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PARKER schnappt den Waffenklau

PARKER schnappt den Waffenklau

Titel: PARKER schnappt den Waffenklau
Autoren: Günter Dönges
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Mylady im nahegelegenen Restaurant einen kleinen Imbiß zu sich nehmen«, schlug Parker gemessen vor. »Die Umgangsformen im Club sind, mit Verlaub gesagt, beklagenswert.«
    »Kommt überhaupt nicht in Frage, Mister Parker. Sie wissen, ich bin nicht zimperlich. Natürlich werde ich mich ein wenig kompromittiert fühlen, wenn man sich dort nicht so benimmt, wie man es in Gegenwart einer Dame tun sollte. Aber was nimmt man nicht alles auf sich, wenn man eine Aufgabe zu erfüllen hat.« Sie seufzte und faltete die Hände, als wollte sie ein Gebet für die verlorenen Seelen der Clubbesucher sprechen.
    »Mylady sind einfach bewundernswert«, fand Parker, »Myladys Einstellung zeugen von vorbildlichem Pflichtbewußtsein und menschlicher Größe.«
    »Sie sagen es, Mister Parker.« Die ältere Dame stöhnte erneut und runzelte plötzlich die Stirn, als ihr ein entsetzlicher Gedanke kam.
    »Ich hoffe doch, diese Lümmel sind wirklich so schlimm, wie sie sagen, Mister Parker?« erkundigte sie sich besorgt. »Ich verlasse mich darauf, daß ich dort provoziert werde.«
    »Mylady werden zufrieden sein«, wußte Parker im vorhinein. »Mister Stantons Gäste zeichneten sich von jeher durch ungeniertes Auftreten und eine gewisse Grobschlächtigkeit aus. Mylady werden Gelegenheit haben, einige handfeste Hinweise auf gewisse Umgangsformen zu geben.«
    »Sehr schön, Mister Parker, geben Sie Gas, ich möchte so schnell wie möglich dorthin.« Sie lehnte sich zufrieden zurück und tastete nach ihrem Pompadour, den sie großzügig einzusetzen gedachte, vorausgesetzt, die Gäste des Clubs benahmen sich auch nur andeutungsweise so, wie Parker versprochen hatte.
     
     
    *
     
    »Dies ist ein Privatclub, altes Mädchen, zieh Leine und verdrück dich!« raunzte der Türwächter, der Lady Agatha durch eine kleine Klappe mißmutig musterte.
    »Das war doch eine Beleidigung, Mister Parker?« vergewisserte sich die ältere Dame erfreut und brachte ihren Pompadour in leichte Schwingung.
    »Durchaus, Mylady, ein entsprechender Tenor war unüberhörbar«, gab Parker höflich zurück, während er das etwas gewöhnliche Gesicht des Wächters prüfte. Er sah kurzgeschorene Haare, die sich in Form eines sogenannten >Meckis< präsentierten, finster dreinblickende Augen und keineswegs sympathische Züge.
    »Sie haben die Ehre und den Vorzug, Lady Agatha Simpson vor sich zu sehen, guter Mann«, sprach Parker ihn freundlich an. »Haben Sie die Güte, Mister Stanton Myladys Besuch zu melden.«
    »Was soll ich haben?« grunzte der Türsteher verblüfft, während er Parker aus zusammengekniffenen Augen anstarrte. »Willste mich aufn Arm nehmen, Mann?«
    »Keinesfalls und mitnichten. Sie sollten sich jedoch endlich auf Ihre Pflichten besinnen und die erwähnte Meldung überbringen«, fuhr Parker gemessen fort.
    »Mister Parker, öffnen Sie die Tür, ich möchte diesen Lümmel ein wenig ohrfeigen«, verlangte Mylady ungeduldig und trat unruhig von einem Bein auf das andere.
    »Was ist denn hier los, Charly, was quatschst du denn so lange an der Tür herum?« verlangte eine tiefe und ärgerliche Stimme hinter dem Türwächter zu wissen.
    Dann verschwand Charlys Gesicht, und ein anderes tauchte in der Klappe auf. Graue Augen blickten Parker entgegen und weiteten sich dann sichtbar.
    Die Klappe flog zu. Die schwere Tür wurde förmlich aufgerissen. Es erschien ein wahrer Hüne in der Türöffnung.
    Der Mann riß den Butler an seine breite Brust und drückte ihn mehr als herzhaft, er schien die erklärte Absicht zu haben, Parker zu zerdrücken.
    »Ich muß doch sehr bitten, Mister Parker«, meldete sich Lady Agatha ein wenig konsterniert zu Wort und schaute kopfschüttelnd auf die seltsame Szene. Parker löste sich mühsam von dem kontaktfreudigen Riesen und lüftete seine Melone, um sich bei seiner Herrin zu entschuldigen. Dann stellte er den mit einem wirren Vollbart versehenen Hünen vor.
    »Man darf Mylady Mister Hank Stanton vorstellen, den Betreiber dieses Etablissements, Mylady. Mister Stanton, Sie haben die Ehre, Lady Agatha Simpson vor sich zu sehen.«
    »Hab’ schon viel von Ihnen gehört, Lady, immer rein in die gute Stube«, strahlte der Clubbetreiber und schob die Detektivin energisch durch die Tür.
    »Einen Augenblick, bitte«, erklärte Mylady, während sie vor dem verdutzten Mann stehenblieb.
    »Hatten Sie mich nicht gerade schwer beleidigt, Sie Lümmel?« erkundigte sie sich freundlich und nahm mit den Augen Maß.
    »Hat er bestimmt nicht so
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