwierig, sie war immer lieb und lustig, kooperativ und so intelligent. Scootchie wurde vermißt. In North Carolina. Seit vier Tagen. »Ich habe mit einem Detective namens Ruskin gesprochen«, berichtete Sampson der Gruppe in der Küche. Er gab sich Mühe, sich nicht wie ein Straßencop zu verhalten, aber er konnte nicht anders. Er war jetzt mit dem Fall befaßt. Ausdruckslos und ernst. Sampsons typischer Blick.
    »Detective Ruskin klang, als wäre er über Naomis Verschwinden informiert. Wirkte am Telefon wie ein Cop, der geradeheraus ist. Aber etwas ist seltsam. Er hat mir gesagt, daß eine Studienfreundin von Naomi sie als vermißt gemeldet hat. Sie heißt Mary Ellen Klouk.«
    Ich kannte Naomis Freundin. Sie wollte Anwältin werden, stammte aus Garden City, Long Island. Naomi hatte Mary Ellen ein paarmal mit nach Hause nach Washington gebracht. An einem Weihnachten hatten wir gemeinsam im Kennedy Center Handels Messias gehört.
    Sampson nahm die Sonnenbrille ab und setzte sie nicht wieder auf, was bei ihm selten vorkommt. Naomi war sein Liebling, und er war so erschüttert wie wir alle. Sie nannte ihn »Seine Grimmigkeit« und den »schwarzen Riesen«, und er ließ sich liebend gern von ihr hänseln.
    »Warum hat dieser Detective Ruskin uns nicht früher angerufen? Warum haben mich die Leute von der Uni nicht angerufen?« fragte meine Schwägerin. Cilla ist einundvierzig. Sie hat zugelassen, eine üppige Körperfülle anzunehmen. Ich bezweifle, daß sie größer ist als eins sechzig, aber sie muß an die zwei Zentner wiegen. Sie hat mir gesagt, sie wolle auf Männer nicht mehr anziehend wirken.
    »Die Antwort darauf weiß ich noch nicht«, sagte Sampson zu Cilla und uns anderen. »Sie haben Mary Ellen Klouk gesagt, daß sie uns nicht anrufen soll.«
    »Was genau hatte Detective Ruskin zu der Verzögerung zu sagen?« fragte ich Sampson.
    »Der Detective hat gesagt, es seien besondere Umstände gewesen. So gut ich im Überreden bin, näher wollte er sich darüber nicht auslassen.«
    »Hast du ihm gesagt, daß wir das Gespräch auch persönlich fuhren könnten?«
    Sampson nickte langsam. »Mhm, ja. Er hat gesagt, das Ergebnis wäre dasselbe. Ich habe ihm gesagt, daß ich das bezweifle. Er hat gesagt, okay. Der Mann schien keine Angst zu haben.«
    »Ein Schwarzer?« fragte Nana. Sie ist eine Rassistin und stolz darauf. Sie sagt, sie sei zu alt für gesellschaftliche oder politische Korrektheit. Es geht weniger darum, daß sie Weiße nicht mag, sie traut ihnen nicht.
    »Nein, aber ich glaube nicht, daß da das Problem liegt, Nana. Da steckt etwas anderes dahinter.« Sampson sah mich über den Küchentisch hinweg an. »Ich glaube, er durfte nicht reden.«
    »FBI?« fragte ich. Es ist die naheliegende Vermutung, wenn übertriebene Geheimniskrämerei ins Spiel kommt. Das FBI weiß besser als die Washington Post und die New York Times, daß Information Macht ist.
    »Das
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