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PARKER schnappt den Waffenklau

PARKER schnappt den Waffenklau

Titel: PARKER schnappt den Waffenklau
Autoren: Günter Dönges
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Gastraum torkeln ließ.
    Die übrigen Gäste zollten der Leistung der älteren Dame uneingeschränkte Anerkennung und klatschten begeistert Beifall. Es zeigte sich, daß man Mylady anerkannte und sie quasi in den erlauchten Kreis aufgenommen hatte.
    Agatha Simpson bedankte sich mit huldvollem Kopfnicken bei ihren neuen Fans und brachte nebenbei den Narbengesichtigen erneut in Schwung, als er vorbeikam und an Energie zu verlieren schien. Mylady setzte ihm den Fuß aufs Gesäß und gab ihm durch einen Tritt neuen Anstoß zur Fortsetzung der Gymnastikeinlage.
    »Wirklich nicht schlecht, Lady«, äußerte ein untersetzter, stiernackiger Kerl, der an einem Tisch im Hintergrund des Lokals saß. »Aber trauen Sie sich auch, sich mit mir in meiner Spezialdisziplin zu messen? Sagen wir, um ‘ne Lokalrunde?« Er sah sie herausfordernd an und kippte den Inhalt seines Glases hinunter.
    »Entschuldigen Sie, Mylady, aber meine Gäste…« mischte sich der Clubbetreiber ein, aber Lady Agatha winkte ungeduldig ab.
    »Papperlapapp, junger Mann, Sie haben doch gehört, was der Lümmel gesagt hat. Ich werde selbstverständlich gewinnen!«
    »Mylady, ich muß Sie warnen, Red ist…« wandte ein Nachbar ein.
    »Lassen Sie die Gläser füllen, damit wir anfangen können!« reagierte Mylady unwirsch.
    »Ich hoffe, Sie setzen auf mich, Mister Parker, eine sicherere Geldanlage gibt es nicht«, bemerkte sie dann zu Parker, während sie lächelnd zusah, wie die Anwesenden Wetten plazierten.
    »Man wird sich erlauben, auf Mylady ein Pfund zu setzen«, gab Parker steif und würdevoll zurück und reichte Hank Stanton, dem Clubbetreiber, seinen Einsatz.
    »Ich muß doch sehr bitten, Mister Parker! Ist das alles?« Lady Agatha maß ihn mit flammenden Augen. »Nun gut, dann muß ich eben selbst auf mich setzen. Plazieren Sie hundert Pfund auf meinen Sieg, leichter kann man kein Geld verdienen.«
    »Was ist los, Lady, können wir anfangen?« drängte der Herausforderer, der sich vor einer leichten Aufgabe wähnte.
    Lady Agatha hob ihr Glas und prostete den Anwesenden zu.
    »Ich werde Ihnen jetzt mal zeigen, was ich kann!«
    Tosender Beifall belohnte diesen Auftritt. Dann ließ sie sich ihrem Kontrahenten gegenüber am Tisch nieder und stemmte ihren Ellenbogen auf die Platte. Der Lokalmatador grinste und knallte seinen Arm, der Oberschenkelumfang hatte, gleichfalls auf den Tisch. Der Schiedsrichter kniete neben dem Tisch und richtete seinen Blick auf die beiden Arme vor ihm auf der Tischplatte.
    »Achtung-fertig-los.« brüllte er. Sofort schwollen die Adern an den Unterarmen des Herausforderers an, und Lady Agathas Arm wurde bereits im ersten Ansturm bedenklich auf ihre Seite gedrückt. Der Mann verstärkte seine Bemühungen. Myladys Arm näherte sich immer mehr der Tischplatte, und es schien nur noch eine Frage von Sekunden, bis sie besiegt war.
    Als alle schon glaubten, sie habe so gut wie verloren, wendete sich plötzlich das Blatt zu ihren Gunsten. Der Herausforderer schrie überrascht auf, während Mylady tief durchatmete und sich sogar ein Lächeln auf ihre angespannten Lippen stahl.
    Energisch drückte sie den Arm ihres Kontrahenten in dessen Richtung und preßte ihn schließlich gegen die Tischplatte, während dieser sie anklagend anstarrte und sich wütend an den Schiedsrichter wandte.
    »Sie hat mich unter dem Tisch getreten, hast du das nicht mitgekriegt, du Pfeife?« brüllte er, während er aufsprang und den Schiedsrichter am Hemdkragen hochzog und durchschüttelte.
    »Können Sie nicht mit Anstand verlieren, junger Mann?« grollte Mylady und winkte dem Wirt. »Die Lokalrunde, bitte, und natürlich auf Rechnung dieses Lümmels«, forderte sie.
    »Kommt überhaupt nicht in Frage.« Der Geschlagene baute sich mit rotem Gesicht vor ihr auf und funkelte sie gereizt an. »Sie haben mich reingelegt, Sie hinterhältiges Weib! Sie haben…«
    Er kam nicht mehr dazu zu sagen, was sie seiner Meinung nach noch getan hatte. Die Detektivin stoppte seinen Redefluß, legte ihren Pompadour schwungvoll aufs Brustbein des Mannes und animierte ihn zu einer Rolle rückwärts, die ihn über einige Tische führte, deren Gedecke er zu Boden riß.
    Eine Minute später war eine veritable Saalschlacht im Gang.
    Parker stand etwas abseits und beobachtete das Geschehen aufmerksam. Er achtete auf seine Herrin, um sofort eingreifen zu können, wenn sie in Bedrängnis geriet. Neben ihm stand Hank Stanton, der Betreiber des Clubs, und beobachtete gleichfalls.
    Er
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