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Paragraf 301

Paragraf 301

Titel: Paragraf 301
Autoren: Wilfried Eggers
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Bürgerrechtsorganisationen sind sich darin einig, dass die Änderung reine Kosmetik ist und auch in Zukunft eine ehrliche Auseinandersetzung über den Rassismus und die Völkermorde in der Türkei unterdrücken wird. Deshalb verzichte ich zum Schutz einiger Informanten auf die Nennung ihrer vollständigen Namen.
    Für eventuelle Fehler entschuldige ich mich hiermit; sie sind allein von mir zu verantworten.
    Etliche der kursiv geschriebenen Sätze sind Zitate aus dem Koran (Ausgabe des Reclam Verlages, übersetzt von Max Henning).
    Ich danke dem Team des Grafit Verlages für die alevitische Geduld und besonders meiner Lektorin Ulrike Rodi für ihre hervorragende Unterstützung.
    Und zuletzt: Wer das Paradies Dersim erleben will, fahre dorthin und mache dort Urlaub. Denn wenn die Touristen kommen, gehen die Soldaten.
    Und zuallerletzt: Danke, Renate, dass du meine schlechte Laune ertragen hast. Jetzt ist Schluss damit!
    W. E., Buschhörne, im Juni 2008

Nachwort zur Taschenbuchausgabe
    Das Alevitentum ist sehr undogmatisch und von großer Freiheit geprägt. Aleviten legen mehr Wert auf den Umgang der Menschen miteinander als auf eine saubere Theologie, sie fragen wenig danach, ob jemand die religiösen Regeln befolgt, dafür umso mehr, ob der Mensch sich anständig verhält.

    Trotzdem will ich einen Fehler auf Seite 162 korrigieren, auf den mich zwei alevitische Leser aufmerksam gemacht haben. Mohammed, nicht Ali, wird von den Aleviten als der letzte Prophet angesehen. Wichtiger als Mohammed ist den Aleviten aber Ali, der im Jahre 599 geborene Cousin, Adoptivsohn und Schwiegersohn Mohammeds (der Ehemann der Tochter Fatma). Er ist für die Aleviten der erste Muslim, er stand Mohammed am nächsten, wurde von ihm zum Nachfolger bestimmt und war somit der erste Imam, d. h. Nachfolger Mohammeds, jedoch kein Prophet. Nach Mohammeds Tod kam es zum Streit über die religiöse Nachfolge, den die reichen sogenannten Omayyaden mit Gewalt für sich entschieden, auch um sich die weltliche Macht zu sichern. 661 wurde Ali, der ein Leben in Einfachheit und Armut geführt hatte, von seinen Kontrahenten ermordet. Alis Sohn Hüseyin, also Mohammeds Enkel und zweiter Imam, wurde im Jahre 680 bei Kerbela mitsamt seiner siebzigköpfigen Begleiterschar ebenfalls ermordet. Dieses Ereignis spielt eine große Rolle in der Religion der Aleviten. Das veranlasst manche Sunniten – wie Osman Barut in dem Buch – zu behaupten, die Aleviten hätten » den falschen Propheten«.

    W. E., Buschhörne, im Januar 2010
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