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Paraforce 3 - Jagd auf einen Totengeist

Paraforce 3 - Jagd auf einen Totengeist

Titel: Paraforce 3 - Jagd auf einen Totengeist
Autoren: Klaus Frank
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informiert bin, stets von anderen Tätern begangen, die in einigen Fällen sogar mit ihren Opfern in direkter Verbindung standen. Was verleitet Sie also zu Ihrer Annahme? Haben die Täter eine Botschaft hinterlassen?«
    »Sozusagen.« Stefan Crenz lächelte leicht und zeigte mit zwei gespreizten Fingern auf sein eigenes Gesicht. »Genau wie sein Vorbild pflegen sie den Opfern die Augen auszustechen.«
    Ben stieß einen leisen Pfiff aus. Soweit er sich entsann, stand dieses Detail nicht in den Berichten der Presse. »Das ist allerdings eine Botschaft. Geschieht das vor oder nach dem Tod der Opfer?«
    »Nach ihrem Tod.«
    »In welchen Gegenden geschehen die Morde?«
    »Alle Morde geschahen in unterschiedlichen Stadtteilen Kölns: Porz, Chorweiler, Innenstadt.«
    »Es gab keine Zeugen?«
    Crenz seufzte. »Doch, es gibt einen Zeugen. Leider, wie ich betonen muss.«
    »Warum sagen Sie das? Wer ist es?«
    »Clemens Kaulmann, acht Jahre. Er floh, als seine Mutter, Eva Kaulmann, hinter ihm her war, um ihn umzubringen, nachdem die Frau zuvor bereits ihren Mann niedergemetzelt hatte. Selbstverständlich ohne jedes offenkundige Motiv, wie in den anderen Fällen auch.«
    »Scheiße«, brachte Ben Fuller heraus.
    »So ist es«, pflichtete Crenz ihm bei. »Übrigens gibt es in diesem Fall einige Abweichungen. Dem Toten wurden die Augen nicht ausgestochen und wäre der Junge von seiner Mutter erwischt worden, wäre dies der einzige Doppelmord gewesen. Und auch die Frau hat es überlebt. Sie liegt schwer verletzt im Krankenhaus, nachdem sie beim Überqueren einer Straße angefahren wurde. Die Ärzte sagen jedoch, dass sie durchkommen wird. Der schwere Unfall war also sozusagen ihre Lebensrettung. Ihre Aussage wird hoffentlich dazu beitragen, dass der Spuk bald vorbei ist. Derzeit ist es allerdings noch nicht möglich, mit ihr zu reden. Bis gestern lag sie auf der Intensivstation. Der Junge lebt derzeit bei seiner Tante, er scheint die Sache gut überstanden zu haben. Nur behauptet er, er könne sich an nichts erinnern.«
    »Glauben Sie ihm?«
    »Nein, tu ich nicht. Wir müssen ihm Zeit geben, über das Erlebte zu sprechen. Wenn er jemals dazu in der Lage sein wird. Er musste mit ansehen, wie sein Vater von seiner eigenen Mutter niedergemetzelt wurde, die anschließend versuchte, auch ihn zu erwischen. Wie soll damit jemand fertig werden, ohne den Verstand zu verlieren?«
    Ben zuckte mit den Schultern. »Allein wird es ihm kaum gelingen. Meinen Sie, es macht Sinn, wenn ich versuche, mit ihm zu reden? Wir können kaum so lange warten, bis er sich uns aus eigenen Stücken anvertraut.«
    Crenz grinste freudlos. »Sie haben mein Dilemma gut umschrieben. Aber nun ist es ja auch Ihres. Wenn ich recht verstehe, leiten Sie mehr oder weniger offiziell die Ermittlungen. So jedenfalls übermittelte Ihre … hm … Dienststelle uns das.«
    »Wenn Sie damit ein Problem haben …«, begann Ben.
    Crenz winkte ab. »Absolut nicht. Soll ich Ihnen etwas verraten?« Er beugte sich ein wenig vor. »Ich muss zugeben, dass dieser Fall meinen Horizont übersteigt. Ohne jeden Grund drehen Leute durch, bringen jemanden um und begehen dann Selbstmord. Und wir können noch nicht einmal sagen, wie sie das bewerkstelligt haben.« Crenz verzog sein Gesicht zu einer verzweifelten Grimasse. »Es gibt keine Tatwaffe, in keinem Fall wurde ein Messer gefunden. Und jetzt erklären Sie mir eines …«
    Ben schaute Crenz fragend an.
    »Wie lassen Selbstmörder das Messer verschwinden, mit dem sie sich umgebracht haben?«
    Ben dachte eine Weile darüber nach. »Äußerst mysteriös«, erwiderte er schließlich. »Was aber …«
    »Ja?«
    »Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, dass hinter alldem tatsächlich Bürger stehen könnte?«
    »Aber Bürger ist doch nachweislich tot. Erschossen und verscharrt.«
    »Vielleicht hat er eine Möglichkeit gefunden, seinen Geist zurückkehren zu lassen, der heute das erledigt, was ihm zu Lebzeiten verwehrt wurde.« Ben Fuller hob eine Hand, um Crenz´ Protest zu unterbinden. »Ich weiß, das klingt seltsam und verrückt. Aber mal angenommen, diese Möglichkeit käme wirklich in Betracht, würde sie dann nicht vieles erklärbar machen? Zum Beispiel die Tatsache, dass wir es bei den Mördern ausnahmslos mit eigentlich harmlosen Menschen zu tun haben. Oder die stets fehlenden Tatwaffen. Für dieses Phänomen gibt es keine logische Erklärung, es sei denn, Sie sind in der Lage, paranormale Auffälligkeiten anzuerkennen.« Insgeheim
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