Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PARKER schnappt den Waffenklau

PARKER schnappt den Waffenklau

Titel: PARKER schnappt den Waffenklau
Autoren: Günter Dönges
Vom Netzwerk:
sich andeutungsweise. »Wären Mylady mit dieser Erfrischung für die Herren gedient?« erkundigte er sich würdevoll.
    »Pfui Teufel, das stinkt ja scheußlich, Mister Parker!« erwiderte sie und schwenkte unternehmungslustig den Eimer. Im nächsten Moment ergoß sich die Brühe über den Anführer und weckte ihn abrupt aus seinen Träumen.
    Prustend und schnaubend erhob er sich und sah sich verwirrt um. Dann war er wieder im Bild und wollte sofort angreifen, hatte aber nicht mit Myladys Geistesgegenwart und Schlagfertigkeit gerechnet.
    Bevor er richtig auf den Beinen stand, flog ihm der Eimer um die Ohren, und Agatha Simpson sah zufrieden zu, wie er stöhnend zu Boden ging und sich an den malträtierten Kopf griff.
    »Das wird sie lehren, eine harmlose, alte Frau anzugreifen«, bemerkte sie dazu und rieb sich die Hände.
    »Ich erwarte Ihre Vorschläge, was die übrigen Subjekte betrifft, Mister Parker«, erklärte sie danach und sah ihn herausfordernd an. »Hüten Sie sich aber vor allzugroßer Zimperlichkeit, Sie wissen ja, das kann ich nicht ausstehen.«
    »Vielleicht wollen Mylady den Herren einen Freiflug verschaffen und zu einem einmaligen Überblick über das Hafengelände verhelfen«, konnte Parker mit einem akzeptablen Vorschlag dienen.
    »Klingt nicht schlecht, Mister Parker. Und wie stelle ich mir das vor?« ging die ältere Dame sofort darauf ein.
    »Mylady denken sicher daran, sich eines intakten Ladekrans zu bedienen, um die Herren ein wenig zu unterhalten«, schlug Parker vor. »Mylady könnten die Herren daran hochziehen und sie eine einmalige Aussicht genießen lassen.«
     
     
    *
     
    Parker hatte auf dem ehemaligen Lagerplatz einer Verladefirma solide Ketten entdeckt und sich nach sorgfältiger Prüfung für zwei von ihnen entschieden. Er hatte die Ketten durch die heruntergekurbelten Seitenscheiben des Ford geführt und über dem Wagendach in einen mächtigen Haken gehängt, der seinerseits wieder an einem dicken Drahtseil hing, das zu einem der gewaltigen Ladekräne gehörte. Danach hatte er die vier Herren in ihr Fahrzeug gesetzt und mit den Sicherheitsgurten festgeschnallt.
    »Mylady sind mit den Vorbereitungen zufrieden?« erkundigte er sich höflich bei seiner Herrin, die ihn aufmerksam und wohlwollend beobachtet hatte.
    »Nicht schlecht, Mister Parker.« Sie räusperte sich und blickte an der Gitterkonstruktion des Kranes hoch, wo sich in luftiger Höhe der Steuerstand befand. »Selbstverständlich werde ich diesen Kran persönlich bedienen, Mister Parker«, bemerkte sie. »Lassen Sie sich also etwas einfallen, wie ich dahinauf komme.«
    »Vielleicht sollten Mylady diese an sich doch recht langweilige Aufgabe meiner bescheidenen Wenigkeit überlassen, während Mylady per Funksprechgerät einige Fragen an die Herren richten«, schlug Parker vor. Seine Mundwinkel verzogen sich kaum, als er daran dachte, welches Bild Mylady abgab, wenn sie die schmale Eisenleiter an der Innenseite des Krans hinaufhangelte.
    »Kommt nicht in Frage, Mister Parker, Sie behandeln die Gangster wieder viel zu sanft. Nein, nein, ich muß das schon selbst machen. Also, ich erwarte Ihre Vorschläge«, sagte sie ungeduldig.
    Parker kannte seine Herrin gut genug, um sie noch mal umstimmen zu wollen. Ihm war klar, daß sie es unmöglich schaffte, die Leiter bis zum Führerstand zu bewältigen.
    Dann hatte er die Lösung. Er lüftete höflich die Melone und deutete auf einen kleinen Aluminiumcontainer in einer Ecke des ehemaligen Ladeplatzes.
    »Könnten Mylady sich eventuell entschließen, selbst eine kleine Luftreise anzutreten?« fragte er gemessen.
    »Ich muß doch sehr bitten, Mister Parker.« Lady Agatha musterte ihn mit flammendem Blick. »Soll ich etwa in dieses Blechding steigen? Sie suchen doch nur nach einer Möglichkeit, mich loszuwerden«, grollte sie.
    »Mitnichten, Mylady. Wenn Mylady sich jedoch zum Benutzen des Containers entschließen könnten, würde meine bescheidene Wenigkeit Mylady zum Führerstand des fraglichen Krans hochliften, damit Mylady selbst die Luftreise der Herren Ganoven steuern kann. Selbstverständlich könnte auch ich…«
    »Papperlapapp, Mister Parker, selbstverständlich wird es so gemacht, wie ich es gerade vorschlug. Seien Sie nicht immer so umständlich. Sie ziehen mich mit diesem Container hoch, und ich steige dann in den Führerstand um.«
    »Wie Mylady zu wünschen belieben.« Parker wunderte sich nicht im geringsten darüber, daß sie auf einmal so tat, als wäre das alles
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher