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Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe

Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe

Titel: Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe
Autoren: Marianne de Pierres
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P-Comm, um den Plastikfleischer von Torley anzurufen.
    Nachdem ich mich davon überzeugt hatte, dass niemand noch etwas zu erwidern hatte, wandte ich mich Teece zu und ertappte ihn dabei, wie er sich gerade ein Grinsen vom Gesicht wischte.
    Ich erstarrte. Hatte er mich die ganze Zeit über manipuliert?
    Und falls ja, spielte es eine Rolle?
    Was wollte ich denn wirklich tun?
    Die kurze Antwort lautete: Ich wollte die Wahrheit hinter Dis so dringend herausfinden, dass nichts anderes noch wichtig war. Roo war gestorben. Punters war gestorben. Mein Leben war auf den Zustand einer Ratte im Käfig reduziert worden.
    Ich wollte mein Leben zurück.
    Und um das Ganze noch schlimmer zu machen, war mir dank des Eskaalims, der mit meiner Libido herumgemurkst hatte, der Gedanke, mich als Amorato auszugeben, nicht völlig zuwider. Nur, das erzählte ich niemandem.
    Sollte Teece ruhig denken, er hätte gewonnen.
    »Himmel, Grrl, willst du dich geschlechtsumwandeln lassen oder was? Was trägst du ’n Rock?«, fragte eine Stimme hinter mir.
    Ich erkannte die Stimme augenblicklich; deshalb zog ich die Pistole auch nicht.
    Doch das hätte ich vielleicht besser tun sollen.
    Stattdessen schwang ich herum, das Bierglas in der Hand. Beiläufig fragte ich: »Was willst du, Mei?« Ich verschwendete keine Freundlichkeiten an sie – wir hatten eine Vorgeschichte.
    Mei stand vor mir, die Hände in die Hüften gestemmt, während die Brüste aus einem rückenfreien Top hervorlugten. Enge Hose und wacklige Stöckelschuhe komplettierten ihren Look. Loyl Daacs treue Schamanin und Teilzeit… was auch immer.
    Ich widerstand dem Drang, die Zähne zu fletschen und nach ihr zu schnappen.
    Dank einer ›spirituellen‹ Erfahrung bestand zwischen Mei Sheong und mir eine Art geistiges Band. Außer für so manches andere, das mir im Moment eine Bürde war, benötigte ich vor allem deswegen einen Exorzismus.
    Sie beäugte meinen Rock und die Schuhe. »Wunder über Wunder.«
    Ich konnte mich kaum zurückhalten – bei ihrer zweiten spöttischen Bemerkung krampften sich meine Finger nur ein winziges Stück von meiner Waffe entfernt zusammen.
    Am anderen Ende des Raumes klickte ein Gewehrverschluss.
    Seine Majestät Loyl-me-Daac.
    Ich hörte das Geräusch, weil es im Heins gefährlich still geworden war. Die Hiesigen wussten, was zwischen Loyl und mir vorgefallen war.
    »Ruhig.« Teece machte einen Schritt und atmete mir ins Ohr.
    »Lass Mei in Frieden, Parrish«, befahl Loyl.
    »Tu, was er sagt«, drängte mich Teece.
    Eigentlich mussten die Burschen es mittlerweile doch besser wissen, als mir Befehle zu erteilen.
    »Warum?«, knurrte ich.
    »Du weißt noch nicht alles«, antwortete er.
    Als Mei unseren geflüsterten Wortwechsel hörte, blinzelte sie mich an und wirbelte selbstsicher auf dem Absatz herum. Sie schlenderte zur Tür und stellte sich neben den Mann mit dem Gewehr, wobei sie ihm besitzergreifend die Hand auf die Hüfte legte.
    Mit größter Mühe öffnete ich meine verkrampfte Faust und schob mein Bier die Bar entlang, während ich zu ignorieren versuchte, wie bei Daacs schlankem Körperbau und seinem unnatürlich gut aussehenden Gesicht Lautsprecherbotschaften des Verlangens durch meinen Hirnkasten hallten. Er hatte sich das Haar wachsen lassen, und es gefiel mir. Völlig glatte Seide aus schwarzem Wasser, die ihm in die Augen fiel. Dieser Mann hatte mich angelogen und benutzt, aber trotzdem schlug mein Herz auf Verlangen noch immer Purzelbäume – auf sein Verlangen.
    Ich zwang mich zu einem kühlen Ton, schloss meine dämliche, lange leidende Bewunderung in einen Panzer aus Eis. »Du solltest deinem Schoßhündchen ein bisschen bessere Manieren beibringen, Loyl«, sagte ich.
    Daac senkte den Gewehrlauf und runzelte die Stirn. »Was trägst du denn da? Du siehst albern aus.«
    Mir war, als hätte er mir die Faust in den Magen gerammt.
    Mir gefiel mein neuer Look zwar auch nicht, aber ich wollte nicht, dass er mir darin zustimmte.
    Was passte ihm denn nicht?
    Und was seinen Ton anging… Er schien noch wütender auf mich zu sein als normalerweise.
    »Was willst du von mir?«, seufzte ich.
    »Ich hab dir ein Geschenk mitgebracht«, sagte er. Sein hartes Starren fand ich sehr unangenehm.
    »Und du bringst es mir persönlich?«
    »Das ist eben die Art von Geschenk.«
    Jetzt hatte er mich, wo er wollte.
    Ich nickte Larry zu. »Gib meinen Gästen was zu trinken.«
    Loyl bedachte mich mit einem spöttischen Lächeln, senkte die Waffe ganz und stapfte
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