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PARKER schnappt den Waffenklau

PARKER schnappt den Waffenklau

Titel: PARKER schnappt den Waffenklau
Autoren: Günter Dönges
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Raketentransport keineswegs zu einem der durchaus bekannten Standorte bewegte, sondern im Gegenteil davon weg. Der nächste derartige Stützpunkt liegt etwa hundert Meilen weiter südwärts, Richtung Küste, genau entgegengesetzt also. Der Konvoi kam statt dessen aus dieser Richtung und bewegte sich mit hoher und in Anbetracht der Ladung gefährlicher Geschwindigkeit davon weg, was Myladys Aufmerksamkeit sofort erregte.«
    Die passionierte Detektivin nickte geschmeichelt und bewunderte sich wieder mal selbst. Sie glaubte Parker und war felsenfest davon überzeugt, daß es so und nicht anders stattgefunden hatte.
    Kathy Porter und Mike Rander, die die ältere Dame verstohlen aus den Augenwinkeln beobachteten, konnten sich einen kleinen Heiterkeitsausbruch nicht verkneifen und wandten sich beinahe gleichzeitig ab.
    Josuah Parker setzte seinen Bericht fort. »Als das letzte Fahrzeug des Konvois wegen einer Panne halten mußte, beschloß Mylady sofort, der Sache auf den Grund zu gehen und den verantwortlichen Offizier einem scharfen Verhör zu unterziehen. Dieser reagierte auf die harmlose Frage, ob man nicht möglicherweise die Orientierung verloren hätte, sehr ungehalten und bestätigte so Myladys Verdacht, es mit einem neuen Fall zu tun zu haben.«
    »Woraufhin sich die kleine Privatschlacht mit dem bekannten Ausgang anbahnte«, fügte Mike Rander hinzu.
    »In der Tat, Sir. Mylady meint außerdem, daß ein solcher Transport niemals auf einer derart schmalen und gefährlichen Straße stattgefunden hätte, sondern auf einem der ausgebauten Motorways. Außerdem hätte man sicher nicht darauf verzichtet, den Konvoi durch Militärpolizei oder Angehörige der normalen Polizei flankieren zu lassen, um einerseits den Transport, dann aber auch harmlose Verkehrsteilnehmer zu schützen.«
    »Genauso ist es, Mister Parker, Sie haben das recht hübsch vorgetragen. Jetzt brauchen sie nur noch mal die Schlußfolgerung zu wiederholen, die ich Ihnen gegenüber bereits zog.«
    »Wie Mylady zu wünschen belieben. Mylady zogen daraus den naheliegenden Schluß, daß es sich hierbei um einen irregulären Transport handelte, der sich mit der illegalen Verlagerung von Armee-Eigentum befaßte.«
    »Mit anderen Worten, Sie… ich meine natürlich, Mylady glaubt, daß hier schlicht ein paar Raketen aus einem Armeedepot geklaut wurden«, machte Mike Rander deutlich.
    »Selbstverständlich, so und nicht anders ist es!«
    Agatha Simpson war mit ihren durch Parker gezogenen Rückschlüssen mehr als zufrieden und sah sich in ihrer Rolle als größte lebende Kriminalistin bestätigt.
    »Nicht zu glauben! Meinen sie wirklich, daß so etwas überhaupt möglich ist?« zweifelte Kathy Porter.
    »Es war diesmal möglich, aber jetzt, wo ich mich einschalte, nicht mehr, Kindchen. Bevor die Gangster erneut zuschlagen können, habe ich sie schon gefaßt und den Behörden ausgeliefert. Mister Parker, veranlassen Sie alles Nötige, die unwichtigen Details überlasse ich dann gern Ihnen!«
     
     
    *
     
    »Ich komme nicht ganz zufällig vorbei«, erklärte Chief-Superintendent McWarden am nächsten Morgen, als ihn Parker in die große Wohnhalle führte, wo Lady Agatha beim Frühstück saß.
    McWarden war ein untersetzter und kompakt gebauter Mann, Mitte Fünfzig, der mit seinen Basedow-Augen und dem meistens grimmig wirkenden Gesichtsausdruck an eine leicht gereizte Bulldogge erinnerte. Er leitete im Yard ein Sonderdezernat zur Bekämpfung des organisierten Verbrechens und war dem Innenministerium direkt unterstellt.
    Er galt als Freund des Hauses, auch wenn es bei seinen Besuchen stets zu Wortgefechten zwischen ihm und der Hausherrin kam. Aber er nahm gern Lady Agathas Sticheleien in Kauf, da er deren unkonventionelle Art, vor allem aber Parkers Fähigkeiten im Umgang mit Kriminellen, ungemein schätzte.
    »Fällt es Ihnen nicht auch auf, Mister Parker, daß sich Mister McWarden stets zu einer bestimmten Zeit hier einfindet? Man könnte fast meinen, er wollte sich das Frühstück erschnorren, weil er sich als Beamter keins leisten kann!« bemerkte die Hausherrin spitz, während sie unwillkürlich schneller kaute.
    »Und diesmal bringe ich sogar noch jemand mit«, freute sich der Yard-Gewaltige und deutete auf einen hageren, grauhaarigen Mann mit verkniffen wirkenden Gesichtszügen, der sich bei dieser Ankündigung linkisch verbeugte und Lady Agatha zunickte.
    »Sie schrecken wirklich vor nichts zurück, um einer alten Frau den Appetit zu verderben«, beklagte
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