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Party Prinzessin

Titel: Party Prinzessin
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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Hurra. Hurra.
    Grandmère hat es gut. Sie hat bald eine eigene Insel, auf die sie sich flüchten kann. Und wo soll ich mich bitte verstecken, um dem heiligen Zorn von Amber Cheeseman zu entgehen, wenn sie herausfindet, dass sie ihre Rede nicht auf der Bühne des Alice-Tully-Saals, sondern vor der Salatbar im »Outback Steakhouse« auf der West 23. Street halten muss?

Dienstag, 2. März, zu Hause
    Eigentlich war ich ja davon ausgegangen, dass es nicht noch schlimmer kommen könnte, aber kaum hatte ich die Haustür aufgeschlossen, empfing Mom mich mit einem Briefumschlag in der Hand.
    Normalerweise freue ich mich über Post. Normalerweise bekomme ich aber auch Sachen geschickt, die unterhaltsam sind, zum Beispiel die neuste Ausgabe von Psychologie Heute , in der ich nachlesen kann, unter welcher neuen seelischen Störung ich möglicherweise leide. Dann hab ich abends in der Badewanne abgesehen von der aktuellen Schullektüre (diesen Monat: »Neue Erde«, ein fetter Schinken über die ersten amerikanischen Siedler von Willa Cather – gähn) wenigstens auch was Interessantes zu lesen.
    Aber das, was meine Mutter mir in die Hand drückte, als ich zur Tür hereinkam, war weder unterhaltsam, noch dazu geeignet, in der Badewanne gelesen zu werden. Dazu war es nämlich viel zu kurz.
    »Du hast Post von Sixteen bekommen, Mia!«, begrüßte Mom mich begeistert. »Bestimmt geht es um den Wettbewerb.«
    Ich hätte ihr gleich sagen können, dass es keinen Grund zur Begeisterung gab. Der Briefumschlag enthielt nämlich eindeutig keine frohe Botschaft. Er war so dünn, dass nicht mehr als ein lausiger Brief drin sein konnte, und wenn ich den Wettbewerb gewonnen hätte, hätten sie dem Gratulationsschreiben ja wohl garantiert einen Vertrag beigelegt und natürlich mein Preisgeld.
    Als T.J. Burke in dem Film »Zwei Asse im Schnee« seine Kurzgeschichte über das tödliche Lawinenunglück seines Freundes Dex an die Skizeitschrift Powder Magazine schickt, bekommt er eine Ausgabe des Heftes zugeschickt, und auf dem Cover steht riesengroß sein Name. Dadurch erfährt er überhaupt erst, dass seine Geschichte angenommen wurde.
    In dem Umschlag, den mir meine Mutter hinhielt, steckte aber eindeutig keine Ausgabe von Sixteen mit meinem Namen auf dem Titel. Dazu war er viel zu dünn.
    »Danke.« Ich nahm den Umschlag und hoffte, sie würde mir nicht ansehen, dass ich den Tränen nahe war.
    »Was steht denn drin?«, erkundigte sich Mr Gianini, der am Esstisch saß und seinen Sohn mit Hamburgerbröckchen fütterte, obwohl Rocky erst zwei Zähne hat, einen oben und einen unten, von denen keiner ein Backenzahn ist.
    Aber meinen Erziehungsberechtigten ist es anscheinend egal, dass Rocky noch gar nicht in der Lage ist, feste Nahrung zu kauen. Weil er sich weigert, seine Babynahrung zu essen, und immer nur das will, was wir essen oder was Fat Louie frisst, geben Mom und Mr G ihm immer etwas von ihrem eigenen Abendessen ab, also in der Regel irgendetwas mit Fleisch, was wahrscheinlich auch erklärt, wieso Rocky für sein Alter schon so groß ist. Obwohl ich Mom und Mr G ständig ins Gewissen rede, füttern sie Rocky stur weiter mit chinesischer Hühnerpfanne und Lasagne Bolognese, bloß weil es ihm SCHMECKT.
    Schlimm genug, dass Fat Louie nur Hühnchen und Tunfisch fressen will, jetzt entpuppt sich auch noch mein kleiner Bruder als Fleischfresser.
    Später wird Rocky wegen der ganzen schädlichen Antibiotika, mit denen die Fleisch erzeugenden Betriebe ihre Produkte vor der Schlachtung voll pumpen, bestimmt zu so einem Hünen wie Shaquille O’Neal.
    Wobei ich befürchte, dass Rocky ein Riese mit dem Intellekt von Sponge Bob-Schwammkopf werden wird, weil er trotz der Mozart-für-Babys-Videos, die ich ihm vorspiele, und der vielen, vielen Stunden, die ich ihm Klassiker der Kinderliteratur wie »Peterchen Hase« von Beatrix Potter oder »Der Kater mit Hut« von Dr. Seuss vorlese, keinerlei Interesse für Literatur zeigt, sondern nur seinen Schnuller an die Wand wirft, in der Wohnung herumstapft (an einer Hand – meistens meiner –, die ihn in seinen OshKosh-Latzhosen aufrecht hält… in letzter Zeit hab ich deswegen übrigens schlimme Rückenschmerzen) und dabei so laut er kann »Bagga!« und »Tatte« kräht.
    Das sind meiner Meinung nach ganz klar Besorgnis erregende Symptome für eine Entwicklungsstörung. Entweder das, oder er hat das Asperger-Syndrom.
    Obwohl Mom immer sagt, er sei für einen bald Einjährigen völlig normal entwickelt, und
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